I'm the Boss

Auf einen Blick:                        
Verlag : Face2Face Games
Autor : Sid Sackson
Graphik: William O'Connor
Spieleranzahl : 3-6 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60+ min.
Erscheinungsjahr : 2004

Spielart: Verhandlungsspiel / Kartenlegespiel



ZUR HAUPTSEITE
I'm the Boss von Face2Face Games

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 15 Deal-Karten - 6 Investorenkarten - 98 Einflusskarten - 1 Dollarzeichen - 1 Würfel - Spielgeld - 1 Spielregel (Englisch / Deutsch / Französisch / Spanisch / Koreanisch / Japanisch)

Anmerkung
"I'm the Boss" ist die leicht überarbeitete Neuauflage von Sid Sacksons "Kohle, Kies & Knete". Das Spiel ist in Deutschland bereits 1994 bei Schmidt erschienen, mittlerweile aber nicht mehr im Programm und daher bereits ein Sammlerstück.

Längst hängt in der Geschäftswelt die Gewinnmarge nicht nur von der Fähigkeit einzelner Wirtschaftsgurus ab, ein gutes Geschäft erkennen und zuzuschlagen. Viel wichtiger sind - wie überall - mittlerweile gute Verbindungen zu anderen einflussreichen Persönlichkeiten, die natürlich ihrerseits einen Geschäftsabschluss nur dann unterstützen, wenn sie dafür entsprechend entlohnt werden. Und genau darum geht es in diesem Spiel: Geschäfte machen und andere davon zu überzeugen, einem dabei zu helfen - allerdings sollte man letztendlich trotzdem derjenige sein, für den bei dem Geschäft das meiste rausspringt.

Vor dem Sp
iel werden zunächst die Investorenkarten gemischt und jeder Spieler nimmt verdeckt eine davon auf die Hand. Bei nur 3 Spielern erhält jeder Spieler 2 Karten, bei nur 4 oder 5 Mitspielern werden die übrigen Karten offen neben dem Spielplan abgelegt. Alle anderen Karten werden gemischt und jeder Spieler erhält 5 Karten auf die Hand. Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Die Dealkarten werden entsprechend ihrer Reihenfolge in einen Stapel sortiert und ebenfalls in die Tischmitte gelegt. Startspieler wird der Spieler, der die Investorenkarte mit dem Namen gezogen hat, der in alphabetischer Reihenfolge am weitesten vorne steht.

Die Spieler sind im Uhrzeigersinn an der Reihe, wobei ein Spieler in seinem Zug immer zwischen 2 Aktionen auswählen kann:

1. Ein Geschäft abschließen
Das Dollarzeichen muss dazu auf einem Deal-Feld stehen. Der aktive Spieler gibt nun bekannt, dass er ein Geschäft abschließen will. Auf dem Deal-Feld ist oben angegeben, wieviele Geldgeber benötigt werden und wieviele Gewinnanteile ("shares") es gibt. Darunter befinden sich die Namen der Geldgeber. Dies können entweder feste Geldgeber sein oder man hat die Auswahl aus verschiedenen Geldgebern.

Der Spieler, der das Geschäft abschließen will, hat zunächst grundsätzlich seine eigene Investorenkarte im Spiel. Von der Hand kann der aktive Spieler nun noch Einflusskarten ausspielen, die den (zum Abschluss des Geschäftes) erforderlichen Familiennamen haben. Für jede Familie sind 4 Karten im Stapel.

Hat der Spieler dann alle erforderlichen Karten vor sich ausliegen, muss er kurz warten, ob evtl. noch ein anderer Spieler eine Aktionskarte (s.u.) ausspielen möchte. Ist dies nicht der Fall, wird das Geschäft zu einem Abschluss gebracht. Der aktive Spieler erhält nun von der Bank soviel Geld, wie dies der Anzahl der Gewinnanteile multipliziert mit der Auszahlungssumme für jeden Anteil auf der oben liegenden Deal-Karte entspricht. Diese Deal-Karte wird dann auf das Feld des Spielplans gelegt, auf dem das Geschäft abgeschlossen wurde. Das Dollarzeichen wird auf das nächste freie Feld versetzt. Alle benutzten Investorenkarten, außer der, die jeder Spieler am Anfang des Spiels gezogen hat, kommen nun auf den Ablagestapel.

