Chicago Poker

Vielen Dank an Phalanx für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Phalanx
Autor : Bruno Cathala und Bruno Faidutti
Graphik : Czarnè
Spieleranzahl : 2-6 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer :  45 min.
Erscheinungsjahr : 2007

Spielart: Bluffspiel



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Chicago Poker von Phalanx Games

Das Spielmaterial
20 Gewerbeplättchen - 87 Karten - 4 Shootout-Spielsteine  - 1 Spielregel

Chicago in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts: Zur Zeit der Prohibition haben sich zahlreiche Gangsterbosse mit Alkoholschmuggel eine goldene Nase verdient. Um noch zusätzliche Einnahmequellen zu haben machen sich die einzelnen Banden nun daran, auch die Stadtviertel zwecks Schutzgelderpressung zu beherrschen...

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler einen Gangsterboss und nimmt sich die dementsprechende Karte, auf der auch eine Kurzanleitung abgedruckt ist. Die Gangster- und Sonderkarten werden gemischt und jeder Spieler erhält 5 Karten. Die übrigen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Die Gewerbeplättchen werden gemischt und - abhängig von der Spieleranzahl - in der Mitte der Spielfläche ausgelegt: Bei 2 oder 3 Spielern werden 2, bei 4 Spielern 3 und bei 5 oder 6 Spielern 4 Gewerbeflächen aufgedeckt. Außerdem werden soviele Shootout-Spielsteine neben der Spielfläche bereitgelegt, wie dies der Anzahl der Gewerbeflächen entspricht. Ein Startspieler wird auf beliebige Art und Weise bestimmt und das Spiel kann beginnen.

Gespielt wird in Spielerzügen. Dabei macht der Startspieler zuerst seinen Spielerzug und dann folgt der nächste Spieler im Uhrzeigersinn. In seinem Zug muss ein Spieler drei Aktionen durchführen, wobei ihm zwei Aktionen zur Auswahl stehen, die er beliebig häufig und in beliebiger Reihenfolge durchführen kann:
Achtung: Der Startspieler führt in seinem allerersten Zug nur eine, der zweite Spieler in seinem allerersten Zug nur zwei Aktionen durch. Ab dem dritten Spieler läuft das Spiel dann ganz normal.

Wenn zu Beginn des Spielzuges eines Spielers ein Shootout-Spielstein auf einem Gewerbeplättchen steht, dann findet nun ein Shootout statt, bevor der Spieler seine normalen Aktionen durchführt. Alle Spieler die an diesem Gewerbeplättchen Karten angelegt haben, decken diese nun auf. Es gewinnt der Spieler mit der besten Pokerkombination. Folgende Kombinationen gibt es:

Chicago Poker 5 Gangster mit dem gleichen Wert
Straight Flush 5 gleichfarbige Gangster mit aufeinanderfolgenden Werten
Regenbogenstrasse 5 verschiedenfarbige Gangster mit aufeinanderfolgenden Werten
Vierling
4 Gangster mit dem gleichen Wert
Full House Ein Drilling und ein Paar
Flush
5 gleichfarbige Gangster
Strasse
5 Gangster mit aufeinanderfolgenden Werten
Drilling
3 Gangster mit dem gleichen Wert
2 Paare 2 x je 2 Gangster mit dem gleichen Wert
Paar
2 Gangster mit dem gleichen Wert
Höchste Karte Gangster mit dem höchsten Wert

Bei Gleichstand entscheidet jeweils die wertvollere Kombination mit dem höheren Wert. Drillinge sind bspw. besser als Pärchen, 9er sind also z.B. höher als 4er-Kombinationen. Wenn trotzdem immer noch Gleichstand herrscht, dann spielt jeder beteiligte Spieler eine Verstärkungskarte aus seiner Hand aus, die dann das Shootout entscheidet. Eventuell wird noch eine weitere Karte gespielt. Der Spieler mit dem besten Pokerballt nimmt sich das Gewerbeplättchen und ein neues Gewerbeplättchen kommt auf die Spielfläche.

Das Spiel endet wenn ein Spieler entweder 3 Gewerbeplättchen einer Sorte, je 1 Gewerbeplättchen jeder Sorte oder 5 beliebige Gewerbeplättchen besitzt. Dieser Spieler gewinnt das Spiel.

Wer ein taktischeres Spiel will, lässt einfach die Sonderkarten weg und spielt nur mit den Gangsterkarten.
(Troudi 16.12.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Phalanx

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
Bei "Chicago Poker" hat man ziemlich schnell den Eindruck, dass die Autoren hier schnell auf den gerade ungebremst rollenden Poker-Zug aufspringen wollten. Spielerisch bietet das Spiel dann tatsächlich keine neuen Ideen, sondern greift lediglich auf den Pokermechanismus zurück, wobei die verschiedenen Offen-und-Verdeckt-Kombinationen an den einzelnen Geschäftsplättchen auch aus diversen Pokervarianten stammen. Im Endeffekt erhält man dann, aufgrund des einfachen Mechanismus, eine ziemlich zahme Pokervariante: Viel Flexibilität des Pokerspiels werden durch die Drei-Aktionen-Regelung aus dem Spiel genommen und damit geht dann auch die dem Poker sehr zu eigene Spannung verloren, bzw. reduziert sich erheblich. Letztendlich liegt hier ein Spiel vor, das wenig Neues zu bieten hat und dann doch etwas zu sehr aus dem Hut gezaubert wirkt und so eher durchschnittlicher Natur ist. Insgesamt bleibt deshalb auch die Zielgruppe für "Chicago Poker" etwas im Dunkeln. Für Pokerspieler ist das Spiel eher etwas zu seicht, für Spieler die bisher nicht Poker gespielt haben, dürfte das Spiel aufgrund seiner engen Verwandtschaft mit Poker dann aber auch wieder eher uninteressiert sein. Lobenswet zu erwähnen bleibt aber noch die gelungene Grafik der Karten und die klare Anleitung. "Chicago Poker" ist für ca. 16 Euro im Handel zu haben.

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