Kannibalen aus dem Dschungel des Todes

Auf einen Blick:
Verlag : Truant
Autor : Stephen Tassie
Grafik : S. Bryant, J. Millet und T. Castillo
Spielanzahl : 2 bis 6 Spieler
Alter : ab 12 Jahre
Dauer : 20 bis 40 min
Erscheinungsjahr : 2004

Art: Karten-Rollenspiel

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Kannibalen aus dem Dschungel des Todes von Truant

Anmerkung:
Das Spiel ist bereits 2002 in den USA erschienen, Truant hat aber die deutsche Lizenz. Es gibt noch einen Vorgänger aus der B-Movie Reihe, nämlich "Grabräuber aus dem All", das mit den "Kannibalen aus dem Dschungel des Todes" kompatibel ist.

Das Spielmaterial
120 Spielkarten - 1 Spielanleitung

Laut Anleitung entführt einen das Spiel in die Zeit der Schundfilme im Hollywood (??) der 30er Jahre, zumindest von den Karten her. Spiel des Ziels ist es einfach, die meisten Punkte zu erzielen.
Es gibt unterschiedliche Arten von Karten: Blaue Ränder sind Darsteller, grüne Ränder Drehorte, orange Ränder Requistien, rote Ränder Monster und gelbe Ränder Spezialeffekte. Außerdem gibt es zwei Karten mit der Aufschrift Abspann.
Zum Ablauf: Zuerst einmal werden alle Karten gemischt, danach wird zunächst ein Arbeitstitel für den zu produzierenden Film gesucht. Dazu werden die obersten 6 Karten vom Stapel gezogen, unten auf den Karten sind in weißen Buchstaben jeweils Wörter aufgedruckt. Aus diesen Wörtern wird nun versucht, einen möglichst unsinnigen Filmtitel zu bilden, der natürlich um Füllwörter ergänzt werden kann und nicht alle der 6 gezogenen Wörter enthalten muß. Dieser Titel wird dann auf einem Zettel notiert und erst einmal beiseite gelegt. Am Ende des Spiels gibt es für alle ausliegenden Karten die eines dieser Wörter enthalten jeweils 5 Extrapunkte.
Danach erhält jeder Spieler 6 Karten. Sollte sich unter diesen Karten kein Darsteller befinden, muß er die Karten den anderen Spielern zeigen und darf sich 6 neue Karten nehmen. In der ersten Runde dürfen noch keine Karten gespielt werden, die andere Mitspieler beeinflussen, auch die Kartennachziehphase - das Ergänzen der Handkarten auf 6 als Phase vor den Aktionen - entfällt logischerweise. Die restlichen Karten bilden den Nachziehstapel. Danach hat jeder Spiele die Möglichkeit, folgende Aktionen durchzuführen:

1. Darsteller ausspielen
In dieser Phase kann der aktive Spieler soviele Darsteller ausspielen, wie er möchte. Alle Darsteller haben besondere Eigenschaften, außerdem einen Verteidigungswert, der auch ihren Wert bei der Auswertung wiedergibt.

2. Requisiten ausspielen
Mit den Requisiten werden die Darsteller ausgestattet. Auch die Requisiten haben wieder Verteidigungswerte, sind auch wieder ebenso viele Punkte wert. Es dürfen beliebig viele Requisiten ausgespielt werden, allerdings darf jedem Darsteller pro Runde nur eine neue Requisite zugeteilt werden, auch das Verschieben von Requisiten unter den Darstellern zählt zu diesem Limit. Man kann auch gegnerischen Darstellern Requisiten darstellen (empfiehlt sich aber nicht, wer will schon was verschenken?).

