HAN
Erweiterung: Die Verbotene Stadt

Vielen Dank an Abacus für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Abacus
Autor : Michael Schacht
Grafik : Michael Schacht
Spielanzahl : 2 bis 5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min
Erscheinungsjahr : 2014

Spielart: Mehrheitenspiel

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HAN con Abacus Spiele

Das Spielmaterial
57 Provinskarten - 100 Häuser - 45 Abgesandte - 1 Kaiser - 9 Wertungssteine - 5 Marker - 5 Punktekarten - 1 doppelseitiges Spielbrett - 1 Spielanleitung

Anmerkung:
HAN ist eine überarbeitete Neuauflage von China (Abacus, 2005) bzw. von Kardinal & König (Goldsieber, 2000)

Ziel des Spiels ist es durch das Einsetzen von Häusern und Abgesandten in die unterschiedlichen Gebiete möglichst viele Punkte zu sammeln.

Zu Beginn des Spiels wird festgelegt auf welcher Spielbrettseite gespielt werden soll. Die Seite "Grenzstreitigkeiten" eignet sich sehr gut für eine große Spieleranzahl, während "Wege der Diplomatie" für eine kleine Spieleranzahl genommen wird. Je nachdem wie viele Spieler am Spiel teilnehmen, werden einige der Karten aussortiert. Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel, wovon sich jeder Spieler drei Karten auf die Hand nimmt. Außerdem werden noch, je nach Spieleranzahl, drei oder vier Karten offen neben dem Spielbrett ausgelegt. Nun erhält noch jeder Spieler die Häuser und Abgesandten in seiner Wunschfarbe und schon kann es losgehen,

Gespielt wird reihum. Der aktive Spieler hat immer die Wahl zwischen den beiden nachfolgenden Aktionen:
Spielstein setzen: Der Spieler spielt bis zu drei Karten und kann danach bis zu zwei Figuren in ein passendes Gebiet einsetzten, wobei die Farbe der Karten mit der Fabe des Gebiets übereinstimmen muss. In ein Gebiet in dem noch kein Haus steht, darf maximal ein Haus gesetzt werden. Ist erst einmal ein Haus in einem Gebiet vorhanden, können bis zu zwei Häuser gleichzeitig in das Gebiet einsetzt werden. Häuser werden immer auf die entsprechenden Wegefelder gesetzt. Anstelle einer farblich passenden Karte kann man auch zwei beliebige gleichfarbige Karte spielen. So kann man also mit grünen Karten entweder zwei Häuser in ein grünes Gebiet setzen oder ein Haus in ein beliebiges Gebiet.
Auf dem Spielplan "Grenzstreitigkeiten" gibt es Hausfelder die auf der Grenze zwischen zwei Gebieten liegen. Hier kann man ein Haus errichten in dem man jeweils genau eine Karte der beiden Gebietsfarben spielt oder genau zwei Karten einer angrenzenden Gebietsfarbe.
An Stelle von Häusern kann man auch Abgesandte in ein Gebiet plazieren. Abgesandte werden auf einem speziellen Ort in einem Gebiet gesammelt Hier gilt die Regel, dass maximal so viele Abgesandte in einem Gebiet stehen dürfen, wie die höchste Anzahl an Häusern einer Spielfarbe entspricht. Man muss selber kein Haus in einem Gebiet haben um einen Abgesandte in ein Gebiet zu bringen.
Immer wenn in einem Gebiet alle Felder mit Häusern belegt sind, wird dieses Gebiet gewertet. Der Spieler mit den meisten Häusern, bekommt soviele Punkte wie Häuser von allen Spielern in diesem Gebiet stehen. Der Spieler mit den zweitmeisten Häusern bekommt einen Punkt für jedes Haus des Spielers mit den meisten Häusern. Der Spieler mit den drittmeisten Häusern bekommt bekommt einen Punkt für jedes Haus des Spielers mit den zweitmeisten Häusern, usw.  Bei Gleichstand belegen alle diese Spieler den selben Platz.
Karte abwerfen: Möchte oder kann der Spieler keine Figur einsetzen, kann er auch einfach eine Karte auf den Ablagestapel legen.
Danach füllt er seine Hand wieder auf drei Karten, wobei er bei jeder Karte wählen kann ob er sie vom verdeckten Nachziehstapel oder aus der offenen Auslage nimmt. Hat er Karten aus der offenen Auslage genommen, wird die Auslage am Ende seines Zuges wieder aufgefüllt. Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, werden die ablegten Karten gemischt und zu einem neuen verdeckten Nachziehstapel bereit gelegt.
Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Das Spiel endet sobald der Nachziehstapel zum zweiten Mal aufgebraucht ist. In diesem Fall wird noch solange weiter gespielt, bis alle Spieler gleich oft an der Reihe waren. Das Spiel endet ebenfalls sobald kein Spielstein mehr gesetzt werden kann.

