Das war der Wilde Westen

Auf einen Blick:                        
Verlag : Eurogames / Jeux Descartes
Autor : Bruno Cathala
Graphik: G. Rohmer
Spieleranzahl : 2-6 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2003

Spielart: Kartenablegespiel

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Das Spielmaterial
117 Karten (24 Weiden, 30 Herden, 20 Cowboys, 25 Ereigniskarten, 18 Bonus-/Konterkarten) -
60 Goldstücke - 1 Würfel - 1 Spielbrett - 1 Spielanleitung

Der Wilde Westen wie er wirklich war: In diesem Spiel geht es nicht vor allem um wilde Schießereien und Banküberfälle, sondern darum, der mächtigste Rinderbaron zu werden. Dazu braucht man natürlich Land und große Rinderherden - aber auch den ein oder anderen Revolverhelden in der Hinterhand zu haben, kann nicht schaden.....

Vor dem Spiel werden zunächst alle Karten gut gemischt. Danach erhält jeder Mitspieler drei Karten auf die Hand. Die übrigen Karten bilden den Nachziehstapel. Die 6 obersten Karten werden dann offen auf die Felder 1 bis 6 des Spielbrettes gelegt. Zum Schluss werden noch die Goldstücke bereitgelegt. Damit ist die Vorbereitung beendet, es wird nun noch per Würfelwurf ein Startspieler ermittelt.

Jeder Spieler führt nun einen Zug durch, der aus verschiedenen Phasen besteht:
  1. Die erste Phase beschäftigt sich mit den Rinderherden des Spielers, soweit er welche besitzt. 
  1. Hat der Spieler eine Goldmine in seinem Besitz, wird nun der Ertrag dieser Mine festgestellt. Dazu würfelt der aktive Spieler zwei Mal mit dem Würfel: Ist das Ergebnis gleich oder höher 10, ist die Mine zerstört und wird mitsamt des Weidelandes - auf dem sie errichtet wurde - auf den Ablagestapel gelegt. Beträge darunter kommt der Spieler in Goldmünzen ausbezahlt.
  1. Für die dritte Phase seines Zuges stehen jedem Spieler 6 Aktionspunkte zur Verfügung, die er beliebig für verschiedene Aktionen nutzen kann:
Hat ein Spieler seinen Zug zu Ende gespielt, kontrolliert er zunächst noch seine Handkarten. Hat der Spieler dabei mehr als 10 Karten auf der Hand, muss er diese Anzahl beliebig reduzieren - bis er wieder 10 Karten auf der Hand hat. Sind nicht alle 6 Felder auf dem Spielbrett mit Karten belegt, werden zunächst alle verbliebenen Karten nach rechts verschoben. Danach werden für die freien Felder neue Karten vom Stapel gezogen und eingesetzt.

Das Spiel endet, sobald der Nachziehstapel aufgebraucht ist oder das ganze Geld aus der Bank verteilt wurde. Danach gibt es Siegpunkte für vier verschiedene Kategorien, dabei immer 5 für den ersten Spieler, 3 für den 2., 2 für den 3. und 1 Punkt für den 4. Spieler. Andere Spieler gehen leer aus. Punkte werden dabei in den folgenden Kategorien vergeben: Anzahl der ausliegenden Weiden, Anzahl der ausliegenden Herden, Anzahl der ausliegenden Cowboys und Anzahl des Goldes. Im Falle eines Gleichstandes erhalten beide Spieler gleich viele Punkte. Der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl gewinnt das Spiel.
(Troudi 28.02.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Jeux Descartes

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
Für viele Wild-West Spiele die wir getestet haben, scheint dies ein typisches Merkmal zu sein: Gute Ideen aber schlechte Umsetzungen. Auch vom Spielprinzip her ist dies bei "Das war der Wilde Westen" wieder einmal gelungen: Die Idee, dass jeder Spieler Weiden hat, die er mit Vieh bestücken muss und dieses dort möglichst lange halten muss, ist hervorragend. Auch die Art der Wertsteigerung ist in diesem Hinblick gut gelungen. Schlecht wird es allerdings, wenn der Würfel so gravierende Veränderungen herbeiführt, wie in diesem Spiel: Würfelt der Nachbar hoch und ich niedrig, wird es extrem schwierig, dass mir keine Herde abhanden kommt. Auch die Schießereien mit dem Revolverhelden sind - durch starke Glücksabhängigkeit - relativ unsichere Karten deren Auswirkungen sich nicht gut kalkulieren lassen. Eine weitere Problematik ist das Ende des Spiels: Haben ein oder zwei Spieler Minen kann das Spiel eher zu Ende sein, als man dies für möglich gehalten hätte und die ganze eigene Taktik war erfolglos. Vor allem hat "Das war der Wilde Westen" einfach das Problem, dass das ganze Spiel nicht besonders spannend ist und streckenweise eher vor sich hindümpelt, besonders wenn keiner - mittels der Ereigniskarten - die erste feindliche Unternehmung gegen einen Mitspieler starten will. Ingesamt ist das Spiel okay, bei uns steht es aber die meiste Zeit im Schrank. Das Spiel ist für ca. 7,50 Euro im Handel zu haben.

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