Quo Vadis

Vielen Dank an Amigo für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Amigo
Autor : Reiner Knizia
Grafik : Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 3-5
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 30 min.
Erscheinungsjahr : 2005

Art: Zug- und Verhandlungsspiel


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Quo Vadis von Amigo

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 40 Senatoren-Figuren - 62 Lorbeer-Plättchen - 1 Caesarplättchen - 1 Spielregel 

Die Spieler werden in das Alte Rom zurück versetzt, und sind dabei Patrizier, die zur Macht streben. Um in den Senat, das höchste Gremium Roms zu gelangen, müssen die Patrizier zunächst jedoch verschiedene andere Gremien und somit Ämter durchlaufen, die sie schließlich erst in den Senat bringen und somit zu Senatoren machen. Während der ganzen Karriere kann man sich Lorbeeren verdienen, um diese allerdings letztendlich auch genießen zu können, muss man mindestens einen Senator stellen. Der Spieler, der mindestens einen Kandidaten in den Senat bringen konnte und am meisten Punkte hat, gewinnt dann auch das Spiel.

Vor dem Spiel erhält jeder Mitspieler 10 Senatoren in seiner Farbe, die 1er Lorbeerplättchen werden offen neben den Spielplan gelegt, alle anderen Lorbeerplättchen werden verdeckt als Nachziehstapel daneben gelegt. Zehn Stück werden gezogen und auf den Feldern auf dem Spielplan platziert. Das Caesarplättchen wird auf dem Lorbeerplättchen direkt unterhalb des Senats platziert. Generell gibt es Gremien verschiedener Größe. Am Anfang befinden sich 2 1er-Gremien, 1 3er-Gremium und 1 5er-Gremium. Von diesen Gremien aus geht es über Wege in andere, höhere Gremien, bis man schließlich in den Senat vordringen kann. In den Gängen befinden sich teilweise Felder (außer bei den 1er-Gremien) auf denen die Belohnung für den Aufstieg in das nächste Gremium in Höhe von Lorbeerplättchen liegt.

Danach fängt das eigentlich Spiel an, gespielt wird dabei reihum von Spieler zu Spieler. Jeder Spieler hat dabei drei Möglichkeiten: Eine Spielfigur einsetzen, eine Spielfigur versetzen oder den Caesaren versetzen. Möchte der aktive Spieler eine Spielfigur einsetzen, kann er diese aus seinem Vorrat auf ein freies Feld der untersten Gremien setzen. Ist kein Feld frei, kann auch keine Spielfigur eingesetzt werden. Möchte der aktive Spieler eine Spielfigur versetzen - sprich in ein höheres Gremium vorziehen - muss er in dem Gremium, in dem er mit der Spielfigur gerade ist, die Mehrheit haben. Hat er bspw. im 5er Gremium 3 eigene Figuren stehen, reicht ihm das auf jeden Fall und er kann weiter. Stehen dort aber nur 2 eigene Figuren, außerdem jeweils noch eine Figur der anderen Mitspieler, muss der aktive Spieler verhandeln: Er kann sich die Einwilligung eines Mitspielers sichern, indem er ihm z.B. Lorbeerplättchen verspricht oder im nächsten Gremium dann für ihn zu stimmen etc..  Wichtig dabei ist, dass immer nur Belohnungs-Versprechen bindend sind, die in dem laufenden Zug durchgeführt werden können (z.B. müssen Lorbeerplättchen in der Regel sofort bezahlt werden; das Versprechen "Ich stimme dann in deinem Zug für dich" müsste zum Beispiel nicht eingehalten werden). Senatoren die zustimmen, erhalten als Belohnung außerdem grundsätzlich ein 1er Lorbeerplättchen von der Bank. Waren die Verhandlungen erfolgreich oder konnte der Spieler sich ohne fremde Hilfe durchsetzen, zieht er über den Gang in das nächste Gremium. Überschreitet er dabei ein Lorbeerplättchen, darf er dieses als Punkte an sich nehmen. Danach wird sofort ein neues Lorbeerplättchen vom Nachziehstapel auf das gerade frei gewordene Feld gelegt. Die dritte Möglichkeit stellt das Versetzen des Caesarenplättchens dar. Caesar kann auf ein beliebiges Lorbeerplättchen gelegt werden, seine Anwesenheit hat zwei Auswirkungen: Solange Caesar sich dort befindet, kann jede Spielfigur über den Gang in das nächsthöhere Gremium ziehen, ohne dass für den Besitzer dieser Spielfigur eine Mehrheit im Ausgangsgremium notwendig wäre. Abgesehen davor, blockiert Caesar das Lorbeerplättchen, d.h. die Spieler können zwar aufsteigen, erhalten dafür aber keine Belohnung. Caesar kann zusätzlich zum Versetzen einer Spielfigur ebenfalls versetzt werden, wenn der aktive Spieler ein 2er-Lorbeerplättchen (durch Aufstieg in das nächsthöhere Gremium) erwirbt, auf dem ein Caesarenkopf abgebildet ist. Danach kann der nächste Spieler eine der drei Aktionen durchführen etc..