Nun folgt die Schlusswertung.
Zunächst werden alle noch nicht gewerteten Gebiete ausgewertet. Die Siegpunktevergabe erfolgt nach den gleichen Regeln wie bei einem mit Häusern vollständig belegten Gebiet.
Als zweites werden die Abgesandten betrachtet. Auf jedem Spielplan gibt es 15 gekennzeichnete, angrenzende Gebiete. Jedes dieser 15 Bündnisse wird nun einzeln ausgewertet. Hierbei werden immer alle Abgesandte in den jeweiligen zwei Gebieten betrachtet. Damit ein Spieler an einer einzelnen Wertung teilnehmen kann, muss er in den beiden Gebieten mindestens jeweils einen Abgesandten stehen haben. Alle diese Spieler mit der Mehrheit der Abgesandten in beiden Gebieten zusammen bekommen so viele Siegpunkte wie Abgesandte in beiden Gebieten vorhanden sind.
Zum Schluss werden noch alle Häuserketten der einzelnen Spieler gewertet. Eine Häuserkette sind mindestens vier gleichfarbige Häuser die ohne Unterbrechung entlang einer Wegstrecke stehen. Jedes Haus einer Kette bringt einen Siegpunkt.
Auf dem Spielplan "Grenzstreitigkeiten" gibt es Häuser die Nahe am Wasser stehen, die sogenannten Hafenfelder. Es wird so getan, dass diese Hafenfelder ein eigenes Gebiet bilden. Entsprechend wird über diese sieben Feld noch eine zusätzliche Gebietswertung durchgeführt.

Es gewinnt der Spieler, der in Summe die meisten Punkte sammeln konnte.

Variante Befestigungen (für Grenzstreitigkeiten):
Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler einen schwarzen Marker. Um eine Befestigung zu bauen muss man zwei Karten in der Farbe des Gebietes spielen. Nun darf man auf ein freies Häuserfeld den schwarzen Marker legen und darauf ein Haus bauen, die sogenannte Befestigung. In der Häuserwertung bekommt ein Spieler mit einer Befestigung die doppelte Punktzahl. Das gleiche gilt für die Hafenwertung und für die Wertung einer Häuserkette.

Variante Marktplätze (für Wege der Diplomatie):
Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler einen schwarzen Marker, im Spiel zu zweit sogar zwei Marker. Um einen Marktplatz zu bauen muss man zwei Karten in der Farbe des Gebietes spielen. Nun darf man auf ein freies Häuserfeld den schwarzen Marker legen und darauf einen Abgesandten stellen.  Dieser Abgesandte zählt nicht bei der Ermittlung der maximalen Anzahl an Abgesandten in einem Gebiet. Für die Bündniswertungen wird er aber mitgezählt.
(Superfred 18.07.14)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus Spiele

