Der Pate

Vielen Dank an Kosmos für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:                        
Verlag : Kosmos
Autor : Michael Rieneck
Grafik : Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2010

Spielart : Würfelspiel



ZUR HAUPTSEITE


Das Spielmaterial
1 Spielplan - 4 Würfeltableaus - 28 Familienmitglieder - 13 Plättchen "Freunde der Familie" - 12 Aktionsplättchen "Ansehen" - 12 Aktionsplättchen "Einfluss" - 10 Ereigniskarten - 4 Würfel - 1 Gangsterauto - 18 Anzeigesteine  - 1 Spielregel

Im New York der 40er-Jahre geht es heiß her, als mehrere sizilianische Mafia-Familien einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft in der Stadt führen. Dabei geht es natürlich nicht nur darum, möglichst große Gebiete zu kontrollieren und durch Schutzgeld reichlich Kapital daraus zu schlagen, sondern natürlich auch darum, möglichst viel Geld zu verdienen - denn was nutzen alle Macht und Ruhm, wenn man dafür nichts Bares kriegt? Welche Familie - Corleones, Tattaglias, Barzinis oder Straccis - wird sich also durchsetzen können?

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler eine Familie und erhält in dieser Farbe 7 Familienmitglieder, 5 runde Schuldmarker und 4 Anzeigesteine. Die Anzeigsteine stellt jeder Spieler auf die 4 Startfelder der Entwicklungsleisten für seine Familie auf dem Spielplan. Jeder Spieler erhält drei graue Ansehens- und drei rote Einflussplättchen, die er auf die markierten Felder der jeweiligen Entwicklungsleiste legt. Außerdem erhält jeder Spieler das Würfeltableau seiner Familie und 10.000 Dollar Startkapital. Die Ereigniskarten werden gemischt und 7 davon verdeckt auf das entsprechende Feld des Spielplans gelegt. Die verbliebenen 3 kommen verdeckt in die Schachtel zurück. Unterhalb dieses Feldes kommen der rote und der graue Anzeigestein auf auf die umrandeten Startfelder der Ereignisleiste. Der älteste Spieler wird Startspieler und der Spieler rechts neben ihm darf nun das Gangsterauto auf ein Autofeld eines Stadtteils stellen. Dann nimmt er seine Familienmitglieder und stellt jeweils eine Figur auf jedes der Geschäfte dieses Stadttteils. Danach folgen die anderen Spieler entgegen dem Uhrzeigersinn, so dass der Startspieler den übrig gebliebenen Stadtteil erhält. Bei weniger als 4 Spielern werden auf die noch leeren Stadtviertel und deren Geschäfte die Familienmitglieder der nicht gewählten Farbe(n) gestellt, die als neutrale Farbe am Spiel teilnehmen.

