Glen More: Prototyp

Auf einen Blick:                        
Verlag : alea
Autor : Matthias Cramer
Graphik : unbekannt
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45-70 min.
Erscheinungsjahr : 2010

Spielart : Aufbauspiel / Strategiespiel

Auszeichnungen:


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Glen More Prototyp

Das Spielmaterial
1 Spielplan - Geländeplättchen - Sehenswürdigkeitenkarten - Rohstoffsteine (Rinder, Schafe, Whisky, Steine, Korn, Holz) - Siegpunktchips - Spielfiguren - 1 Spielregel

Anmerkung
In Ermangelung einer bereits fertigen Spielregel haben wir uns das Spiel aus dem Gedächtnis zusammengeschrieben, d.h. es kann sein, dass hinsichtlich des Ablaufes vielleicht nicht hunderprozentig alles mit dem Endprodukt übereinstimmt oder das noch einige kleinere Regeln fehlen. Das ist aber auch nicht schlimm, denn schließlich geht es hier ja nur um einen Preview zum Spiel.

Das Leben in den schottischen Highlands ist traditionell von Härte geprägt und trotzdem waren die Chiefs der einzelnen Clans seit jeher bemüht, ein möglichst großes und ertragreiches Areal ihr Eigen nennen zu dürfen. Und eben als solchen Chiefs ist es nun die Aufgabe der Spieler, ihre Ländereien zu erweitern und dabei auch Handel zu treiben, um so zu Reichtum und Ehre zu gelangen. Dafür ist nicht nur die Stärke des eigenen Clans wichtig, sondern es geht auch um so traditionelle schottische Handelsgüter wie Schafe, Rinder und natürlich Whisky.

Vor dem Spiel erhält jeder Spieler ein Geländeplättchen mit einem "S" auf der Rückseite, auf das er eine Figur aus dem Vorrat stellt. Außerdem wählt jeder Spieler eine Farbe und stellt die Figur in dieser Farbe auf das Feld des Spielplans, das der Zahl auf seinem Startplättchen entspricht. Bei 2 oder 3 Spielern kommt der Würfel auf das freibleibende Feld. Die Geländeplättchen werden nach Rückseiten sortiert und bilden drei verdeckte Nachziehstapel. Vom ersten Nachziehstapel wird nun jeweils ein Geländeplättchen auf jedes Feld vor dem ersten Spieler gelegt. Dabei bleibt zwischen dem letzten Spieler und dem letzten Geländeplättchen ein Feld frei. Jeder Spieler erhält nun noch 6 Münzen und die verschiedenen Rohstoffe kommen auf die entsprechenden Marktfelder. Die "1" auf jedem Marktfeld wird mit einer Münze aus dem Vorrat abgedeckt. Die Karten für die Sehenswürdigkeiten der ersten Runde werden neben dem Spielplan ausgelegt. Jetzt kann das Spiel beginnen.

Gespielt wird in Spielerzügen. Grundsätzlich ist immer der Spieler an der Reihe, der mit seiner Figur am weitesten hinten auf dem Spielplan steht. Er kann beliebig viele Felder im Uhrzeigersinn vorgehen und sich auf jedes freie Plättchen stellen, das auf diesem Weg liegt. Wenn der Würfel "an der Reihe" ist, dann wird einmal gewürfelt. Der Würfel wird entsprechend viele Felder nach vorne gezogen und das Plättchen, auf dem er landet, wird aus dem Spiel entfernt. Die Spieler haben nach der Ankunft auf einem Plättchen natürlich deutlich mehr Optionen:
  1. Geländeplättchen nehmen und einbauen: Der Spieler nimmt sich das entsprechende Plättchen. Eventuell muss er dafür Kosten in Form von Rohstoffen, Münzen, Whisky oder sogar Figuren bezahlen. Kann er die erforderlichen Kosten nicht aus seinem Vorrat begleichen, dann kann er auf dem Markt aktiv werden (s.u.). Das Plättchen wird dann vom Spielplan genommen und in das Clangebiet des Spielers eingebaut. Dabei ist wichtig, dass das Plättchen nur angrenzend (horizontal, vertikal, diagonal) zu einem Feld im eigenen Clangebiet gebaut werden kann, auf dem eine Figur steht. Außerdem muss mindestens eine Kante des neuen Plättchens an ein bereits ausliegendes Plättchen angrenzen. Zusätzlich muss man darauf achten, dass ein Plättchen mit einer Straße darauf (diese verläuft durch das Startplättchen vorgegeben horizontal) nur an die eine Straße angelegt werden kann. Die gleiche Regel gilt für den Fluss, wobei dieser vertikal verläuft.
  2. Geländeplättchen aktivieren: Der Spieler aktiviert nun automatisch das gerade eingebaute Plättchen und alle anderen Plättchen, die daran angrenzen (horizontal, vertikal, diagonal), wobei die Reihenfolge der Aktivierung vom Spieler frei gewählt werden kann. Was bei der Aktivierung passiert, hängt von der Art der Plättchen ab:
    • Dörfer: Handelt es sich um das neu eingebaute Dorf, darf der Spieler eine Figur darauf stellen. Wird ein bereits ausliegendes Dorf aktiviert, dann darf der Spieler eine eigene Figur in seinem Clangebiet auf ein benachbartes Plättchen bewegen oder die Figur aus dem Spiel nehmen und in seinen eigenen Vorrat stellen. Das bringt später Siegpunkte.
    • Rohstoffplättchen: Der Spieler nimmt sich den entsprechenden Rohstoff von den Marktfeldern des Spielplans und legt sie auf das entsprechende Plättchen in seinem Clangebiet. Dabei können auf keinem Plättchen mehr als drei Rohstoffe liegen. Ein Sonderplättchen ist hierbei die Brennerei: Der Spieler erhält beim erstmaligen Bau einen Whiskystein aus dem Vorrat und kann dann immer genau einen Rohstoff Korn in ein Whisky umwandeln.
    • Produktionsgebäude: Diese Gebäude produzieren Siegpunkte. Dazu muss der Spieler eine bestimmte Anzahl von Rohstoffen abgeben und erhält dann dafür die entsprechenden Siegpunkte.
    • Sehenswürdigkeiten: Wenn der Spieler eine Sehenswürdigkeit errichtet, dann erhält er zunächst die dazugehörige Karte. Eine Sehenswürdigkeit hat sehr unterschiedliche Auswirkungen. Z.B. bringt eine Sehenswürdigkeit einmalig Rohstoffe oder Münzen, verbessert die Produktion des Spielers, bringt ihm eine zusätzliche Figur, bringt Stärkepunkte oder hat Sondereigenschaften, für die es am Ende des Spiels Punkte gibt.
  3. Marktaktion: Jederzeit während seines eigenen Spielzuges kann ein Spieler die Marktaktion durchführen. Dazu kann er entweder Waren an den entsprechenden Markt abgeben und sich den jeweils größten Münzstapel nehmen. Dabei ist diese Aktion nicht mehr möglich, wenn sich keine Münzen mehr auf dem Marktfeld befinden. Waren können auch vom Markt gekauft werden, wobei der Spieler sich dann einfach die entsprechende Ware vom Marktfeld nimmt und so viele Münzen dafür abgeben muss, wie dies der niedgristen noch freien Zahl auf der Geldleiste des Marktfeldes entspricht. Die Münzen werden auf dieses Geldfeld gelegt.
Hat ein Spieler alle Aktionen in seinem Spielzug durchgeführt, dann zieht er zum Abschluss noch das oberste Plättchen vom Stapel für die aktuelle Runde und legt es hinten an die anderen Geländeplättchen auf dem Spielplan an. Damit ist der Zug des Spielers beendet. Nun ist entweder ein anderer Spieler oder - bei entsprechender Position - der gleicher Spieler nochmal an der Reihe.