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
HAN ist eine überarbeitete Neuauflage von Kardinal & König, welches Michael Schacht im Jahr 2000, bei einem großen Verlag unterbrachte. An dem tollen Grundprinzig hat sich auch nach vierzehn Jahren nichts verändert. Die Spieler müssen weiterhin abwägen, wann sie wieviele Häuser und Abgesandte in die einzelne Gebiete plazieren um bei der trickreichen Zwischen- und Endwertung viele Siegpunkte zu erlangen. In welche Gebiete die Spieler einsetzen können hängt von den Handkarten ab, die man sowohl aus einer offenen Auslage aber auch vom verdeckten Nachziehstapel aufnehmen kann. Und damit das Kartenglück relativiert wird, bilden zwei Karten der gleichen Farbe einen Joker. Das alles ist nicht neu, macht aber immer noch viel Spass. HAN bringt aber auch einige kleine neue Varianten mit die das Spiel durchaus bereichern und neue Überlegungen ins Spiel bringen. Außerdem liegt dem Spiel ein doppelseitiger Spielplan bei. Eine Seite für viele Spieler, die andere Seite für - na kommt ihr drauf? - für weniger Spieler. Während die Vörgänger erst ab drei Spieler spielbar waren, kann man HAN laut Schachtelangaben auch zu zweit spielen. Während in vielen anderen Spielen, die erst so richtig ab drei Spieler funktionieren für eine Zweierregel oft ein imaginärer Spieler genutzt wird, versucht man es hier, in dem man den Spielplan enger macht und die Kartenanzahl im Spiel reduziert. Ob das funktioniert? Nun, regeltechnisch funktioniert es schon. Aber so richtig Spass macht es nicht. Wie auch wenn ein Clou des Spiels die geniale Wertung ist, die nur dann so richtig gut funktioniert, wenn sich eben mehrere Spieler um ein Gebiet streiten. Zusammenfassend kann man sagen, dass mit HAN eine gelungene Wiederauflage von Kardinal & König auf den Markt kommt. Wer das Spiel noch nicht kennt und Mehrheitenspiele mag, kann hier Bedenkenlos zuschlagen. Aber auch für Spieler die schon eine ältere Ausgabe besitzen, kann sich der Kauf auf Grund der neuen Elemente lohnen. Wer allerdings glaubt, dass man hier eine vernünftige 2er-Variante geschaffen hat, wird wohl enttäuscht werden. So richtig unterhaltsam ist es dann doch eben nur in einer Besetzung ab drei Spelern. Im Handel ist das Spiel für rund 25 Euro erhältlich.

Fragen zu HAN? Schickt uns eine mail.

Die Verbotene Stadt
Erweiterung zu HAN

Auf einen Blick:
Verlag : Abacus
Autor : Michael Schacht
Grafik : Michael Schacht
Spielanzahl : 2 bis 5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min
Erscheinungsjahr : 2014

Spielart: Mehrheitenspiel

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Die Verbotene Stadt von Abacus

Das Spielmaterial
57 Provinskarten - 100 Häuser - 45 Abgesandte - 1 Kaiser - 9 Wertungssteine - 5 Marker - 5 Punktekarten - 1 doppelseitiges Spielbrett - 1 Spielanleitung

Die Spielregeln des Grundspiels werden übernommen.

Zu Beginn des Spiels wird die Verbotene Stadt neben den Spielplan gelegt.

Während des Spiels kann der Spieler nun Abgesandte nicht nur auf das Spielbrett, sondern auch in die Verbotene Stadt senden. Um einen Abgesandten in die Verbotene Stadt zu schicken muss mal zwei Karten der entsprechenden Farbe spielen. In jedem Bereich der Verbotenen Stadt darf nur ein Abgesandten stehen, in der kompletten Stadt nur zwei Abgesandte.
Bei der Häuserwertung verdoppelt ein Abgesandter in der Verbotenen Stadt die Siegpunkte, sofern das gerade gewerte Gebiet die gleiche Farbe hat, wie das Feld der Verbotenen Stadt auf dem der Abgesandte steht.
(Superfred 18.07.14)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus Spiele

Superfred vergibt 5 von 10 Punkten:
Die Verbotene Stadt bringt einen kleinen Nebenschauplatz in Spiel. Ab sofort kann man seine Abgesandten auch in die sogenannte Verboten Stadt schicken. Steht erst einmal ein Abgesandter auf einem farbigen Feld, bekommt der Spieler in der Stadtwertung gleicher Farbe die doppelte Punktzahl. Hier muss man abwägen, ob man einen frühen Zug opfert um sich einen Platz in der Verbotenen Stadt zu sichern oder sich doch lieber schnell auf dem eigenen Plan ausbreitet. Meist wurde aber ein Platz in der Verbotenen Stadt gewählt, da man sowieso, bei den meisten Stadtwertungen dabei ist und somit natürlich auch die doppelten Punkte mitnehmen kann. Steht der Abgesandte einmal in der Stadt steht dieser Spielstein aber nicht mehr für die Räte, pardon hier heist es ja Drachenfelder, zur Verfügung und vielleicht fehlen somit die entscheidenden Punkte am Ende. Letztendlich hat uns Die Verbotene Stadt nicht überzeugen können. Als weitere Variante ist es ok, man kann das Grundspiel aber auch hervorragend ohne diese Erweiterung spielen.

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