Kopf oder Knopf Spielbericht

Kopf oder Knopf

Auf einen Blick:
Verlag : FX Schmid
Autor : Manfred Ludwig
Spieleranzahl : 2 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 30-45 min.
Erscheinungsjahr : 1992

Spielart: abstraktes Zugspiel

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Kopf oder Knopf von FX Schmid

Das Spielmaterial
1 Spielplan - je 14 Spielsteine in zwei Farben - 1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es als erster 10 Steine des Gegners vom Brett zu nehmen.

Schauen wir uns zunächst einmal das Spielbrett an. Es ist gerastert in 10x10 quadratische Felder. Jedes Feld hat dabei einen Wert von 1 bis 4. In der Anfangaufstellung werden alle 28 Spielsteine alternierend auf die jeweils zweite Reihe gestellt.

Schauen wir uns dazu zunächst einmal die Zugregeln an:

Die Zugweite eines Steins wird immer durch die Augenzahl auf dem Feld bestimmt, auf dem ein Spielstein steht. Da die Spielsteine durchsichtig sind, kann man jederzeit sehen welcher Stein wie weit ziehen darf. Steine die auf einem Feld mit den Wert 1, 2 oder 3 stehen, müssen sich auch genau um 1, 2 oder 3 Felder weit auf ein leeren Feld bewegen. Anders ist es bei Steinen, die auf einer 4 stehen. Diese dürfen sich maximal um 4 Felder bewegen, dürfen also ihre Zugweite selbst bestimmen.
Gezogen wird waagerecht, senkrecht oder diagonal. Während der Bewegung dürfen beliebige Steine übersprungen werden, wobei für die Reichweite der Bewegung sowohl belegte als auch leere Felder zählen. Das Zielfeld darf nicht belegt sein.
Es ist nicht erlaubt einen Stein so zu ziehen, dass am Ende des Zuges, drei gleichfarbige Steine benachbart sind, weder über Kante, noch über Eck.

Wir wissen also nun wie wir unsere Steine ziehen dürfen. Wie können wir aber gegnerische Steine angreifen, bzw. schlagen?
Immer wenn genau zwei Spielsteine einer Farbe benachbart sind, über Kante oder über Eck, werden alle Steine in der Reihe, in der diese beiden Steine stehen bedroht. Die Weite der Drohung in Feldern entspricht der Summe der Augenzahlen auf denen die benachbarten Steine stehen. Die Bedrohung erstreckt sich immer in beide Richtungen. Hat also rot zwei Steine waagerecht benachbart, auf den Feldern mit den Zahlen 1 und 2, so erstreckt sich die Bedrohung nach links und rechts jeweils um drei Felder. Bedroht wird dabei immer nur der erste Stein in Sichtlinie. Steht also zuerst ein eigener Stein in Sichtlinie gefolgt von einem gegnerische Stein, so wird dieser gegnerische Stein nicht bedroht. Stehen in Sichtlinie mehrere gegnerische Steine, so wird ebenfalls nur der erste Stein in Sichtline bedroht.

Das eigentliche Spiel läuft nun wie folgt ab: Rot beginnt, danach wechseln die beiden Spieler sich ab:

Zunächst werden alle Bedrohungen überprüft. Am Anfang des Spiels gibt es natürlich noch keine, diese werden ja erst mit der Zeit aufgebaut. Werden gegnerische Steine bedroht kommen diese sofort aus dem Spiel. Es findet also kein klassisches Schlagen statt, die Bedrohung alleine reicht aus, dass die gegnerischen Stein von Feld genommen werden.
Erst nachdem alle vorhandenen Bedrohungen abgewickelt sind, führt der Spieler seinen Zug durch. Er muss nun genau einen eigenen Spielstein nach obigen Regeln bewegen. Hierdurch können neue Bedrohungen aufgebaut werden. Der Gegner kann also in dem Folgezug darauf reagieren.

Es gewinnt der Spieler, der zuerst 10 Spielsteine des Gegners, vom Brett entfernen kann.

(Superfred 15.02.06)

Superfred vergibt 6 von 10 Punkten:

Kopf oder Knopf ist zwar schon ein älteres, aber dennoch interessantes abstraktes Zugspiel. Der Spielplan sieht eher nicht so ansprechend aus, da alles sehr konstruiert wirkt. Wie bei vielen Spielen dieser Art braucht man etwas, bis man weiss, wie man seine Steine optimal in Spielgeschehen einbringt. Hat man erst einmal die Zug- und Angriffsmöglichkeiten verinnerlicht, so bietet Kopf oder Knopf einen interessanten Zweikampf für Denker. Bald werden die ersten Bedrohungen ausgesprochen und nach und nach wird das Brett immer leerer. Da beide Seiten nun nur noch weniger Steine auf dem Brett haben und die Räume dadurch immer weiter werden, wird es auch immer schwieriger gegnerische Steine zu schlagen. Deshalb schlägt die Anleitung auch vor, in den ersten Partien sich auf eine geringere Anzahl zu einigen. Ansonsten kann Kopf oder Knopf am Ende sehr frustierend sein. Insgesamt handelt es sich bei diesem Spiel um einen soliden abstrakten Zweier. Im Handel ist das Spiel nicht mehr erhältlich. Sicherlich merkt man Kopf oder Knopf sein Alter an, Freunde dieses Genres können für kleines Geld aber ohne Bedenken zuschlagen.

Weitere Meinungen zu Kopf oder Knopf:

Man sollte es nicht glauben, aber dieses Spiel fasziniert und begeistert auch Menschen, die überhaupt nicht in der Lage sind abstrakte Spiele schnellstens mathematisch zu erfassen und den optimalsten Zug innerhalb eines Augenschlags zu erkennen. Gerade die ansprechende Optik der Spielsteine lädt zum Spielen ein, zudem kommen die einfachen Regeln, die einen schnellen Einstieg in Spiel ermöglichen. Das Spiel selbst erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, ohne ein Sekunde zu langweilen. Für mich einer der wenigen abstrakten 2er, die vorbehaltslos empfehlenswert sind.

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