Kreuzverhör

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Gmeiner
Autor : Sonja Klein
Grafik : Lutz Eberle
Spielanzahl : 2 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 40 min
Erscheinungsjahr : 2006

Art: Deduktionsspiel



ZUR HAUPTSEITE
Kreuzverhör aus dem Gmeiner Verlag

Das Spielmaterial
12 Verbrechenskarten - 12 Tatverdächtigenkarten - 18 Tatwerkzeugekarten - 18 Ermittlungskarten -
12 Verteidigungskarten - 1 Block mit Ermittlungsakten  - 1 Spielanleitung

Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Spitzenbeamten des Bundeskriminalamtes, denen ein dicker Fisch ins Netz gegangen ist. Beide wissen zwar jeweils, dass der Kriminelle den sie verhören müssen ein bekannter Unterweltboss ist und weiß, dass ein geplantes Verbrechen kurz vor der Durchführung steht. Allerdings wissen sie nicht, welches Verbrechen das genau ist. In einer Befragung muss nun jeder der beiden Spieler möglichst schnell herausfinden, welche Art von Verbrechen an welchem Ort geplant ist und wer das geplante Verbrecher mit welchem Tatwerkzeug durchführt.

Vor dem Spiel
erhält jeder Spieler die 30 Fallkarten der Farbe rot oder grün (Verbrechens-, Tatort-, Tatverdächtiger- und Tatwerkzeugkarten) und legt sie in 4 Stapeln vor sich ab. Dann sucht er sich aus jedem Stapel eine Karte heraus und notiert diesen in der entsprechenden Zeile seiner Ermittlungsakte. Die Fallkarten bleiben in den Stapeln. Danach wird der Abschnitt nach hinten geknickt, so dass der Gegenspieler den Fall während des Spiels nicht sehen kann. Zum Schluss werden die 30 blauen Aktionskarten gemischt und als verdeckter Stapel zwischen den beiden Spielern ausgelegt. Jeder Spieler nimmt sich drei Karten auf die Hand und das Spiel kann beginnen, wobei der Startspieler ausgelost wird.

Die Spieler sind immer abwechselnd damit an der Reihe, ihren Gegenspieler zu befragen. Der aktive Spieler legt nun 4 Fallkarten aus (aus jedem Hinweisstapel eine Karte) und der trägt die gezeigte Kombination in seine Ermittlungsakte ein - natürlich in der Zeile mit der entsprechenden Rundennummer. Der befragte Spieler gibt dann an, wieviele Fallkarten richtig sind - aber nicht welche. Der aktive Spieler trägt dann in der aktuellen Zeile die Anzahl der richtigen Karten ein. Anschließend kann er noch eine Ermittlungskarte ausspielen, um zusätzliche Informationen zu erhalten. Jede Ermittlungskarte löst verschiedene Aktionen aus und nicht jede Karte kann immer gespielt werden. Der Gegenspieler kann eine Verteidigungskarte ausspielen, um entweder die Befragung zu verweigern oder eine Verteidigungsaktion durchzuführen. Der passive Spieler kann auch dann eine Verteidigungskarte ausspielen, wenn der aktive Spieler keine Ermittlungskarte ausgespielt hat.

Danach legt der aktive Spieler seine Fallkarten auf die entsprechenden Stapel zurück. Die ausgespielten Ermittlungs- und Verteidigungskarten kommen auf einen separaten Ablagestapel und die Spieler füllen ihre Handkarten wieder auf drei auf. Danach ist der andere Spieler mit der Befragung an der Reihe usw..

Das Spiel endet, sobald ein Spieler alle 4 richtigen Karten für den Fall seines Gegenspielers ausgelegt hat. Der Spieler, der als erster die 4 richtigen Fallkarten herausbekommt, gewinnt das Spiel. Wenn nach spätestens 12 Spielrunden keiner der beiden Spieler eine Lösung gefunden hat, gilt der Fall als ungelöst und wird zu den Akten gelegt.
(Troudi 11.03.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage des Gmeiner-Verlages

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Auch vom Material her hat man es hier eher mit einem Buch als mit einem Spiel zu tun: Die Karten kommen relativ spartanisch daher und generell ist mit Grafik in dem Spiel nicht so viel. Die Spielanleitung macht dann zunächst einen dicken Eindruck, ist dann aber doch schnell durchgelesen und man kann schnell und mühelos in das Spiel einsteigen. Was danach folgt ist ein interessantes Wechselspiel aus Deduktions- und Kartenspiel. Dem zugrunde liegt ein nettes Ausschlussverfahren, dass schon den Scharfsinn der Spieler anspricht. Über die Ereigniskarten kann man sich - wie so oft - streiten - die einen mögen solche Karten und finden sie abwechslungsreich, andere Spieler empfinden sie vielleicht eher als störend und zu glücksbetont. Wichtig ist, dass der Deduktionsmechanismus funktioniert und man Spaß daran hat - und das leistet das Spiel auf jeden Fall. Für Profis ist das Spiel wohl eher nicht geeignet, bei uns hatten vor allem die Gelegenheitsspieler Spaß an "Kreuzverhör". Ein nettes 2er-Spiel, das schnell erklärt und auch schnell zu spielen ist, dann aber doch einen relativ hohen Ausbrennungsgrad aufweist und mit Sicherheit kein Spiel ist, das man jeden Abend spielen kann. Für Gelegenheitsspieler (und auch jüngere Spieler) auf jeden Fall interessant, professionellen Deduktionsspielern wird das Spiel vielleicht eher zu einfach sein. "Kreuzverhör" ist für ca. 11 Euro im  Handel zu haben und bietet damit ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis.

Fragen zu Kreuzverhör? Schickt uns eine Mail.