Hat ein Spieler allerdings nicht selber genug Investoren- /Einflusskarten, um das Geschäft abschließen zu können, kann er nun versuchen, die Hilfe von anderen Spielern in Anspruch zu nehmen. Man kann einen anderen Spieler fragen, ob der seine Investorenkarte einsetzen möchte und wieviel Geld er dafür haben möchte. Außerdem kann ein anderer Spieler gefragt werden, ob er noch eine fehlende Karte auf der Hand hat. Diese Karte wird ausgespielt, wenn sich die beiden Spieler handelseinig geworden sind. Wenn dann alle Bedingungen erfüllt sind, wird das Geschäft - wie oben beschrieben - abgeschlossen. Ausliegende Einflusskarten, die nicht benutzt wurden, nehmen die Spieler wieder auf die Hand.

Natürlich kann es auch passieren, dass ein Geschäft gar nicht zustande kommt. Dann hat der Spieler Pech gehabt, allerdings muss dann auch die oben liegende Deal-Karte nicht auf das Spielfeld gelegt werden. Immer wenn ein Geschäft abgeschlossen wurde oder auch gescheitert ist, ist der Zug des aktiven Spielers zu Ende und der nächste Spieler im Uhrzeigersinn ist an der Reihe.

2. Das Dollarzeichen bewegen
Alternativ dazu kann ein Spieler würfeln und bewegt das Dollarzeichen auf dem Spielfeld dementsprechend viele Felder (im Uhrzeigersinn) weit vor. Felder, die bereits mit Deal-Karten abgedeckt sind, werden dabei übersprungen und zählen nicht mit . Auf dem neuen Feld kann der Spieler sich dann entscheiden: Entweder, er schließt das Geschäft ab (s.o.) oder er zieht drei neue Karten vom Nachziehstapel und beendet damit seinen Zug. Dann ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.

Beim Nachziehen der Karten ist allerdings zu beachten, dass kein Spieler mehr als 12 Einflusskarten auf der Hand halten darf. Wer Karten nachzieht und dann mehr Karten auf der Hand hat, kann entweder überzählige Karten abwerfen oder einen 3er-Kartensatz Abwerbungskarten ausspielen.

Sonderkarten
Wenn ein anderer Spieler ein Geschäft abschließen will, können die übrigen Spieler Sonderkarten ausspielen. Dabei können diese Sonderkarten auch mehrfach und in beliebiger Reihenfolge ausgespielt werden. Folgende Sonderkarten gibt es:
Das Spiel endet spätestens nachdem der 15. Abschluss gemacht worden ist. Das Spiel kann auch vorher enden: Ab dem 10. Abschluss wird nach jedem weiteren Abschluss gewürfelt. Wenn die entsprechende Augenzahl gewürfelt wird, endet das Spiel sofort. Danach zählen alle Spieler, wieviel Geld sie erhalten haben. Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme hat am besten verhandelt und gewinnt das Spiel.
(Troudi 26.06.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Face2Face Games

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Wie bereits oben erwähnt ist das Originalspiel "Kohle, Knies & Knete" bereits ein gesuchter Klassiker und zwar zu Recht: Das Spiel ist einfach erklärt und man kann blitzschnell loslegen. Danach geht es in erster Linie immer darum, anderen Spielern möglichst plausibel zu machen, warum man jetzt gerade das eigene Angebot annehmen sollte oder warum man jetzt gerade mir helfen sollte, das Geschäft abschließen zu können etc.. Und wenn dann auch Argumente nicht helfen - oder man selber nicht besonders gut bei dem Geschäft wegzukommen droht - dann lässt sich hervorragend eine Karte ausspielen, von der man irgendwann mal immer wieder eine auf der Hand hat. Grundsätzlich sollte man natürlich versuchen, nicht unbedingt den führenden Spieler zu unterstützen oder - wenn man das doch tut - dann diesen wenigstens ordentlich bluten zu lassen. Insgesamt ein super Spiel - auch wenn Hardcore-Taktiker hier natürlich einwerfen werden, dass durch die Karten doch ein Glückselement hinzukommt. Grundsätzlich ist das Spiel außerdem schwierig, wenn andere Mitspieler das Spiel boykottieren oder nicht richtig mitspielen. Aber unbedingt mal ausprobieren! Das Original von Schmidt gibt es zu recht hohen Preisen bei Ebay, die vorliegende Version ist für ca. 28 Euro im Handel zu haben und auch nicht schlechter.

Fragen zu I'm the Boss? Schickt uns eine mail.