Munchkin Quest

Vielen Dank an Pegasus für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:                        
Verlag : Pegasus
Autor :Steve Jackson
Grafik : John Kovalic
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab  12 Jahren
Dauer : 60-90 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart : Rollenbrettspiel



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Munchkin Quest von Pegasus

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 200 Karten - 27 Lebenspunktemarker - 69 Goldstücke - 12 Gegenständemarker - 15 Bewegungsmarker - 12 Suchmarker - 4 Stufenzähler - 4 Munchkinfiguren - 1 Eingangshalle - 24 Raumteile - 38 Monsteraufsteller - 73 Verbindungsteile - 10 Würfel - 1 Spielregel

Rollenspiele sind schon was Tolles, aber ist nicht letztendlich das beste daran der Kampf und die Jagd auf Beute? Dementsprechend reduziert sich das Brettspiel auf eben jene Aktivitäten der Helden - hier Munchkins genannt - in Verfolgung ihres Zieles, der mächtigste Held zu werden. Dabei begegnen sie so allerlei (nicht ganz ernstzunehmenden) Kreaturen die es zu besiegen gilt und auch anderen Tücken, die die Jagd durch das Verlies so zu Tage fördert.

Vor dem Spiel werden die Karten nach Schätzen, Monstern und DxM (Deus-ex-Munchkin)-Karten getrennt und bilden drei verdeckte und gemischte Nachziehstapel. Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält: Die Munchkinfigur, die beiden Augenwürfel, den Stufenzähler, die Standfüße in seiner Farbe, 3 Schatz- und 3 DxM-Karten, 4 Lebenspunktemarker, 3 Bewegungsmarker und 300 Goldstücke. Die Spielfigur jedes Spielers kommt in die Eingangshalle, nachdem der Stufenanzeiger auf die Stufe 1 eingestellt wurde. Spieler können Karten (s.u.) bereits ausspielen, wobei "Rasse" und "Klasse" besonders interessant sind, da sie den Spielern während des Spiels besondere Eigenschaften verleihen. Jeder Spieler kann (i.d.R.) nur eine "Rasse" und eine "Klasse" haben. Außerdem kann man seinen Munchkin schon mit Gegenständen ausrüsten. Dabei gibt es für Ausrüstungsgegenstände Trageplätze, nämlich Kopf, Körper und Füße, an denen jeweils nur ein Gegenstand getragen werden kann. Außerdem hat man noch 2 Hände für Waffen. Spruchrollen und Tränke werden am Gürtel getragen (und noch einige andere), also solche, die keine Hände oder Trageplätze benötigen. Im Rucksack können noch einmal bis zu 2 Gegenstände transportiert werden. Es gibt auch noch "Große Gegenstände", von denen jeder Spieler normalerweise nur einen tragen kann. Jeder weitere grenzt die Bewegungsfähigkeit um 1 ein. Es zählen nur solche Gegenstände und Spruchrollen etc., die vom Spieler ausgespielt wurden und nicht solche, die er noch auf der Hand hält.

Das Spiel wird in Spielerzügen gespielt. Zunächst macht der Startspieler seinen Zug, dann wird für ein Monsterzug durchgeführt. Danach ist dann der nächste Spieler im Uhrzeigersinn mit seinem Zug an der Reihe und danach kommt dann wieder ein Monsterzug. Es ist solange immer der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe, bis das Spiel zu Ende ist. Spieler werden immer in ihrem Spielerzug aktiv und es gibt außerdem noch Aktionen, die sie auch außerhalb des eigenen Zuges durchführen können. In der Übersicht sieht das folgendermaßen aus:
Zunächst einmal zum Ablauf der drei Phasen innerhalb eines Spielerzuges:

