Airlines

Auf einen Blick:
Verlag : Avalanche Press
Autor : Brian L. Knipple und Brien J. Miller
Graphik : Brien J. Miller
Spieleranzahl : 3-4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : 60+ min.
Erscheinungsjahr : 1998

Spielart : Wirtschaftsspiel / Aufbauspiel



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Airlines von Avalanche Press

Das Spielmaterial
220 Karten - 1 Punkteblock - 1 Entfernungstabelle/Übersichtskarte - 1 Spielregel (Englisch)

Die USA Mitte der 90er-Jahre. Nachdem die Regulierungsbehörde diverse Schranken fallen lassen hat, ist der Markt offen. Neue Fluglinien gründen sich kreuz und quer über den Kontinenten - an kleinen und großen Flughäfen. Zeit für die Spieler, ihre Chance zu nutzen: Mit ihrer Fluglinie erschließen sie neue Märkte, aber die Konkurrenz schläft nicht und versucht natürlich, an den gleichen Flughäfen Fuß zu fassen. Auch die Billig-Airlines schlafen nicht und schnappen sich ihrerseits Kunden.....

Vor dem Sp
iel wählt vor dem Spieler den Verteiler ("Hub") einer Airline seiner Wahl, die er während des Spiels managen will. Danach werden alle Karten gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel in die Mitte der Spielfläche gelegt. Jeder Spieler zieht nun solange Karten, bis er einen Großflughafen ("Major Airport") gezogen hat. Haben alle Spieler einen gezogen, kommt wird noch ein weiterer Flughafen gezogen. Alle anderen Karten kommen wieder auf den Stapel gelegt und es wird erneut gemischt. Die Großflughäfen werden so auf der Spielfläche angeordnet, wie dies ihrer tatsächlichen geographischen Lage entspricht (als Hilfe kann bei der Platzierung der Flughäfen die Übersichtskarte der USA verwendet werden). Zum Schluss der Vorbereitung nimmt sich nun noch jeder Spieler 6 Karten auf die Hand, wobei alle Großflughäfen, Regionalflughäfen ("Regional Airport") und alle "Sofort"("Play)-Ereigniskarten auf den Ablagestapel kommen. Dann werden nochmal alle Karten gemischt und das Spiel kann beginnen.

Die Spieler führen im Uhrzeigersinn Spielerzüge durch. Dabei besteht der Zug eines jeden Spielers aus 5 möglichen Aktionen, die in der vorgegebenen Reihenfolge durchgespielt werden müssen.

1. Karte nachziehen
Als erste Aktion nimmt sich der aktive Spieler die oberste Karte vom Nachziehstapel und deckt sie auf. Flughäfen werden sofort entsprechend ihrer Lage auf der Spielfläche ausgelegt. "Sofort"-Ereigniskarten werden auch sofort vorgelesen und die Aktion darauf wird durchgeführt. Die Karte kommt danach auf den Ablagestapel.

2. Karten ausspielen
Als nächste Aktion kann ein Spieler so viele Karten ausspielen, wie er möchte. Dabei gibt es verschiedene Arten von Karten, die in dieser Aktionsphase ausgespielt werden können:
3. Flugzeuge bewegen
Der Spieler darf nun noch so viele seiner Flugzeuge von einem Verteiler/Gate eines Flughafens zu einem Verteiler/Gate eines anderen Flughafens verschieben, wie dies der aktuellen Anzahl seiner Verteiler im Spiel entspricht. Außerdem können auch Flugzeuge auf den Ablagestapel gelegt werden.

4. Runde beenden
Wenn der Spieler mit seinem Zug fertig ist, teilt er dies den anderen Spielern mit und der nächste Spieler im Uhrzeigersinn ist an der Reihe.

Wenn alle Spieler einmal hintereinander an der Reihe waren, dann ist ein Monat vorbei und die Spieler erhalten Punkte. In diesem Spiel werden die Punkte als "Sitze" bezeichnet, da so die Anzahl der beförderten Passagiere jeder Fluglinie dargestellt werden. Die Spieler überprüfen dann an jedem Großflughafen, welche Kapazität die Flugzeuge der einzelnen Gesellschaft dort insgesamt haben. Für jeden Großflughafen gibt es vier Zahlen für Passagierkapazitäten. Der Spieler mit der größten Flugzeugkapazität an diesem Flughafen erhält für diesen Flughafen soviele Sitze, wie die oberste Zahl angibt - auch wenn seine Passagierkapazität größer als diese Zahl ist. Dementsprechend erhalten die nächstplatzierten Spieler ihre Sitze aus den nachfolgenden Feldern. Bei einem Gleichstand werden die entsprechenden Zahlen addiert und jeder Spieler erhält die Hälfte der Sitze (abgerundet). Spieler können noch zusätzliche Sitze durch Regionalflughäfen oder andere Ereigniskarten erhalten. Am Ende der Runde erhält jeder Spieler Siegpunkte für seine Rangfolge innerhalb der Runde, abhängig von seiner Gesamtsitzzahl. Der Spieler mit den meisten erhält 4 Punkte, der Spieler mit den zweitmeisten Punkten 3 Punkten usw.. Danach ist eine Runde beendet und eine neue Runde beginnt.

