Portobello Market

Vielen Dank an Schmidt für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Schmidt
Autor : Thomas Odenhoven
Graphik : Michael Menzel / Christof Tisch
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 35 min.
Erscheinungsjahr : 2007

Spielart: Legespiel

Auszeichnungen:
Vuoden Aikuistenpeli 2007 Finalist

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Portobello Market von Schmidt

Das Spielmaterial
96 Marktstände - 20 Aktionsplättchen - 4 Wertungssteine - 5 graue Kundenfiguren - 5 rosa Kundenfiguren - 1 schwarze Kundenfigur - 1 Bobbyfigur - 1 Beutel - 4 Spielertableaus - 1 Spielregel (Deutsch / Französisch / Italienisch)

Der Londoner Portobello Market ist seit jeher einer der berühmtesten und größten Flohmärkte der Welt. Mittlerweile kann dort viel Geld gemacht werden und da werden nun auch die Spieler aktiv: Einmal versuchen sie, ihre Marktstände möglichst punkteträchtig zu positionieren und diese aber auch gleichzeitig in der Nähe möglichst wohlhabender Kundschaft aufzubauen - denn ohne Kundschaft nützt einem auch ein guter Standplatz nicht. Dazu kommt dann noch der berühmte Londoner Bobby, der über den korrekten Aufbau der Stände wacht. Insgesamt also kein einfaches Unterfangen, Londons Flohmarktkönig zu werden....

Vor dem Sp
iel wählt jeder Spieler eine Farbe, in der er sich alle Marktstände nimmt und vor sich ablegt. Jeder Spieler erhält außerdem einen Wertungsstein, den er auf das Feld mit der 10 der Wertungsleiste stellt. Außerdem erhält jeder Spieler ein Tableau und die drei Uhren seiner Farbe, die er mit den Ziffern nach oben in die Aussparungen dieses Tableaus legt. Die anderen Uhren werden auf einen offenen Stapel gelegt, wobei ganz oben auf den Stapel die 3er-Uhren gelegt werden, dann folgen die 2er-Uhren usw.. Die Bürger- und Kundenfiguren werden in den Beutel geworfen. Der Spieler, der zuletzt in London war, darf das Spiel beginnen. Dieser Startspieler stellt die Bobbyfigur nun zunächst in ein beliebiges Viertel, bevor das eigentliche Spiel beginnt.

Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, darf er eine seiner Uhren umdrehen und entsprechend viele Aktionen durchführen. Wurden alle drei Uhren umgedreht, werden sie wieder aufgedeckt und können erneut genutzt werden. Der Startspieler beginnt dabei das Spiel, danach folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn. Folgende zwei Aktionen stehen den Spielern zur Auswahl:
Zusätzlich dazu gibt es noch eine Sonderaktion, die einen kompletten eigenen Zug ersetzt: Der Spieler nimmt sich seine 2er- oder 4er-Uhr und legt sie in ein Stadtviertel. Er zählt nun die Anzahl an Marktständen, die er in den an dieses Stadtviertel angrenzenden Gassen hat und multipliziert die Anzahl mit 4 bzw. 2. Diese Summe erhält er sofort als Punkte. Als Ersatz für seine Uhr darf er sich die oberste Uhr vom Uhrenstapel nehmen und legt sie offen in sein Tableau. Sie kann nun wie eine normale Uhr verwendet werden. In jedem Viertel kann nur eine Distriktwertung durchgeführt werden.

Ansonsten kommt es dann zu einer Wertung, wenn in einer Marktreihe der letzte freie Standplatz mit einem Marktstand belegt wurde und beide angrenzenden Plätze mit Kunden belegt sind oder wenn beide Plätze, die an eine komplett bebaute Marktreihe angrenzen, mit Kunden belegt sind. Wieviel Punkte jede Spieler dann für seinen Marktstände/seine Marktstände erhält, hängt von der Farbe der Kunden ab: Der Spieler zählt zunächst die Punktzahl seiner Marktzahl zusammen und multipliziert sie dann mit dem Multiplikator, der sich aus der Kombination der beiden Figuren auf den angrenzenden Plätzen ergibt: Bei zwei grauen Figuren ist der Multiplikator 1, bei einer grauen und einer rosa Figur eine 2, bei zwei rosanen oder einer grauen und schwarzen Figur eine 3 und bei einer schwarzen und einer rosanen Figur eine 4.

Das Spiel endet endet  nach der Runde, in der ein Spieler seinen letzten Marktstand aufgestellt hat, d.h. die Runde wird noch zu Ende gespielt. Am Ende des Spiels findet noch die Lord-Wertung statt, falls es noch Gassen gibt, die  an den Lord angrenzen, an der aber noch nicht alle Standplätze belegt wurden.  Es wird wie bei einer normalen Wertung gewertet.  Die Lord-Wertung wird nicht durchgeführt, falls vor Spielende nicht alle zehn Kunden verbaut wurden. Der Spieler, der auf der Wertungsleiste nun am weitesten vorne steht, ist der Gewinner des Spiels. Bei Gleichstand gibt es mehrere Sieger.

Um das Spiel taktischer zu machen, können die Spieler die Kunden auch neben dem Spielplan aufstellen, anstatt sie in den Beutel zu tun: Die Figuren werden in einer zufälligen Reihenfolge in einer Reihe neben dem Spielplan aufgestellt, wobei der Lord immer die letzte Figur ist.
(Troudi 29.05.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Schmidt

milenea vergibt 9 von 10 Punkten:
"Portobello Market" ist ein weiteres Highlight des Jahres 2007. Schmidt hat hier nicht nur ein wirklich kurzweiliges Familienspiel herausgebracht, dass auch den Dauer-Spieler durch seine Spieltiefe anspricht. Bereits das grafisch und thematisch hervorragend umgesetzte Spielbrett, sowie dass dazu passende Spielmaterial sorgen bei diesem eigentlich abstraktem Spiel für das nötige Flair. Kurze, knappe und einfache Regeln lassen einen fixen Einstieg ins Spiel zu, danach muss man aber kein hirnloses Pöppelsetzen erwarten, sondern geschicktes Taktieren. Portobello Market ist in jeder Besetzung gut, flüssig und stimmig spielbar. Einen kleinen Wermutstropfen gibt’s leider im 4er Spiel, hier hat sich in den Testspielen doch hier und da ein möglicher ein Königsmacher-Effekt gezeigt, indem ein zurückliegender Spieler durch Setzen seiner letzen Marktstände darüber entscheidet ob zum Beispiel noch eine weitere Runde gespielt wird. Dies nimmt dem Spiel aber nicht seinen Reiz, denn aufgrund der knackig fixen Spielzeit ist schnell noch eine Revanche machbar. Wer ca. 20 Euro in der Familienkasse über hat, sollte sie gegen angenehme Spielunterhaltung eintauschen.

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