Container

Auf einen Blick:
Verlag : Valley Games
Autor : Franz Benno Delonge und Thomas Ewert
Graphik : Mike Doyle
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 bis 90 min.
Erscheinungsjahr : 2007

Spielart : Wirtschaftsimulation


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Container von Valley Games

Das Spielmaterial
5 Spielertafeln - 1 Inseltafel - 5 Schiffe - 25 Maschinen - 25 Lagerhäuser -
100 Container - 5 Containerwert-Karten - 10 Kredit-Karten - 115 Geld-Karten - 1 Spielregel

Vor dem Spiel nimmt sich jeder Spieler eine Spielertafel und legt sie so vor sich ab, dass die Häfen zur Tischmitte zeigen. In die Tischmitte wird die fremde Inseltafel gelegt, der Bereich rund um diese Insel ist das Meer.  Das Gebiet  auf den Spielertafeln , das am nächsten Spieler ist (Werte -, 6, 9 und 12 Dollar) ist das Fabrikgebiet. Das dahinter (Werte  1,2,3 und 4 Dollar) ist das Geschäft und davor befindet sich (Werte -, 4, 5 , 6 und 7 Dollar) das Hafengebiet, in dem bis zu 5 Lagerhäuser Platz haben. Davor befindet sich dann das Hafengeschäft mit den Werten 2-6 Dollar. Die Felder davor - ohne Werte - sind die Anlegestellen mit Plätzen für bis zu 4 Schiffen. Jeder Spieler nimmt sich ein Lager aus dem Vorrat und stellt es auf das dafür gesehene Feld ohne Wert. Das Gleiche macht man auch noch mit einer Maschine. Dann erhält jeder Spieler 20  Dollar Startgeld und dann werden die Containerwert-Karten gemischt und jeder Spieler erhält eine davon.  Diese Karte muss jeder Spieler geheim halten, da sie für die Schlusswertung entscheidend ist. Es wird zufällig ein Startspieler bestimmt und das Spiel kann beginnen.

Das Spiel wird in Spielerzügen gespielt, wobei der Startspieler anfängt und dann immer der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe ist.  Vor dem Zug eines Spielers müssen Zinsen bezahlt werden, danach kann ein Spieler  2 von 4 möglichen Aktionen durchführen. Detailliert läuft ein Spielerzug folgendermaßen ab:

Zinsen (vor den Aktionen)
Für jede Krediturkunde in seinem Besitz muss ein Spieler nun 1 Dollar an die Bank bezahlen. Hat er nicht genug Bargeld, passiert Folgendes pro nicht bezahlbarer Krediturkunde:
Abgesehen davon sucht immer der Spieler rechts vom Spieler, der gepfändet wird, die Container aus, die abgegeben werden müssen - niemals der gepfändete Spieler selber.

Die Aktionen
Der Spieler kann zwei der vier folgenden möglichen Aktionen durchführen, wobei alle - bis auf die Aktion "Warenproduktion" - auch mehrmals durchgeführt werden können. Die Reihenfolge der Aktionen ist dabei egal. Folgende Aktionen sind möglich.
Das Spiel endet, wenn in zweien der fünf Farben keine Container mehr im Vorrat vorhanden sind. Der aktive Spieler führt dann noch seinen Zug zu Ende durch und dann ist das Spiel beendet. Es folgt die Endwertung. Dazu deckt jeder Spieler seine Containerkarte auf die angibt, wieviel Geld der Spieler für die Container in seinem Bereich der fremden Insel bekommt.

(Troudi 25.01.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Valley Games

Superfred vergibt 4 von 10 Punkten:
„Container“ ist eine auf den ersten Blick interessante Wirtschaftssimulation, die allerdings beim genaueren Hinsehen einige Schwächen aufweist, doch der Reihe nach. Die Anleitung ist ausführlich und verständlich. Das Spielmaterial ist wahrscheinlich nicht unbedingt für jedermann ansprechend, erfüllt aber dennoch seinen Zweck. An dieser Stelle sei erwähnt, dass alle Spieler, die die Extra-Container ,welche man auf der Messe Essen erhalten konnte, verpasst haben sich nicht ärgern müssen. Dieses Extra-Material sieht einerseits recht lieblos produziert aus ( Farbe löst sich beim spielen ab ), des weiteren stimmen die Farben nicht mit den Farben der Container aus dem Originalspiel überein, kurz die Extra-Container sind einfach unnötig. Die Regeln des Spieles hören sich durchaus interessant an. Jeder Spieler bestimmt selbst die Menge an Fabriken, die Container produzieren. Dann müssen die Container bei einen Mitspieler gekauft und anschließend in eigenen Halle gelagert werden. Die Preise für den Verkauf aus der Fabrik und aus den Lagern können von dem verkaufenden Spieler selbst bestimmt werden. Die Hallen werden von fremden Schiffe angefahren und wenn ein Schiff die Hauptinsel erreicht hat, bieten alle Spieler um die Fracht. Für Interaktion ist also sogar gesorgt. Die ersten Testspiele verliefen recht chaotisch, da niemand so recht wusste, wie man an das Spiel herangehen sollte, wann man welche Gebäude kaufen sollte und wie man den Markt am besten reguliert. Aus den gemachten Fehlern kann man lernen, sofern man nach den mitunter sehr frustrierenden ersten Partien noch Lust hatte, und so lief das Spiel dann auch schon deutlich besser, aber auch hier können Situationen entstehen an denen das Spiel aus dem Ruder läuft. Dieses sei an zwei Beispielen erläutert. Im Spiel darf jeder Spieler nur zwei Schuldscheine aufnehmen und mit dieser Aufnahme sollte man recht vorsichtig sein. Wenn man am Anfang zu viel investiert kann es vorkommen dass man gezwungen ist Schuldscheine aufzunehmen, die man nicht mehr zurückzahlen kann und somit quasi nicht mehr ins Spiel findet. Hier wäre sicherlich eine Reißleine schön gewesen, zum Beispiel in dem man Lager oder Fabriken zu schlechteren Bedingungen verkaufen kann, denn wenn man dem Rest des Spieles nur zuschauen kann und dem Wohl der Mitspieler ausgeliefert ist, macht so ein Spiel keinen Spaß. Überhaupt ist man vom Wohlwollen der Mitspieler stark abhängig. Was nutzt es wenn man Waren produziert, faire Preise hat, und niemand bei einem einkauft und somit kein Geld in die eigenen Kassen kommt. Ein extremes Beispiel war eine Dreierrunde in der sich zwei Spieler untereinander gepuscht hatten und der dritte Spieler, ohne eingreifen zu können, zuschauen musste und damit deutlich ins Hintertreffen geriet. Natürlich kann man argumentieren, dass die Spieler es selber in der Hand haben, damit solche Situationen nicht eintreffen. Wobei ich hier eine andere Meinung habe. Wenn die Regeln den Spielern gewisse Aktionsmöglichkeiten bereitstellen, darf ein Spiel nicht aus dem Ruder laufen. Immerhin kann man von dem Spiel nicht erwarten, dass man jede Folge seines Handelns im Vorfeld schon abschätzen kann. Vor der Messe Essen war ich sehr gespannt auf das Spiel und ich hatte mir eine schöne Simulation gewünscht. Die Regeln haben sich auch hochinteressant angehört, aber in dieser Form ist das Spiel für mich nicht fertig durchdacht. Ich bin mir aber sicher, dass Spieler die vom Thema angesprochen werden, mit ein paar Stellschrauben in Form von Hausregeln aus dem Spiel noch etwas herausholen können. Im Handel ist das Spiel für rund 35 Euro erhältlich.

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