Eketorp

Auf einen Blick:
Verlag : db-Spiele
Autor : Dirk Henn
Spielanzahl : 3-6
Alter : ab 12 Jahre
Dauer : ca. 45-60 min
Erscheinungsjahr : 2003

Art: Mehrheiten- und Bluffspiel




ZUR HAUPTSEITE


Das Spielmaterial:
1 Spielplan - 6 Spielerbrettchen - je 8 Spielsteine in 6 verschiedenen Farben - 30Amulette -
54 Kampfkarten- 12 Materialkarten- Baumaterial in grün (Blattwerk), braun(Holz), natur (Lehm) und grau (Steine)

Die SpielerInnen versuchen im Laufe des Spiels ihre eigene Wikingerburg fertigzustellen. Das Spiel endet sobald eine Burg fertiggestellt wurde oder nach spätestens 12 Runden. Die SpielerIn mit der wertvollsten Burg gewinnt das Spiel.

Der Spielplan wird in die Mitte gelegt und  jeder SpielerIn eine der 6 Burgen (Grundriss) und die Spielsteine der dazu gehörenden Farbe ausgehändigt. Diese Spielsteine werden in die entsprechende Burg gesetzt. Später können diese auch aus Platzmangel neben die Burg gesetzt werden, es muss nur erkenntlich sein wer "zuhause" ist. Jede SpielerIn erhält bei einem Spiel zu sechst 5 Steine, bei 4 und 5 SpielerInnen 6 und bei 3 Spielerinnen 8 Steine. Jede SpielerIn bekommt außerdem nach vorherigem Mischen 4 Kampfkarten auf die Hand. Befindet sich bei einer der SpielerInnen nicht nicht mindestens eine Karte mit einer 4, 5 oder 6, kann diese alle 4 Karten zurückgeben, die in den Reststapel gemischt werden. Sie erhält 4 neue Karten. Jede Spielerin bekommt zudem  5 Amulette, ein Blatt Papier und einen Stift. Die Materialkarten, das Baumatereial und die restlichen Kampfkarten werden griffbereit neben den Plan gelegt. StartspielerIn ist die, die am häufigsten in Skandinavien war.

Die folgenden Punkte von 1 bis 6 stellen jeweils eine Wochenetappe dar, deren Reihenfolge eingehalten werden muss.

1.) Feststellen, welche Materialien in der aktuellen Woche auftauchen.
Dazu dreht die StartspielerIn die oberste Materialkarte um und legt sie als Markierung vor sich ab. Die Baumaterialien auf der Karte werden entsprechend der Vorgaben auf den Spielplan  gelegt. Links auf den Baumaterialkarten sind die Materialien für 3- 4 und rechts die Zusatzteile für bis zu 6 SpielerInnen verzeichnet. Der Hintergrund der Zahlen gibt das jeweilige Bauelement an z.B. Blätter = grün, Holz = braun etc. Die Anzahl der einzelnen Buchstaben gibt an, wieviele der jeweiligen Baumaterialien in das jeweilige Feld gelegt werden. Steht zum Beispiel u.a. links auf einer Baumaterialkarte a bb c vor einem Blätterhintergrund, werden bei 3 bis 4 SpielerInnen ein grünes Teil auf das Feld a, zwei grüne auf b und ein grünes auf c gelegt. Auf diese Weise wird die ganze Karte gelesen, bis alle Materialien der Karte für die entsprechende SpielerInnenanzahl  auf dem Spielplan verteilt sind.
Die grünen Teile sind am häufigsten vertreten allerdings auch leichter für den Gegner wieder aus der Burg zu entfernen als graue , die Stein repräsentieren.

2.) Planung der Bewegungen für die aktuelle Woche und geheime Niederschrift.
Die SpielerInnen schreiben geheim sowie gleichzeitig auf ob und wieviele Leute aus der eigenen Burg wohin gezogen werden sollen. Entweder können sie in die Mitte des Spielplanes gesandt werden (Felder a-g) um Baumaterial zu ergattern oder zu einer anderen Burg um diese zu belagern. Es ist auch möglich einige zum Baumaterialholen zu schicken, andere eine Burg belagern zu lassen und mit wieder anderen die eigene Burg zu bewachen, indem man diese zuhause lässt. Eine Burg kann zu 3 Seiten belagert werden A, B oder C, Die entsprechenden Buchstaben werden auf den Zettel geschrieben. Es können nur soviele Wikinger ausgeschickt werden wie auch in der Burg sind.

3.) Bewegungen ausführen.
Die Wikinger werden nun entsprechend der jeweiligen Zuweisungen platziert.

