Loch Ness

Vielen Dank an Schmidt für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Hans im Glück
Autor : Ronald Wettering
Grafik : Claus Stephan
Spielanzahl : 2 bis 5 Spieler
Alter : ab 8 Jahre
Dauer : 30 bis 45 min
Erscheinungsjahr : 2010

Spielart: Einschätzungsspiel


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Loch Ness von Hans im Glück

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 32 Zugkarten - 27 Foto-Karten - 1 Hotel-Karte - 10 Reporter-Figuren - 1 Großer Reporter - 20 Kameras - 1 neutrale Kamera - 2 Nessi-Figuren - 1 Spielanleitung

Das Ziel des Spieles ist es einzuschätzen wo Nessi auftauchen wird und möglichst punktebringende Fotos zu schiessen.

Schauen wir uns zunächst den Spielplan an. Im Zentum sehen wir den See in dem Nessi lebt. Mehrere Flusszu- und abläufe teilen die umgebende Landmasse in sechs Bereiche, die jeweils zwei oder drei Standorte besitzt, auf denen die Spieler später ihre Fotoreporter plazieren können.  Zu Beginn des Spieles erhält jeder Spieler zwei Spielfiguren, von denen er eine auf die Null der Punktezählleiste stellt, drei Kameraplättchen, sowie fünf Zugkarten in seiner Wunschfarbe. Die große Nessi-Figur wird vor einem beliebigen Standort auf den Spielplan gestellt. Die kleine Nessi-Figur wird ebenfalls auf die Null der Punkteleiste gestellt. An der kleinen Nessi-Figur kann man erkennen, wie weit das Spiel fortgeschritten ist. Die 27 Foto-Karten werden gut gemischt und als  verdeckter Nachziehstapel bereit gelegt. Drei der Foto-Karten werden offen neben dem Nachziehstapel ausgelegt. Foto-Karten zeigen entweder den Schwanz, das Mittelteil, oder den Kopf von Nessi.

Gespielt wird über mehrere Runden.

Die erste Runde läuft dabei wie folgt ab. Der Startspieler und die in Uhrzeigersinn nächsten zwei Spieler legen verdeckt eine seiner Zugkarten ab, die die Werte von 1 bis 5 zeigen können. Danach legen die Spieler reihum, wieder beginnend mit dem Startspieler, ein Kameraplättchen auf den Standort, von dem Sie vermuten dass Nessi dort auftauchen könnte. Auf jedem Standort dürfen dabei insgesamt nur zwei Kameraplättchen gelegt werden. Wurden alle Kameras gelegt, werden die drei zuvor verdeckt gelegten Karten aufgedeckt. Nessi bewegt sich nun im Uhrzeigersinn um soviele Standorte weiter wie die Summe der Werte auf den Zugkarten angibt.  Auch die kleine Nessi auf der Punkteleiste wird um diesen Wert weiter nach vorne bewegt.
Nun erfolgt eine Rundenwertung. Alle Spieler die mindestens eine Kamera in dem Bereich gelegt haben, in dem Nessi aufgetaucht ist, bekommen entsprechend der Werte dieser Kameras Punkte. Hat ein Spieler sogar eine Kamera auf dem Standort gelegt, wo Nessi aufgetaucht ist so erhält er zusätzlich noch Foto-Karten für jede eigene Kamera auf diesem Standort. Besteht der Bereich aus drei Standorten so bekommt er eine Foto-Karte, hat der Bereich nur zwei Standorte, so bekommt er sogar zwei Foto-Karten. Foto-Karten nehmen sich die Spieler entweder aus der offenen Auslage oder vom verdeckten Nachziehstapel. Wird eine offene Karte genommen, wird sofort eine Karte vom Nachziehstapel aufgedeckt, so dass immer drei offene Karten zur Auswahl stehen. Am Ende der Runde nehmen die Spieler ihre gespielte Zugkarte wieder auf die Hand.

Ab der zweiten Runde ändert sich der Ablauf wie folgt. Zunächst stellt jeder Spieler seine zweite Spielfigur auf eines der noch nicht belegten Aktionsfelder auf dem Spielplan. Folgende Sonderaktionen sind dabei möglich.
Erst jetzt legen die Spieler die insgesamt drei verdeckten Zugkarten wie in Runde Eins ab. Nun werden die Kameras versetzt. Zunächst muss jeder Spieler beginnend mit dem Startspieler genau eine Kamera auf einen anderen Standort versetzten. Danach darf jeder Spieler noch eine weitere Kamera auf einen Standort versetzen. Wie in Runde Eins werden nun die Zugkarten aufgedeckt, beide Nessi-Figuren bewegt und eine Wertung ausgelöst.

