Horse Racing Mafia

Auf einen Blick:
Verlag : Grimpeur Project
Autor : Ginichiro Suzuki
Graphik : Tokyo Robin
Spieleranzahl : 4-6 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : 60-90 min
Erscheinungsjahr : 2003

Spielart: Renn-/Wettspiel



ZUR HAUPTSEITE


Das Spielmaterial
1 Spielplan in 2 Teilen - 54 normale Bewegungskarten - 36 Sonderkarten - 6 Spielsteine -
6 Auftragskarten - 1 Startspielerkarte - Spielgeld - 1 Spielanleitung (Japanisch/Deutsch)

Wie der Titel auch schon verrät, geht es in diesem Spiel auf die Rennbahn. Dabei sind die Spieler die kleinsten Leuchten in einem Mafia-Syndikat und werden auf die Rennbahn geschickt, um für ihren Boss möglichst viel Geld zu verdienen. Dieser gibt ihnen auch einen speziellen Tipp, der allerdings nicht unbedingt richtig sein muss. Also müssen die Spieler auch durch das traditionelle Wetten noch Geld dazuverdienen, denn wer mit leeren Händen nach "Hause" kommt......

Vor dem Spiel wird zunächst der Spielplan zusammengesetzt. Danach erhält jeder Spieler 500.000 Dollars von der Bank. Danach kann die erste Runde bereits beginnen.

Insgesamt werden 3 Rennen ausgetragen. Vor jedem Rennen muss jeder Spieler einen Auftrag ziehen. Sie zeigt die Nummer des Pferdes, dass der Spieler im Auftrag des Syndikats ins Ziel bringen muss. Danach werden alle Bewegungskarten gemischt und jeder Spieler nimmt 13 Karten auf die Hand (bei 6 Spielern nur 12 Karten). Die restlichen Karten bilden einen Nachziehstapel. Achtung: Nicht verbrauchte Bewegungskarten werden später automatisch zu Wettscheinen. Ein Startspieler wird ausgelost und das Rennen kann beginnen.

Die Pferde starten von der Startlinie und werden im Laufe des Spiels von den einzelnen Spielern manipuliert. Dies tun die Spieler mit ihren Bewegungskarten. Reihum spielt jeder Spieler immer genau eine Bewegungskarte aus. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten von Bewegungskarten:
Haben alle Spieler eine Karte ausgespielt, ist nochmal der Startspieler dran. Er zieht die oberste Karte vom Nachziehstapel und ordnet sie - entsprechend den Regeln - einem Pferd zu. Danach bewegt der Spieler die Pferde jeweils soviele Felder weit, wie dies der Summe der Zahlen auf den offenliegenden Karten bei jedem Pferd entspricht. Danach wird der linke Nachbar dieses Spielers neuer Startspieler und legt für die nächste Runde die erste Karte.

Sobald ein Pferd das Feld mit der "35" erreicht hat, erhalten die Spieler Gelegenheit, ihre Handkarten zu ergänzen. Der aktuelle Startspieler sammelt die Karten unter den sichtbar ausliegenden Karten ein und mischt sie mit dem Nachziehstapel. Für 10.000 Dollars pro Karte kann jeder Spieler nun soviele verdeckte Karten ziehen, bis er max. 13 Karten auf der Hand hat. Ab diesem Zeitpunkte können die Spieler darauf verzichten eine Bewegungskarte zu spielen, weil sie diese vielleicht lieber für die einfachen Wetten (s.u.) aufsparen möchten. Außerdem erhalten die Spieler nach dem Nachziehen Gelegenheit, Platzwetten abzuschließen. Dabei wettet man auf die Pferde, die den 1. und 2. Platz belegen werden. Jeder Spieler kann nun mehrere Kartenpärchen vor sich ablegen und diese Bewegungskarten werden so zu Wettscheinen. Alle Spieler legen die Karten verdeckt ab und decken sie gemeinsam auf, wenn kein Spieler mehr eine Wette platzieren will. Nur Karten, die einem bestimmten Pferd zugeordnet sind, können zum Wetten verwendet werden. Danach läuft das Rennen normal weiter.

Ein Rennen ist dann zu Ende, wenn zwei Pferde die Ziellinie überschritten haben. Sollten mehr als zwei Pferde in das Ziel einlaufen, dann gewinnt immer das Pferd, das weiter über das Ziel hinauskommt. Gibt es einen Gleichstand gewinnt das Pferd, für dass die höhere Summe an Bewegungspunkten gespielt wurde.