4.) Kämpfe und Belagerungen ausführen.
Die StartspielerIn muss einen der Kämpfe bestimmen in den sie involviert ist, es ist ihr überlassen ob sie eine Schlacht um Material oder die als Belagerer zuerst durchführen will. Der Kampf wird unmittelbar ausgeführt. Die nächste SpielerIn verfährt ebenso bis für jeden in der Mitte (a-g) verbliebenen Wikinger ein Stück Material auf dem gleichen Feld liegt und alle  Burgbelagerungen vorüber sind.
Legt man nach entschiedenen Kämpfen die Materialien auf die Wikingersteine, erhöht das die Übersicht wo noch gekämpft werden muss und wo nicht.
Vor jedem Kampf darf man gegen Abgabe der gleichen Zahl Amulette alle eigenen Handkarten abgeben und gegen die gleiche Anzahl neuer vom Stapel tauschen. Das ist nur möglich wenn man noch genug Amulette für die gesamten Handkarten besitzt.
Partielles tauschen ist nicht möglich. Am Ende des Spiels gibt jedes behaltene Amulett einen Siegpunkt.
Durchführen eines Kampfes
Simultan spielen beide beteiligten SpielerInnen eine ihrer Kampfkarten aus und drehen sie gleichzeitig um. Diejenige mit dem höheren Kampfwert entscheidet den Kampf für sich und bleibt stehen. Die Unterlegene muss ihren Wikinger ins Lazarett ziehen.
Der Schweregrad der Verletztung richtet sich nach der Punktedifferenz der gespielten Karten sodass der Wikinger auch dieser Differenz entsprechend auf dem jeweiligen Lazarettfeld landet. Bei einem Unentschieden kommen beide Wikinger in das Lazarett Diff 0. Die beiden KämpferInnen tauschen die ausgespielten Karten. Jede der beiden legt die Karte welche gegen sie ausgespielt wurde auf den Ablagestapel vor der eigenen Burg ab. Erst wenn eine SpielerIn alle Handkarten durchgespielt hat, darf sie die Karten ihres Ablagestapels wieder auf die Hand nehmen.
Durchführen einer Belagerung
Ein Burgabschnitt kann nur von einem Angreifer belagert werden, was beinhaltet, dass eine SpielerIn nur einen Wikinger zu einem Burgfeld schicken darf. Befinden sich mehrere Angreifer auf dem gleichen Belagerungsfeld so kämpfen diese erst bis nur noch einer übrig ist.
Eine Belagerung funktioniert im Ablauf wie ein normaler Kampf ( Höhere Karte gewinnt, unterlegener Wikinger muss ins Lazarett, Handkartentauschen). Die Verteidigerin kann eine Belagerung nicht beginnen.
Da bei einem Angriff der Burg die Verteidigerin innerhalb der Mauern durch die Burg geschützt ist, wird der Insasse der Burg im Kampf auch 1 Stufe  weniger schwer verletzt und kommt auf das etsprechend eine Stufe tiefere Lazarettfeld, die belagernde SpielerIn trägt die gleichen Verletzungen wie im normalen Kampf davon.
War die Belagerung erfolgreich darf die entsprechend siegreiche  SpielerIn entsprechend der Punkte ihrer Kampfdifferenz Teile aus dem angegriffenen Abschnitt von oben nach unten abbauen und ein Teil ihrer Wahl mitnehmen. Die grünen Teile zählen einen Punkt die braunen zwei, die gelben 3 und die grauen 4 Punkte. Die restlichen abgebauten Teile kommen in den Vorrat zurück.
Ist die Burg ohne Verteidigung (leer), werden dennoch Karten getauscht- die von der Burgbesitzerin gespielte Karte zählt jedoch Null.
Sind die Kämpfe und Belagerungen beendet, gehen die Wikinger in den Feldern a-g mit ihrem Stück Baumaterial zurück in ihre Heimatburg, ebenso wie die Belagerer mit oder ohne Material, letzteres kann passieren wenn z.B. der Kampf knapp gewonnen wurde und das Material welches oben lag zu wertvoll war um abgebaut zu werden.

5.) Burgenaufbau
Die ergatterten Bauelemente werden entweder auf einen der 6 grau unterlegten Plätze oder auf bereits liegende Teile gelegt. Maximal 3 Etagen sind möglich. Mit der Vollendung der 3. Ebene ist die Burg fertiggestellt und das Spiel endet.

6.)Genesen der Wikinger im Lazarett und StartspielerInwechsel
Alle Wikinger im Lazarett rücken eine Stufe vor (eins nach rechts). Die Wikinger die auf dem Entlassungsfeld stehen gehen zurück in ihre Heimatburg. Die nächte SpielerIn in der Reihe wird StartspielerIn.

Die Runde in der eine SpielerIn ihre Burg vollendet hat wird noch zu Ende gespielt. Jede die in dieser Runde ebenfalls noch ihre Burg fertigstellt erhält genau wie die erste 5 Punkte. Der Wert der eigenen Burgen wird durch die Wertigkeit der verwendeten Bauelemente ermittelt. Grüne Teile sind einen Punkt wert, braune zwei, naturfarbene drei und graue vier.

Die Spielregel schlägt noch zwei weitere Zusatzregeln vor , so z.B. einen "Burgausfall" für den Burgverteidiger oder das "Verrotten" von den  Baumaterialien Blätter und Holz.
(millibeth 16.12.04)

millibeth vergibt 8 von 10 Punkten:
Eketorp hat einen schönen Spielmechanismus und einen individuellen Charme. Es ist sehr gut durchdacht und ist bis zum Ende hin spannend, denn auch wenn jemand seine Burg fertiggestellt hat ist das noch lange keine Garantie für den Sieg. Es bietet reichlich Abwechslung und Überraschungen. Es hat meines Erachtens nur einen Nachteil und das ist die Tatsache, dass es trotz allem taktischen Bestrebens beim Avisieren der Bauelemente nicht im Ansatz planbar ist, wo man welches Teil ergattern kann, teilweise war es in unseren Runden so, dass wir alle das gleiche dachten, nämlich:" Aha! auf diesem Feld liegen besonders viele wertvolle Teile, da setzten bestimmt die anderen ihre Wikinger hin, geh ich mal mit meinem auf das wo nur ein grünes liegt, das will bestimmt keiner, dann ist mir das fast kampflos sicher." Und schade, hinterher schlugen wir uns zu viert die Köpfe um das grüne Teil ein und das Feld mit den wertvollen Teilen blieb auch weiterhin frei.
Das Spiel ist nicht im Laden zu haben, kann aber jederzeit direkt bei db-Spiele bezogen werden. Obwohl Eketorp ein bisschen so aussieht als würde Dirk Henn es an langen Winterabenden bei sich im Keller basteln, sollte es meiner Meinung nach in keiner Brettspielsammlung fehlen.

Fragen zu Eketorp? Schickt uns eine mail.