Sobald der erste bzw. zweite und dritte Geländeplättchenstapel komplett aufgebraucht wurde, findet eine Wertung statt. Jeder Spieler zählt nun, wieviele Whiskysteine, Stärkepunkte und Sehenswürdigkeiten er besitzt. Bei den Stärkepunkten zählt jede herausgestellte Figur einen Punkt und jedes Wappen auf einer Sehenswürdigkeit einen weiteren. Für die Wertung in allen drei Kategorien ist nun immer wichtig, wieviele Whiskysteine, Stärkepunkte und Sehenswürdigkeiten der Spieler hat, der am wenigsten in der entsprechenden Sorte hat. Die anderen Spieler erhalten jeweils so viele Punkte, wie dies ihrem Abstand zur Anzahl des Spielers mit den wenigsten Whiskysteine, Stärkepunkten und Sehenswürdigkeiten entspricht. Dabei gibt es je mehr Punkte, desto höher der Abstand ist.

Das Spiel endet, sobald die dritte Wertung durchgeführt wurde. Jetzt erfolgt die Endabrechnung: Für jede Münze in seinem Vorrat erhält ein Spieler 1 Siegpunkt und dazu kommen dann noch Punkte für die einzelnen Sehenswürdigkeiten. Dazu kommen dann natürlich noch die Siegpunktchips, die der Spieler während des Spiels erhalten hat. Nun zählt jeder Spieler, wie viele Geländeplättchen er in seinem Clangebiet verbaut hat. Danach muss jeder Spieler 3 Punkte für jedes Plättchen abgeben, das mehr in seinem Clangebiet liegen hat als der Spieler mit den wenigsten Plättchen.

(Troudi 28.03.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage von alea

Troudis erster Eindruck:
"Glen More" lag bei den - übrigens recht interessanten - Ratinger Spieletagen jetzt in der endgültigen Version von alea zum Testen bereit. Nicht nur das Thema animierte zum Spielen, sondern natürlich auch die Tatsache, das mal wieder ein strategisches Spiel in einer kleinen alea-Schachtel erscheinen wird. In "Glen More" geht es grundsätzlich darum, mit möglichst wenigen Plättchen möglichst viel zu erreichen. Dabei scheint einerseits darauf zu achten zu sein, dass man immer wieder Punkte machen und sich selber in den drei Wertungskategorien an die Spitze setzen kann, ohne sich gleichzeitig in einer Kategorie von der Konkurrenz abhängen zu lassen. Dafür ist dann wichtig, dass man die richtigen Plättchen in sein Clangebiet einbauen kann. Hier steht man dann in dem hochinteressanten Mechanismus immer wieder vor der Frage, ob man nun ein nahe liegendes Plättchen nimmt und somit evtl. schneller wieder zum Zug kommt oder ob man doch ein weiter entfernt liegendes lukratives Plättchen nimmt, dafür dann aber riskiert, erstmal nicht mehr an der Reihe zu sein - aber natürlich trifft jeder andere Spieler auch diese Entscheidung. Auch eine Beobachtung der Mitspieler scheint uns ratsam. In der Probepartie haben wir ca. 60 Minuten (zu dritt) gespielt und man fühlte sich gut unterhalten und spielerisch gefordert. Ich glaube aber, dass sich das Spiel auch intuitiv spielen lässt und dann dementsprechend schneller verläuft. "Glen More" scheint daher durchaus ein Spiel mit einer breiteren Zielgruppe zu sein. Erscheinen wird das Spiel wohl Anfang Mai und wir freuen uns schon darauf.

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