Moai

Vielen Dank an Face2Face Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Face2Face Games
Autor : Adrian Dinu
Graphik : Lars Grant-West / Lawrence Whalen
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 75 min.
Erscheinungsjahr : 2007

Spielart : Aufbauspiel



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Moai von Face2Face Games

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 21 Moaiplättchen - 40 Rapa-Nui-Karten - 36 Epochenkarten - 90 Rapa-Nui-Marker - 5 Spielerreihenfolgemarker - 14 Holzmarker - 18 Katastrophenplättchen - 5 Übersichtskarten - 1 Vogelmann - 1 Spielregel (Englisch)


Auf den Osterinseln übernehmen die Spieler die Rolle eines Clan-Oberhauptes vor der Entdeckung der Europäer. Dabei geht es vor allem darum, am Ende des Spiels möglichst hohe Moai errichtet zu haben und möglichst viele Rapa-Nui-Marker über die ökologische Katastrophe gerettet zu haben...

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält darin zunächst die Rapa-Nui-Marker, die von 1 bis 3 durchnummeriert sind. Jeweils drei Marker jeder Zahl legt er in seine eigene Auslage, die restlichen in seinen eigenen Vorrat. Der Spielerreihenfolgemarker wird bereitgelegt. Entsprechend der Spieleranzahl werden Felder im Ackerbaubereich mit Katastrophenplättchen belegt, die nicht am Spiel teilnehmen. Die Rapa-Nui-Karten werden gründlich gemischt und bilden einen verdeckten Nachziehstapel, von dem jeder Spieler 5 Karten auf die Hand nimmt. Die Epochenkarten werden jeweils nach Rückseiten sortiert (1.-3. Epoche) getrennt gemischt, dann werden die Epochenkarten der zweiten Epoche auf die der dritten und die der ersten auf die der zweiten gelegt. Auf beliebige Art wird ein Startspieler bestimmt, der den Vogelmann erhält.

Das Spiel wird in Runden gespielt, wobei jede Runde aus genau fünf Phasen besteht:

1. Vogelmann-Phase
Zunächst werden soviele Epochenkarten aufgedeckt und offen neben den Stapel gelegt, wie dies der Spieleranzahl plus eins entspricht. Entsprechend der Anzahl der Palmen auf den aufgedeckten Karten werden nun Holzmarker auf die Waldzone auf dem Spielplan gelegt, wobei immer bei der Nummer eins begonnen wird, dann folgt die Nummer zwei usw..

Danach wird die Spielerreihenfolge festgelegt. Jeder Spieler wählt beliebig viele seiner Handkarten aus und legt die ausgewählten Karten verdeckt auf den Tisch. Gleichzeitig decken alle Spieler die Karten und entsprechend der Punkteanzahl der Karten wird die Spielerreihenfolge festgelegt. Der Spieler mit den meisten Punkten stellt seinen Spielerreihenfolgemarker auf das erste Feld, dann der mit der zweithöchsten Punktanzahl auf das zweite Feld usw.. Der Spieler auf dem ersten Feld erhält außerdem den Vogelmann. Haben mehrere Spieler die gleiche Punktanzahl ausgespielt, entscheidet der Vogelmann über die Reihenfolge der beteiligten Spieler. Ist er selber betroffen, kommt er definitiv als letzter der beteiligten Spieler an die Reihe.

2. Epochen-Phase
In Spielerreihenfolge darf sich nun jeder Spieler eine Epochenkarte aussuchen. Eine Epochenkarte bleibt übrig und wird aus dem Spiel genommen. Sollte es sich bei der ausgewählten Karte um eine Katastrophenkarte handeln, dann wird diese entsprechend dem Text sofort ausgeführt, wobei der Besitzer der Karte sich aussuchen darf, welcher Spieler bzw. Clan von dem Ereignis betroffen sein soll.

3. Arbeits-Phase
Beginnend mit dem Startspieler und danach weiter in der Spielerreihenfolge setzen die Spieler nun ihre Arbeiter ein. Solange ein Spieler Arbeiter in seiner Auslage hat,  muss er diese einsetzen. Dabei hat er folgende Möglichkeiten:
4. Auswertungs-Phase
Der Reihe nach werden die Zonen Wald, Vulkan und Acker ausgewertet. Wenn auf einem Waldfeld nur Marker einer Farbe liegen, dann kann dieser Spieler nun die Holzmarker auf diesem Waldfeld in seinen eigenen Vorrat legen. Stehen mehrere Spieler auf einem Waldfeld, dann müssen die Marker in diesem Waldfeld aufgedeckt werden. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl erhält den/die Holzmarker. Im Falle eines Gleichstandes entscheidet der Vogelmann. Die Marker bleiben offen liegen. Nicht gewählte Holzmarker kommen wieder in den Vorrat zurück.

Spieler, die das möchten, können ihre Marker auf dem Vulkanfeld aufdecken und - entsprechend dem Gesamtwert - ein Moaiplättchen der entsprechenden Höhe bauen. Dazu müssen sie allerdings auch noch einen Holzmarker abgeben. Können sie dies nicht, dann kann auch das Moaiplättchen nicht gebaut werden.