1. DxM-Karte ziehen
In dieser Phase zieht der Spieler einfach die oberste Karte vom Stapel.

2. Bewegung
Um anzuzeigen, wieviele Bewegungspunkte ein Spieler hat, hat man grüne Bewegungsmarker. Am Anfang hat jeder Spieler 3 Bewegungspunkte, was sich aber im Lauf des Spiels ändern kann. Bewegungspunkte werden benötigt um sich zu bewegen oder Aktionen durchzuführen. Immer wenn man einen oder mehrere Bewegungspunkte verbraucht, dreht man die Bewegungsmarker einfach auf die rote Seite. Bei der Bewegung ist folgendes wichtig:
Ist man einmal in einem Raum gelandet, dann kann man in diesem Raum auch noch Aktionen durchführen. Welche Aktionen man durchführen kann, hängt von dem Raum selber und den Figuren, die sich im Raum befinden, ab. Grundsätzlich gibt es die folgenden vier Möglichkeiten:
3. Milde Gabe
Wenn ein Spieler am Ende seines Spielerzuges mehr als 5 Karten auf der Hand hat, dann gibt er dem Spieler mit der niedrigsten Stufe solange Karten ab, bis er nur noch 5 Karten auf der Hand hat. Gibt es mehrere Spieler mit der niedrigsten Stufe, dann teilt der Spieler die Karten möglichst gleichmäßig unter ihnen auf. Ist der Spieler selber der mit der niedrigsten Stufe, dann werden die Karten einfach abgelegt. Wurde auch diese Phase in einem Spielerzug durchgeführt, dann ist es nun Zeit für den Monsterzug.

Der Monsterzug nach dem Spielzug jeden Spielers läuft folgendermaßen ab:

1. Würfel und Karte ziehen
Der Spieler, der gerade am Zug war, würfelt einmal mit dem Farbwürfel. Entspricht dieser der des Spielers, dann zieht er nun eine DxM-Karte.

2. Monsterbewegung
Es bewegen sich nun alle Monster, die in Räumen stehen, entlang der Pfeile in der erwürfelten Farbe, solange sich in einem Raum Pfeile der entsprechenden Farbe finden. Für einige Monster gelten dabei besondere Bewegungsregeln. Wichtig sind aber folgende drei Regeln:
Nachdem die Monsterbewegung durch den aktuellen Spieler durchgeführt wurde, ist sein Zug endgültig beendet und der nächste Spieler im Uhrzeigersinn ist mit seinem Zug an der Reihe.

Das Spiel endet, sobald einer oder mehrere Spieler der 10. Stufe das Bossmonster in der Eingangshalle besiegen konnten. Der oder die Spieler haben das Spiel gewonnen.
(Troudi 28.04.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Pegasus

millibeth vergibt 8 von 10 Punkten:
Bei Kartenspiele aus denen Brettspiele werden bin ich eigentlich immer etwas skeptisch, weil die Umsetzungen in der Regel sehr schwach sind und häufig nicht mehr darstellen, als eine leicht abgewandelte Form des Kartenspiels, das einfach auf das Brett verlagert wird. Das ist bei "Munchkin Quest" dann doch anders, so dass man sich dann nach dem Spielen doch die Frage stellen kann, was eigentlich zuerst da war: Das Brett- oder das Kartenspiel. Denn im Vergleich zum Kartenspiel ist das Brettspiel einen Ticken taktischer, da es nicht nur um das Ausspielen von Karten, sondern die richtige Bewegung, Durchführung von Aktionen, Bekämpfung von Monstern etc. auf dem Spielbrett geht. Ein besonders interessantes Element ist dabei die Bewegung der Monster über das Spielbrett, da es hier zu Kämpfen kommen kann, die man jetzt vielleicht nicht unbedingt haben will. Ansonsten geht es um das Übliche: Monster erschlagen, Schätze sammeln, den Helden aufrüsten und aufsteigen lassen. All dies passiert auch im Brettspiel auf die gewohnt witzige Weise, allerdings sind die Anforderungen an den Spieler doch etwas höher, als im Kartenspiel-Original. Insgesamt dürfte "Munchkin Quest" als Brettspiel auch für andere Spieler interessant sein, als es das reine Kartenspiel ist. "Munchkin Quest" ist für ca. 35 Euro im Handel zu haben.

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