Das Spiel endet, wenn das oberste Gremium, also der Senat, mit 5 Senatoren voll besetzt ist. Wer keinen Senator in den Senat gekriegt hat, braucht seine Punkte erst gar nicht zu zählen, er hat automatisch verloren. Auch mehr als einen Senator in den Senat zu bringen, bringt nur aus taktischen Gründen etwas, da es hierfür auch keine Bonuspunkte gibt. Es gewinnt der Spieler, der am meisten Punkte auf denen von ihm gesammelten Lorbeerplättchen hat und mindestens einen Senator in den Senat bringen konnte. Sollte es einen gleichen geben, gewinnt der Spieler, dessen Senator vor dem des Mitspielers im Senat war (kann man an den Zahlenfeldern 1-5 im Senat erkennen).
(Troudi 27.10.2005)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Amigo
- Die Homepage von Hans im Glück
- Zur Besprechung von Quo Vadis im Original von Hans im Glück, 1992

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
"Quo Vadis" ist schon ein echter Spieleklassiker - und ein sehr guter noch dazu. Das Spiel hat eigentlich fast alles, was ein gutes Spiel braucht: Die Spielregeln sind denkbar einfach und sehr anschaulich mit Beispielen versehen. Man hat nur die Figuren und kaum anderes Spielmaterial, mit dem man sich lange herumärgern muss. Auch der Glücksfaktor von Knizia aus diesem Spiel meisterhaft verbannt worden: Es geht nur um zwei Elemente - nämlich Taktik und Verhandlungsgeschick. Oft muss man überlegen, ob man seine Zustimmung gibt oder nicht. Auch Belohnungen zu verweigern, ist immer so eine Sache. Wer Versprechen im Endeffekt zu oft nicht einhält, wird schließlich von den anderen Spielern gemieden. Und das ist das Tolle an dem Spiel - einerseits ist man auf die anderen Spieler in den meisten Situationen angewiesen, andererseits sind sie aber auch die lästige Konkurrenz, die man ja nach Möglichkeit ausstechen will. Das Spiel stellt also eine permanente Gratwanderung zwischen Kooperation und Konkurrenz dar. Herzlichen Dank an Amigo für die Wiederauflage dieses herrlichen Spiels, noch dazu mit dem genialen Preis von ca. 12 Euro! Dafür ist die Schachtel etwas kleiner als beim Original von 1992, das tut dem Spielspaß aber keinen Abschwung.

Weitere Meinungen zu Quo Vadis:
Superfred :
Ein tolles Verhandlungsspiel, welches nun bei Amigo neu aufgelegt worden ist. Über das Spielmaterial und die kleine Schachtel kann man allerdings geteilter Meinung sein. Zwar ist das Spiel nun wieder für unschlagbare 10 Euro zu haben, dafür ist das Spielmaterial auch nicht mehr ganz so oppulent wie in der Hans in Glück Ausgabe. Hier sollte jeder selber entscheiden für welche Ausgabe man sich entscheidet und was einem wichtiger ist, der Preis oder das Spielmaterial.
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