Danach zählt jeder Spieler, welchen Gesamtwert die Zahlen auf seinen Markern auf Ackerfeldern und seinem Boot / seinen Booten haben. Der Spieler muss mindestens genau so viele Punkte haben, wie dies der Anzahl seiner Marker auf dem Spielfeld entspricht. Ansonsten kommt es zu einer Hungersnot: Für jeden Punkt, den ein Spieler zu wenig hat, muss er einen seiner Marker vom Spielfeld nehmen und in seinen eigenen Vorrat zurücklegen. Für jede "Raid"-Karte (Sonderkarte der Rapa-Nui-Karten) und eine beliebige weitere Rapa-Nui-Karte kann man anstelle eines eigenen Markers den eines Gegners entfernen, wobei nur offenliegende gegnerische Marker auf einem Vulkan- oder Waldfeld entfernt werden dürfen.

5. Schlussphase
In Spielerreihenfolge führt nun jeder Spieler genau 4 Aktionen durch, bevor der nächste Spieler an der Reihe ist:
  1. Rapa-Nui-Karten nachziehen: Der Spieler nimmt sich so viele neue Rapa-Nui-Karten vom Stapel, wie dies der Zahl oben links auf seiner Epochenkarte für diese Runde entspricht.
  2. Arbeitspause: Der Spieler entfernt so viele eigene Marker vom Spielfeld, wie das dem Zahlenwert oben rechts auf seiner aktuellen Epochenkarte entspricht. Dabei muss er aus jeder Zone (also Acker/Boot, Wald und Vulkan) möglichst gleich viele Marker abziehen, d.h. er muss erst einen Marker von einem Wald-, Vulkan- und Ackerfeld entfernen, bevor er auf einem dieser Felder einen zweiten Marker entfernen kann. Die entfernten Marker kommen in die eigene Auslage und können in der nächsten Runde wieder eingesetzt werden.
  3. Geburten: Der Spieler gibt zwei Rapa-Nui-Karten ab und erhält dafür - falls vorhanden - einen Marker mit dem Zahlenwert, der dem der niedrigeren der beiden Karten entspricht, aus dem persönlichen Vorrat.
  4. Boote bauen: Hat ein Spieler eine Epochenkarte mit einem Boot darauf, dann kann er nun einen Holzmarker abgeben und die Karte quer drehen. In dieses Boot kann er in der Arbeitsphase nun immer einen Marker hineinlegen. Ansonsten (auch wenn kein Boot gebaut wurde) wird die Epochenkarte abgegeben und aus dem Spiel entfernt. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe.
Das Spiel endet, sobald die "Admiral Roggeveen"-Epochenkarte aufgedeckt wurde, wobei die Runde noch zu Ende gespielt wird. Dann werden die Siegpunkte ermittelt: Für jedes Moai-Plättchen erhält ein Spieler Siegpunkte entsprechend des Höhenwertes. Für jeden Rapa-Nui-Marker in der eigenen Auslage oder auf dem Spielfeld einen Siegpunkt und zwei Siegpunkte für jeden Holzmarker. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Die Spielanleitung schlägt außerdem einige Varianten vor:
(Troudi 17.10.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Face2Face Games

Superfred vergibt 9 von 10 Punkten:
"Moai" ist eine weitere Perle auf dem Spielemarkt, auch wenn die Anleitung zunächst nicht richtig erkennen lässt, worum es im Endeffekt wirklich geht. Ansonsten ist die Spielanleitung aber sehr ausführlich und mit zahlreichen Beispielen versehen, so dass keine Fragen offen bleiben. Nach einer Probepartie stellt sich dann aber um so schneller heraus, worum es in "Moai" geht: Der Spieler hat eine Vielzahl von möglichen Aktionen, die er durchführen kann, wobei er sich ständig entscheiden muss. Einmal, wo er seine Marker einsetzen will und desweiteren, wieviele Marker er letztendlich versorgen möchte. Dieser Entscheidung liegt die Problematik zu Grunde, aus der aktuellen Runde möglichst viele Punkte herauszuholen. Gleichzeitig sollte man aber natürlich auch versuchen, dass nicht zu viele eigene Marker "verhungern" (langfristig muss man, um das Spiel gewinnen zu können, die Anzahl seiner Marker erhöhen), zumal der "Neukauf" auch recht teuer ist und wertvolle Karten für die Vogelmann-Phase benötigt werden. Dazu kommt, dass man natürlich nicht alleine auf der Insel ist und die Spieler sich um die begehrten Positionen in den verschiedenen Zonen kräftig streiten. "Moai" ist also ein Spiel bei dem die Spieler viele verschiedene Faktoren mit einkalkulieren müssen, gleichzeitig gibt es im Spiel aber kaum Längen, da die einzelnen Spieleraktionen sehr schnell durchgeführt werden können. Dabei ist mehr Planung möglich und notwendig, als dies auf den ersten Blick erscheinen mag. Für uns ist "Moai" daher schon eine frühe Überraschung der Messe 2007 in Essen.

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