3. Drehorte ausspielen
Jeder Film kann logischerweise nur genau einen Drehort haben. Ansonsten gilt für die Drehorte das Gleiche wie für die anderen Karten. Auch sie haben Sondereigenschaften, zählen genauso bei Verteidigung und Auswertung. Man kann entweder einen neuen Drehort ausspielen wo noch keiner liegt, egal ob dies sich oder einem Mitspieler (es gibt nämlich auch Drehorte mit negativen Werten, was dann natürlich nicht so gut ist) geschieht. Bereits vorhandene Drehorte können außerdem ausgetauscht werden. Dabei gilt es zu beachten, daß eine neu ins Spiel gebrachte Drehortkarte immer den Drehort und die ihm zugeordneten Karten entfernt.

4. Angriff
Mit Hilfe der roten Monsterkarten kann man nun beliebig viele Drehorte bzw. Filme anderer Mitspieler angreifen. Dazu benutzt man den Angriffswert auf den Monsterkarten, der höher sein muß als der Verteidigungswert des gesamten Films, den man eingreifen will. Durch den Einsatz von Spezialeffekten können dabei beide Seiten ihre Ergebnisse beeinflussen, auch die Mitspieler können mit Spezialeffekten eingreifen. War der Angriff dann schließlich erfolgreich, darf der Angreifer einen Darsteller inkl. aller zugeordneten Requisiten aus dem Film des Gegners entfernen.

5. Karteneigenschaften nutzen
In dieser Phase kann man dann noch die Sondereigenschaften nutzen, die z.B. die Darsteller, Drehorte oder Requisiten haben, falls diese sich nicht auf konkrete Aktionen in den anderen Phasen beziehen.

6. Spezialeffekte
Hier kann man außerdem noch beliebig viele Spezialeffekt-Karten ausspielen, die den Film dann spannender - sprich wertvoller - machen. Das ist allerdings auch sonst jederzeit möglich, da alle Spezialeffekt-Karten jederzeit ausgespielt werden können. Es gibt auch einige Karten mit dauerhafter Wirkung, die dann auf die dann halb unter die betroffene Karte geschoben werden.

7. Abspann
Ab der dritten Runde dürfen dann auch als 7. Aktion Abspann-Karten ausgespielt werden. Dazu muß der Spieler allerdings mindestens einen Darsteller und eine Requisite "Schatz" in seinem Film haben. Mitspieler können dies mit Spezialeffekt-Karten verhindern, tun sie das nicht endet das Spiel und alle Punkte werden gezählt. Ansonsten endet das Spiel nur, wenn ein Spieler die letzte Karte vom Nachziehstapel nimmt.
(Troudi 22.11.04)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Truant

Troudi vergibt 2 von 10 Punkten:
Das Spiel hört sich zwar interessant und amüsant an - ist es aber nicht. Was vielleicht sogar noch wie ein kurzweiliges Kartenspiel anhört, entpuppt sich schnell als Spiel bei dem man eigentlich nur Karten nachzieht und abwirft. Man hat keinerlei Möglichkeit, irgendeinen Einfluss auf die Karten zu nehmen, die werden halt immer wieder gezogen und abgeworfen. Die Angriffe gehen meistens auch in die Hose, da irgendjemand immer noch eine Karte hat, die den Verteidigungswert erhöht oder auch nicht. "Oder auch nicht" könnte man als grundlegendes Spielprinzip bezeichnen: Irgendwann ist es einem egal, wer wie das Spiel gewinnt, da sich das ohnehin nicht abschätzen läßt. Schnell wird einem durch den Austausch eines Drehortes alles versaut. Auch die "amüsanten Sprüche" auf den Karten trösten über ein unsinniges Spielprinzip nicht wirklich hinweg. Und das alles dauert, eher 40 als 20 Minuten. Die Autoren verweisen in der Anleitung auf die Erfordernis eines besonderen Humors den man besitzen sollte, wahrscheinlich tue ich das aber nicht, denn für ein solches Spiel dann auch noch 13 Euro zu berappen finde ich gar nicht komisch. Fazit: Ein B-Spiel über B-Movies.

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