Das Spiel endet mit der Runde, in der die kleine Nessi-Figur das Feld mit dem Wert 65 erreicht, bzw. überschreitet. Nun erhalten die Spieler noch Punkte für die geschossenen Fotos. Für eine komplette Nessi, die also auf drei verschiedenen Fotos besteht, werden jeweils 10 Punkte gut geschrieben, für weitere Kombinationen aus zwei Fotos noch jeweils 5 Punkte, für weitere einzelne Fotos noch jeweils 1 Punkt. Es gewinnt der Spieler, der in Summe die meisten Punkte machen konnte.

Im Spiel zu Zweit ergeben sich folgende Änderungen. Hier wird ein Zugstapel eines dritten, fiktiven Spielers mit ins Spiel genommen. Für die Ermittlung der Zugweite legen beide Spieler eine verdeckte Karte ab. Außerdem wird zufällig eine Karte von dritten Spieler hinzugenommen. Nach der Wertung wird diese Karte des fiktiven Spielers zur Seite gelegt. Erst wenn alle fünf Karten des fiktiven Spielers gespielt worden sind, werden diese zu einem neuen verdeckten Zugstapel gemischt.

Variante: Blitzgewitter
Für diese Variante wird eine vierte Kamera benötigt, die zunächst neben dem Spielplan bereit gelegt wird. Erreicht oder überschreitet die kleine Nessi bestimmte Felder auf der Wertungsleiste wird nach der eigentlichen Runde eine Versteigerungsrunde gespielt. Alle Spieler legen beliebig viele Zugkarten, auch Null, verdeckt vor sich ab. Danach werden die Karten aufgedeckt und es wird überprüft welcher Spieler insgesamt den höchsten Wert geboten hat. Dieser Spieler nimmt sich die Kamera in seiner Farbe und setzt diese sofort auf einen Standort. Gleichzeigtig zieht er den eigenen Punktemarker um die gebotenen Punkte auf der Wertungsleiste zurück. Hat ein Spieler bereits die vierte Kamera, steigert er in möglichen weiteren Runde nicht mehr mit.

Variante: Hotel
Bei dieser Variante kommt das zusätzliches Aktionsfeld "Hotel" ins Spiel. Ab sofort neben die Spieler benutzte Zugkarten nicht am Ende der Runde wieder auf die Hand sondern legen diese zunächst verdeckt zur Seite. Erst wenn ein Spieler seine letzte Karte genutzt hat darf er seine gesamten Zugkarten wieder auf die Hand nehmen. Setzt ein Spieler seine zweite Spielfigut auf das Aktionsfeld Hotel, bekommt er seine genutzten Zugkarten vorzeitig zurück auf die Hand.
(Superfred 07.01.11)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans Im Glück
- Die Homepage von Schmidt-Spiele

milenea vergibt 7 von 10 Punkten:
Loch Ness ein spassiges Einschätzungsspiel, bei dem der Faktor Glück einen nicht unerheblichen Anteil hat. Das Spiel bietet durch verschiedene Aktionsmöglichkeiten an diesen Glücksfaktor zu minimieren, aber letzendlich muß man einfach wüst raten was zwei Mitspieler wohl so an Kartenwerten ausgelegt haben. Diesen Umstand kann man sich als Spieler zunutze machen, indem man zum Bsp als Startspieler bewußt seine erste Kamera falsch legt, also zu verstehen gibt man hat einen hohen Kartenwert gelegt oder umgekehrt, in Kombination mit der Aktion Pub hat man trotzdem noch 2 "verwertbare" Kameras zur Verfügung. Es hat sich leider herausgestellt, dass die Spielweise, die ich in den ersten Runden bevorzugte, nämlich ein Ausbreiten über mehrere Bereiche und somit zumindest immer Punkte für eine Kamera nicht effektiv zum Sieg führt. Mit der Risikomethode alles auf einen Inselbereich zu konzentrieren kommt es zwar seltener zum Erfolg, aber bei Erfolg zu einem guten Gewinn an Punkten und Nessi-Fotos. Als Manko sehe ich jedoch die Gewichtung der Fotokarten an bezgl Punkte. Klar jeder Spieler erhält die eine oder andere Karte, habe ich jedoch per Zufall mehr, kann dies Siegesentscheidend sein denn ich kassiere für einen Komplettsatz Fotos ja fette 10 Punkte. Für mich bietet Loch Ness alles was ich von einem Spiel erwarte: Spass wenn sich die Mitspieler durch Bluffs foppen lassen, schöne Vielfalt an Aktionen, schnelle, unkomplizierte Spielweise mit einem stimmigen und sehr gut umgesetzten Thema. Übrigens, beide Spielvarianten fügen sich perfekt ins Spiel ein, so dass wir nur jedem empfehlen können sie direkt vom ersten Spiel an mit einzubauen. Im Handel ist das Spiel für ca 22 erhältlich.

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