Im Dezember oder immer, wenn eine "Änderung des Kerosinpreises"-Karte ("Fuel Price Change") ausgespielt wird, müssen die einzelnen Gesellschaften Betriebskosten in Sitzen bezahlen. Dabei kostet jedes Flugzeug soviele Sitze, wie Benzintrucks darauf abgebildet sind. Jedes Gate kostet 1 Sitz, jeder Verteiler 3 Sitze. An einem Großflughafen erhöhen sich die Betriebskosten für Hubs und Gates entsprechend des Multiplikatoren auf der entsprechenden Flughafenkarte (Flugzeugsymbole). Die Gesamtkosten muss jeder Spieler von seinen Sitzen abziehen.

Das Spiel endet nach der vorher festgelegten Rundenanzahl. Das Standardspiel geht über drei Jahre, d.h. es werden 36 Runden gespielt. Dabei gewinnt der Spieler, der die meisten Siegpunkte hat. Das Kurzspiel endet nach einem Jahr und das lange Spiel geht über 9 Jahre.

Die Spielregel sieht einige Varianten vor, die das Spiel nachhaltig verändern. Z.B. gibt es Versteigerungsregeln für nachgezogene Flugzeugkarten; Regeln für das Nachziehen von 2 Karten; zusätzliche Regeln hinsichtlich der Wertung etc.. Alle Varianten können beliebig in das Spiel eingebaut werden.

(Troudi 12.07.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Avalanche Press

Troudi vergibt 6 von 10 Punkten:
Ich denke, dass "Airlines" eines von den Spielen ist, die man entweder mag oder hasst. Der grundsätzliche Pferdefuss ist schon einmal die Unübersichtlichkeit des Spiels, denn schnell bilden sich riesige Auslagen und man weiß nicht mehr so genau, welche Sachen eigentlich zu welchem Spieler gehören. Da sollte man sich doch lieber irgendwelche farbigen Chips zur Markierung nehmen, sonst wird das Ganze chaotisch. Auch die Grundregeln sind nicht wirklich so toll, insgesamt ist das Spiel dann zu glücksabhängig, da man Flugzeugkarten und Gates nicht unbedingt häufig auf die Hand bekommt. Deshalb sollte man auf jeden Fall die Zusatzregeln mit 2 Karten nachziehen und der Versteigerung von  Flugzeuge mit einbauen. Alternativ kann man auch noch Karten untereinander handeln, das ist aber eine unserer Regeln. Gemeinsam mit den vorgeschlagenen Regeln wird das Spiel wesentlich weniger glücksabhängig. Abgesehen davon haben wir es hier mit einem interessanten Wirtschaftsspiel zu tun, bei dem man vor allem bei der Platzierung eigener Flugzeuge geschickt vorgehen muss, ansonsten schnappen einem die Spieler vor wichtigen Flughäfen die wertvollen Passagiere weg. Insgesamt empfiehlt es sich nicht, seine Flughäfen blind an allen möglichen Flughäfen abzustellen, sondern eine Konzentration auf mehrere einzelne Flughäfen ist erfolgsversprechender. Zusätzlich sollte man außerdem die Betriebskosten im Auge behalten, denn häufig kriegt man auch ältere Flugzeuge ab, die dann sehr viel Geld kosten und dann doch gar nicht so effektiv sind. Solche Flugzeuge sollte man dann auch ruhig mal aus dem Spiel entfernen. "Airlines" ist mittlerweile nicht mehr überall erhältlich, aber "Airlines2" ist auch erschienen und kostet ca. 12 Euro und ist ohne den ersten Teil gut spielbar (beide kombiniert ermöglichen eine höhere Spieleranzahl). Bei dem Preis sollten Interessierte ruhig zuschlagen, denn mit den modifizierten Regeln ist das Spiel durchaus vielversprechend.

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