Old Town - Spielbesprechung

Old Town

Auf einen Blick:
Verlag : Clicker
Autor : Stephan Riedel
Grafik : Stephan Riedel
Spielanzahl (1),2-4 (optimal 2-3)
Alter : ab 10 Jahre
Dauer : 45 min
Erscheinungsjahr 2004

Art: Deduktionsspiel

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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 18 Gebäude - 90 Marker (je 5 pro Gebäude) - 60 Infokarten -
4 Markierungssteine (für jeden Spieler einen) - 1 Spielregel

Das Ziel des Spieles ist es, durch Ausschluss von Informationen die möglichen Positionen von 18 Gebäuden einer Stadt zu rekonstruieren. Jede Möglichkeit die wegfällt gibt Punkte. Der Spieler der nach komplettem Aufbau der Stadt die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel. Beim Solospiel geht es darum, die Stadt nach den Vorgaben (die Regel enthält 8 solcher Rätsel in verschiedenen Schwierigkeitsstufen) zu rekonstruieren. Hier ist immer nur genau eine Lösung möglich.

Zum Ablauf: Jeder Spieler erhält - abhängig von der Spieleranzahl - eine gewisse Anzahl an Handkarten und ggfs. einen eigenen Nachziehstapel. Außerdem nimmt sich jeder Spieler genau 2 Gebäude mit den entsprechenden 5 Markern und legt sie offen vor sich ab.

Es gibt drei verschiedene Arten von Karten:

Karten die die Position eines bestimmten Gebäudes beschreiben, z.B. "Die Kirche lag in Sichtweite des Friedhofs"
Karten die die Position für "mein Gebäude" beschreiben, wobei sich der aktive Spieler für "mein Gebäude" ein beliebiges Gebäude aussuchen kann, welches vor ihm liegt. Z.B. "Mein Gebäude lag an der Bahnlinie." Hat er den Saloon und den Doc vor sich liegen, so kann er wahlweise die Karte als "Der Saloon lag an der Bahnlinie" oder "Der Doc lag an der Bahnlinie" ausspielen.
Karten die ein Verhältnis zwischen einem bestimmten Gebäude und "meinem Gebäude" beschreiben, z.B. "Die Poststation lag an der Bahnlinie gegenüber meinem Gebäude."

Gespielt wird reihum. Hat ein Spieler am Anfang seines Zuges weniger als zwei Gebäude, darf er wieder auf zwei auffüllen. Danach hat der aktive Spieler immer die folgenden zwei Möglichkeiten:

Eine Handkarte spielen und entsprechend der Anweisungen die Marker auf das Spielfeld plazieren. Jede Karte hat neben einer Beschreibung in Deutsch oder Englisch eine Grafik die genau anzeigt, welche Positionen auf dem Spielbrett gemeint sind. Für die Marker, die er nun nicht einsetzen kann, oder die durch Widersprüche vom Brett entfernt werden müssen, bekommt der Spieler je einen Punkt. Er beendet seinen Zug in dem er eine Karte nachzieht.
Zwei Bestätigungskarten und/oder Widerspruchskarten ausspielen (eine Bestätigungskarte ist eine Karte die, keine neue, Erkenntnisse bringt und dabei die aktuellen Positionen bestätigt; eine Widerspruchskarte hat mit den aktuellen Positionen eines Gebäudes keine gemeinsamen Felder). Der Spieler darf nun einen beliebigen Marker vom Spielbrett nehmen. Für diesen und für daraus folgende Marker, die ebenfalls von Brett genommen werden, bekommt der Spieler je einen Punkt. Ist von einem Gebäude nur noch genau ein Marker auf dem Spielfeld, so ist das Gebäude bestimmt, der Marker wird entfernt und das Gebäude auf das Spielbrett gelegt.

Kann der aktive Spieler keine der beiden obigen Aktionen ausführen, zieht er einfach eine Karte nach (die anderen Karten behält er weiterhin auf seiner Hand). Hat der aktive Spieler seinen Zug beendet, darf nun sein linker Nachbar seine Aktionen durchführen. Sollte der Spieler mögliche Widersprüche übersehen haben, dürfen die anderen Spieler das Spiel kurz unterbrechen und selber die Punkte kassieren.
Das Spiel endet sobald das 16. Gebäude seinen Platz auf dem Spielplan gefunden hat und somit die Stadt neu aufgebaut worden ist.

(Superfred 3.11.04)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Clicker

Superfred vergibt 9 von 10 Punkten:
Eine klasse Spielidee die hier von Stephan Riedel regeltechnisch wunderbar umgesetzt worden ist. Für alle, die in der Welt der mathematischen Logik nicht so bewandert sind, ist es am Anfang sicherlich nicht einfach, Karten sinnvoll (also so dass sie viele Punkte bringen) einzusetzen. Spielt man Old Town öfters, legen sich diese Schwierigkeiten schnell und man hat ein wunderbares Deduktionsspiel der besonderen Art. Beim Spielbrett und Spielmaterial muss man einige Abstriche machen, aber so etwas verzeiht man bei der ersten Spiel im eigenen Verlag gerne. Für die Spielemesse Essen 2004 wurden 1500 Exemplare produziert, das Spiel hat 20 Euro gekostet.

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