Nach dem Rennen wird kontrolliert, ob die Spieler Aufträge erfüllt und Wetten gewonnen oder verloren haben. Der Auftrag der Mafia wird erfüllt, wenn das angegebene Pferd den 1., 2. oder 3. Platz belegt hat. Dementsprechend erhält der Spieler dann 500.000/300.000/100.000 Dollars. Wurde der Auftrag nicht erfüllt, kostet das den Spieler 100.000 Dollars. Sollte das Pferd aus dem Auftrag sogar schlechter platziert sein als andere Pferde, deren Auftrag allerdings nicht im Spiel war (nur bei weniger als 6 Spielern), erhöht sich die Strafe nochmal um 100.000 Dollars. Bei 6 Spielern muss der Spieler, dessen Pferd sich auf dem 6. Platz befindet, die 100.000 Dollars zusätzlich bezahlen. Danach werden die einfachen Wetten ausgewertet: Als solche Wetten zählen dabei alle farbigen Bewegungskarten, die ein Spieler noch auf der Hand hat. Hat das entsprechende Pferd den 1. Platz gemacht, werden die Bewegungspunkte der Karte mit 40.000 Dollars multipliziert, beim 2. Platz mit 20.000 Dollars. Hat das Pferd nicht den 1. oder 2. Platz erreicht, muss der Spieler soviele Dollars bezahlen, wie dies den Bewegungspunkten multipliziert mit 10.000 Dollars entspricht. Wenn man die Einlaufwette gewonnen hat, erhält man die Summe der Bewegungspunkte der beiden Karten multipliziert mit 100.000 Dollars. Verliert man die Wette, muss man die Summe der Bewegungspunkte der beiden Karten multipliziert mit 10.000 Dollars bezahlen. Die Wette gilt nur, wenn beide Pferde tatsächlich auch den 1. und 2. Platz erreicht haben. Achtung: Im 3. Rennen werden alle Wetten verdoppelt.

Das Spiel endet nach dem 3. Rennen. Es gewinnt dann natürlich der Spieler, der am meisten Geld auf der Rennbahn verdient hat.

(Troudi 11.10.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Grimpeur (Deutsch)

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Der Autor schreibt in seiner Einleitung, dass das Spiel eine verbesserte Version von "Royal Turf" darstellt und nach einem ähnlichen Schema funktioniert. Klar: Die Grundidee ist zwar die gleiche, letztendlich wird hier aber doch mit Karten gespielt, was schon ein ziemlicher Unterschied ist. Hier geht es darum, gut mit seinen Handkarten zu taktieren: Einerseits sollte man natürlich das richtige Pferd (entsprechend dem Auftrag der Mafia) nach vorne bringen, aber auch entsprechend seiner Handkarten andere Pferde bewegen. Dabei gilt es natürlich auch, es den Mitspielern schwierig zu machen, den eigenen Auftrag zu erkennen. Ansonsten boykottieren die Spieler das Pferd nämlich gnadenlos. Es ist also auch eine gründliche Beobachtung der Auslage gefragt: Wer manipuliert welches Pferd wie und wer hat wohl ein Interesse daran. Auch das Nachziehen von Karten sollte wohlüberlegt sein: Wer zuviele Karten nachzieht, kann evtl. sehr viele unbrauchbare Wettscheine oder sogar farblose Karten ziehen, die dann umsonst waren bzw. für die man sogar zahlen muss. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann bei der Einlaufwette natürlich auch - sozusagen - gegen sich selber wetten. Insgesamt haben wir es hier mit einem hochinteressanten Wettspiel zu tun, dass trotz japanischer Beschriftung der Karten, ganz problemlos funktioniert. Das Spiel hat mit 10 Euro außerdem einen hervorragenden Preis. In Deutschland lässt sich das Spiel problemlos über den oben genannten Link bestellen. Ein Spiel, das man für den Preis bedenkenlos mitnehmen kann.

Weitere Meinungen zu Horse Racing Mafia:
milenea : Wunderbarer Spielmechanismus, man ist jederzeit nah am Spielgeschehen, denn auch oder gerade dann wenn der Gegner spielt muß und will man alles genau mitbekommen. Natürlich ist schon ein Glücksfaktor vorhanden was die Handkarten betrifft, aber hier gilt meine Devise das Spiel ist das Ziel und nicht das Gewinnen. Flockig und kurzweilig mit einem hohem Wiederspielwert, was will der Spielemensch mehr.
Superfred :
Klar, das Spielmaterial von Horse Racing Mafia ist nicht wirklich toll. Aber wie ich so gerne zu sagen pflege: wenn das Spiel gut ist, verzeicht man sowas gerne. Und das Spiel ist gut! Der Zugmechanismus mit den zwei Bewegungskarten pro Pferd funktioniert bestens und auch die gegensätzlichen Doppelfunktion der Karte (soll ich ein Pferd lieber nach vorne bewegen oder darauf wetten) ist sehr durchdacht. Gut, in mancher Runde hätte ich mir auch lieber ein paar andere Handkarten gewünscht, um vielleicht doch lieber mein eigenes Pferd zu puschen, aber der Sieg des eigenen Pferdes ist ja nur eine Möglichkeit Geld zu scheffeln. Neben Derby (Dirk Henn, db-Spiele) und Royal Turf (Reiner Knizia, alea) ist Horse Racing Mafia sicherlich eines der besseren Renn- und Wettspiele.
Hier kann auch dein Kommentar zu Horse Racing Mafia stehen, hier kannst du ihn abgeben.

Fragen zu Horse Racing Mafia? Schickt uns eine mail.