Ivanhoe (Castle Lords)

Auf einen Blick:
Verlag : Tilsit Editions
Autor : Francis Pacherie
Grafik : R. Guerineau und E. Roudier
Spieleranzahl : 3-6 Spieler
Alter : ab 7 Jahren
Dauer : ca. 45 min
Erscheinungsjahr : 2002

Spielart: Mehrheitenspiel



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Ivanhoe von Tilsit Editions

Anmerkung:
Das Spiel ist zeitgleich unter zwei Namen erschienen. Im deutschspachigen Raum unter dem Namen Ivanhoe, im englischsprachigen Raum unter Castle Lords.

Das Spielmaterial
66 Spielkarten - 5 Städtkarten - 1 Karte "Dungeon" - 5 Spielsteine mit Städtenamen - 6 Tafeln für die Barone - 30 Banner - 6 Spielsteine Krone - 1 Spielregel

Das Spiel versetzt die Spieler zurück in das mittelalterliche England. Richard Löwenherz ist auf den Kreuzzügen und im Heiligen Land verschwunden, während sein Bruder John die Herrschaft an sich gerissen hat. Aber John ist ein schlechter Herrscher und so versuchen die Barone, ihm Städte abzujagen und so den Tyrann loszuwerden. Jede Stadt hat einen bestimmten Punktwert und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Grundsätzlich gibt es drei mögliche Regelvarianten: Kinder, Fortgeschrittene und die Regeln für Erwachsene, die offensichtlich am anspruchvollsten sind. Aufgrund des Gesamtkonstrukts des Spiels werden wir hier nur diese Regelvariante ausführlich besprechen. Zu Beginn des Spiels sucht sich jeder Spieler einen Baron aus und nimmt sich die dementsprechende Tafel. Die 5 Banner des jeweiligen Barons werden in die dementsprechenden Boxen auf der Karte gelegt. Auch die Städtekarten werden verteilt und die Namensplättchen dementsprechend darauf verteilt. Die Karten werden gemischt und bilden verdeckt den Nachziehstapel. Zunächst erhält jeder Spieler -–abhängig von der Spielerzahl – 1-6 Karten ausgteteilt.

Danach wird ein Startspieler bestimmt, er beginnt und führt seine Aktionen durch, danach folgen die anderen Spieler. Zuerst nimmt sich der aktive Spieler zwei Karten vom Nachziehstapel. Danach bietet er eine seiner Handkarten offen zum Tausch an. Die anderen Spieler können ihm für diese eine ihrer Karten anbieten. Bietet nur ein Mitspieler eine Karte zum Tausch an, muss dieser Tausch akzeptiert werden. Bietet kein Mitspieler eine Karte an, wirft er die Karte in den Dungeon. Danach kann der aktive Spieler eine Stadt angreifen. Der Spieler kann die Stadt erfolgreich angreifen, indem er Karten ausspielt. Die Karten zeigen Soldaten mit verschiedenen Waffen und Wappen. Um erfolgreich sein zu können, muss der aktive Spieler mehr Soldaten mit gemeinsamen Eigenschaften ausspielen, als sich bereits in der Stadt befinden (Eigenschaften können entweder Wappen sein oder auch die Armeetypen Infanterie, Bogenschützen, Armbrustschützen und Ritter). Am Anfang des Spiels sind die Städte noch ohne Verteidiger und können daher mit einer einzigen Karte übernommen werden. Diese (und auch andere Karten eines erfolgreichen Angreifers) werden dann auf der Stadt abgelegt. Der Spieler erhält dafür im Austausch die Karten, die bisher die Stadt verteidigt haben (außer beim ersten Angriff). Danach darf er sein Banner in das erste freie Feld legen, sich außerdem den Spielstein mit dem Namen der Stadt nehmen. Spieler die ihn angreifen, setzen ihr Banner in das erste Feld und das Banner des Verteidigers wird in das nächsthöhere Zahlenfeld gelegt. Der Spieler mit dem Banner auf dem höchsten Zahlenfeld beherrscht die Stadt. Er kann nur gestürzt werden, wenn so viele Banner nachgeschoben werden, dass das Banner des Spielers auf das Kerker-Symbol gelegt werden muss. Dann wird das Banner dieses Spielers in den „Dungeon“ gelegt, nur gegen Bezahlung von 3 Handkarten kann er sich dieses Banner zurückholen. Ein Spieler kann immer nur in so vielen Städten beteiligt sein, wie er Banner hat. Sind alle 5 Banner im Spiel, macht es keinen Sinn mehr, noch anzugreifen. Ein Spieler kann auch in einer Stadt angreifen, in der bereits ein eigenes Banner von ihm liegt. Nachdem der Angriff abgeschlossen ist, ist der nächste Spieler an der Reihe.

Das Spiel endet, wenn keine Karten mehr auf dem Nachziehstapel sind und kein Spieler mehr in der Lage ist, einen Angriff durchzuführen. Wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist, müssen die Spieler die noch angreifen können, dies auch tun. Erst dann endet das Spiel: Alle Punkte werden zusammengezählt, der Spieler mit der höchsten Anzahl an Siegpunkten erhält einen Kronen-Spielstein, wenn mehrere Spieler gewinnen, erhält jeder von diesen Spielern eine Krone. Wird in mehreren Runden gespielt, wird der Mitspieler mit den meisten Kronen der Gesamtsieger.

(Troudi 14.12.04)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Tilsit

Troudi vergibt 4 von 10 Punkten:
Egal welche Art von Regeln gespielt wird, das Spiel ist scheinbar in erster Linie als Kinderspiel ausgelegt zu sein und ist auch dementsprechend einfach. Die einfachsten Regeln sind tatsächlich von Kindern im Alter von 7 Jahren nutzbar, die sog. „Erwachsenen-Regeln“ spätestens ab einer Altersstufe von 10-12 Jahren. Dementsprechend wenig reizvoll ist das Spiel dann auch für Erwachsene: Ein Minimum an Taktik ist zwar schon vorhanden, im Prinzip ist das Spiel aber alleine davon abhängig, welche Karten man zieht. Auch die sehr begrenzte Anzahl an Bannern macht größere Strategien unmöglich. Für Kinder vielleicht ganz nett, wer aber Wert auf einen interessanten Spielmechanismus, Interaktion und interessantes Spielegeschehen legt, ist mit „Castle Lords“ nicht gut beraten.

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