Castle Merchants

Vielen Dank an Z-Man Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Z-Man Games
Autor : Jerry Dziuba
Grafik : Patrick  McEvoy
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 30-60 min.
Erscheinungsjahr : 2005
 
Spielart: Zug-/Legespiel

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Castle Merchants von Z-Man Games

Das Spielmaterial
  1 Spielplan - 45 Wegeplättchen - 60 Wegekarten - 10 Erdrutschplättchen - 1 Wegewürfel - 20 Warenmarker - 29 Goldmünzen - 4 Spielfiguren - 4 Übersichtskarten  - 1 Spielregel (Englisch/Niederländisch/Deutsch)

Das Mittelalter war eine schwere Zeit. Nicht nur für die normalen Menschen, sondern vor allem auch für diejenigen, die versuchten, als Händler ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und genau in diese Rolle schlüpfen nun die Spieler: Sie beladen ihren Wagen mit den verschiedenen Waren und versuchen, diese zu den einzelnen Burgen zu transportieren, deren Herren am Kauf der Waren interessiert sind. Bei einem vernünftigen Straßennetz wäre das vielleicht unproblematisch, nicht aber bei den mittelalterlichen Straßen in "Castle Merchants": Ständig verändern sich die geographischen Bedingungen und natürlich ist man auch nie vor Erdrutschen sicher, die einen Weg schon mal unpassierbar machen. Aber der Weg zu Geld und Ruhm ist halt schwierig.

Vor dem Spiel werden zunächst die Wegeplättchen auf die entsprechenden Felder des Spielplans gelegt. Abhängig von der Spieleranzahl erhält nun jeder Spieler eine bestimmte Anzahl an Erdrutschplättchen: 4 bei 2 Spielern, 3 bei 3 Spielern und 2 bei 4 Spielern. Außerdem erhält jeder Spieler eine Spielerübersichtskarte und legt darauf jeweils eine Ware jeder Art. Sollten Waren übrig sein, kommen diese aus dem Spiel. Auf einer Warenübersichtskarte kann niemals mehr als 1 Ware 1 Sorte liegen. Danach werden entsprechend der Mitspieleranzahl die Geldbeträge auf den einzelnen Burgen verteilt. Die Spieler stellen nun ihre Spielfigur auf das Warenlager. Die Karten werden gut gemischt und jeder Spieler erhält 6 Stück auf die Hand. Ein Startspieler wird bestimmt und das Spiel kann beginnen.

Das Spiel verläuft über eine unbestimmte  Anzahl von Runden. Jeder Spieler macht dabei in einer Runde jeweils einen kompletten Zug, bevor dann der nächste Spieler an der Reihe ist. Folgende Aktionen kann ein Spieler in seinem Zug durchführen:

1. Karten ausspielen: Der Spieler führt mit seinen Handkarten eine oder mehrere Aktionen durch. Bis auf die Aktion "Erdrutschplättchen einsetzen" können alle anderen Aktionen mehrfach durchgeführt werden. Eine Reihenfolge der Aktionen ist generell nicht einzuhalten. Mit den Handkarten sind folgende Aktionen möglich:
Hat ein Spieler seinen Zug beendet, darf er nun soviele Karten nachziehen, wie er in seinem Zug verbraucht hat, allerdings maximal 3 Stück. Außerdem darf ein Spieler nie mehr als 6 Karten auf der Hand haben. Danach ist sein Zug beendet und der nächste Spieler im Uhrzeigersinn ist an der Reihe.

2. Handkarten auffüllen: Wenn ein Spieler weniger als 6 Handkarten hat, kann er auch diese Aktion wählen. Er zieht dann eine neue Karte vom Stapel. Außerdem kann er - wenn er dies möchte - ein Erdrutschplättchen auf den Spielplan legen. Danach ist sein Zug beendet und der nächste Spieler im Uhrzeigersinn ist an der Reihe.

Das Spiel endet sofort, sobald ein Spieler 18 oder mehr Goldtaler vor sich ausliegen hat. Dieser Spieler wird zum besten Händler im Reich und gewinnt das Spiel.

(Troudi 24.10.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Z-Man Games

Troudi vergibt 4 von 10 Punkten:
Wer hinter dem Titel ein spannendes Handelsspiel mit mittelalterlichem Hintergrund vermutet, wird hier leider enttäuscht (wie auch wir). Der Titel "A Game of Medieval Travel & Trade" ist einfach nicht gerechtfertigt. Tatsächlich haben wir es hier mit einem einfachen Zug- und Legespiel zu tun, dessen Verlauf einzig und allein durch die Karten bestimmt wird. Das ist zwar nicht unbedingt so schlecht, war aber in mehreren Spielen schon der Fall. Abgesehen davon erinnert das ganze Spiel stark an das Amigo-Spiel "Die Dracheninsel" von Tom Schoeps, das bereits 2003 erschienen ist und auch zu den eher durchschnittlichen Spielen gehört. Wer die passenden Karten hat, kann vorwärts ziehen und die Prämien einstreichen - wer nicht, der hat halt Pech gehabt und kann wenig machen. Die Blockade durch evtl. eingesetzte Erdrutschplättchen hält einen Spieler mit guten Karten dann auch nicht lange auf. Insgesamt ein Spiel, das zwar funktioniert, aber weder innovativ noch besonders spannend ist. Das Thema "Handel" spielt in dem Spiel außerdem eine dermaßen untergeordnete Rolle, dass man das hätte auch weglassen können. Schade um die schöne Graphik und die gut geschriebene Anleitung. Hinzu kommt aber auch noch der astronomische Preis von 35 Euro auf dem europäischen Markt, deswegen gehen wir auch bis auf 4 Punkte runter.

Weitere Meinungen zu Castle Merchants:
millibeth :
Ich finde es gut, dass das Spiel kürzer dauert, als auf der Schachtel angegeben, dann sonst hätte ich mich in unseren Testrunden länger gelangweilt. Ich hatte beim spielen den Eindruck, dass der Autor versucht hat, aus 2  an sich gut funktionierenden Mechanismen etwas neues zu basteln, was dann aber schrecklich nach hinten losgegangen ist. Schade ist, wenn man beim spielen darüber grübelt, dass man unbedingt noch Hundefutter kaufen muss und zur Post fahren wollte. Das ist dann, wie in diesem Fall, vergeudete Zeit.
Superfred :
Hat man passende Karten kommt man auch schnell an die begehrten Siegpunkte, ansonsten muss man eben zuschauen und hinterherlaufen. Castle Merchants erinnert mich doch stark an Dracheninsel von Tom Schoeps, welches ebenfalls sehr kartenabhängig war. Bei Dracheninsel waren die Siegpunkte aber wenigstens noch umkämpft, da immer nur zwei Spieler einen Schatz bergen konnten. Hingegen gibt es bei Castle Merchants einfach Punkte fürs überlaufen von Zielfeldern. Äusserst leichte Kost.
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