Das Spiel geht über insgesamt 7 Runden. In jeder Runde werden zunächst 2 Phasen für alle Spieler gemeinsam durchgeführt, danach folgen dann die Würfelaktionen der einzelnen Spieler. Im Detail läuft eine solche Runde folgendermaßen ab:
  1. Einkommen erhalten: Jeder Spieler erhält so viel Geld aus seinen Familiengeschäften, wie auf der dazugehörigen Entwicklungsleiste durch die aktuelle Position des Anzeigesteins angegeben. Das Einkommen jedes Spielers liegt zwischen 1.000-4.000 Dollar.
  2. Ereigniskarte aufdecken: Der Startspieler deckt die oberste Ereigniskarte und befolgt die Anweisungen der Karte. Dabei wird zunächst entweder der rote oder der graue Anzeigestein auf der Ereignisleiste weiterbewegt. Sobald einer der beiden Steine das K.O.-Feld erreicht, muss kein Anzeigestein mehr bewegt werden. Danach wird das Gangsterauto um so viele Felder im Uhrzeigersinn weiterbewegt, wie dies der Zahl auf der Karte entspricht. Das Stadtviertel, in dem sich das Auto dann befindet, ist besonders geschützt: Die Geschäfte können weder leergeräumt werden noch den Besitzer wechseln. Nach dieser Bewegung wird dann der Kartentext vorgelesen und das Ereignis abgewickelt.
  3. Würfelaktionen der Spieler: Beginnend mit dem Startspieler und dann im Uhrzeigersinn führen nun alle Spieler ihre Würfelaktionen durch. Dazu nimmt sich der Spieler vier Würfel und würfelt alle. Einen der Würfel muss er dann in der ersten Zeile seines Spielertableaus einsetzen. Danach muss er die drei übrigen Würfel neu würfeln und einen davon in der zweiten Zeile einsetzen. Dann wird wieder gewürfelt und der Würfel kommt in die dritte Zeile. Der vierte wird dann ohne neu zu würfeln in die letzte Zeile gelegt. Die Aktionen werden immer sofort durchgeführt. Folgende Aktionen stehen den Spieler in den einzelnen Zeilen zur Verfügung:
Hat ein Spieler alle seine Würfel eingesetzt und seine Aktionen durchgeführt, dann gibt der die Würfel an den nächsten Spieler weiter. Sobald der Spieler rechts vom Startspieler seinen Zug gemacht hat, ist die Runde beendet und der Startspieler beginnt wieder mit dem Auszahlen der Einkommen.

Das Spiel endet nach der siebten Runde. Nun wird zunächst überprüft, welche Farbe auf dem K.O.-Feld der Ereignisleiste steht. Spieler, die nicht das letzte Feld der entsprechenden Entwicklungsleiste erreicht haben, scheiden aus und nehmen nicht mehr an der Wertung teil. Alle anderen Spieler rechnen nun ab: Alle Spieler erhalten nochmal ihr aktuelles Einkommen und 3.000 Dollar für jedes eigene Geschäft. Die Schuldmarker werden an die Besitzer zurückgegeben, zusammen mit 2.000 Dollar pro Marker (neutrale Marker werden mit dem Geld an die Bank abgegeben). Dann zählt jeder Spieler seinen Gesamtbetrag. Der Spieler mit der höchsten Summe hat das Spiel gewonnen.
(Troudi, 11.12.2010)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
Das Thema und die gesamte Aufmachung von "Der Pate" machen zunächst schon einmal Lust auf das Spiel und man erwartet von dem Thema dann doch einiges. Schnell entpuppt sich das Spiel dann jedoch vorrangig als Würfelspiel, auf das man nicht ganz so viel Einfluss hat, wie man vielleicht erwarten würde. Dabei erfolgt die Positionierung von Würfel auf dem Tableau natürlich auch unter taktischen Gesichtspunkten, letztendlich ist man aber doch bei den meisten Aktionen immer davon abhängig, was die Augenzahl anzeigt. Wer z.B. schon alle Geschäfte mit der 3 besitzt, hat natürlich Pech gehabt, wenn er Geschäfte übernehmen möchte. Das gilt auch für die meisten anderen Aktionen. Das alleine ließe sich jetzt noch verzeihen, dann hat man eben mal ein unterhaltsames Zockerspiel - allerdings hat das Spiel einen Haken: Das Spiel zieht sich nämlich ziemlich. Das liegt vor allem an der mangelnden Interaktion zwischen den Spielern - auch wenn man natürlich durch das Rauswerfen einen Ärgerfaktor im Spiel hat - da jeder seine Würfel würfelt und so vor sich hin spielt. Bei dem Thema hätte man hier mit Sicherheit mehr Interaktion in das Spiel bringen können. "Der Pate" ist für Würfelbegeisterte bestimmt interessant, wer aber vor allem auf Strategie oder Taktik Wert legt, ist mit dem Spiel nicht gut beraten. "Der Pate" ist für ca. 27 Euro im Handel erhältlich.

Fragen zu Der Pate? Schickt uns eine Mail.