Ruby Gloom happiest girl in the world - The Game Rezension Spielbericht

52 Karten - 4 Sonderkarten - 4 Mondkarten - 15 Punktesteine - 1 Haarspange - 1 Spielregel (Englisch / Koreanisch)

Ruby Gloom ist also das glücklichste Mädchen der Welt - oder will das erst noch werden. Die Spieler auf jeden Fall schlüpfen offensichtlich ebenfalls in die Rolle von Ruby Gloom und versuchen nun ihrerseits den Titel "Glücklichstes Mädchen der Welt" zu erringen, in dem sie innerhalb der einzelnen Runden dieses Kartenspiels möglichst wenig Punkte sammeln. Das macht dann glücklich. Also los geht's.

Vor dem Spiel wird ein Spieler der Geber der ersten Runde. Er mischt alle Karten gründlich und legt sie als verdeckten Nachziehstapel in die Mitte der Spielfläche. Jeder Spieler erhält dann 6 Karten, die er sich allerdings nicht ansehen darf, sondern sie in 2 Reihen übereinander mit jeweils 3 Karten verdeckt vor sich ablegt. Jeder Spieler darf genau 1 seiner 6 Karten aufdecken. Der Geber deckt nun noch die oberste Karte vom Ablagestapel auf und legt sie offen daneben.

Das Spiel wird in Spielerzügen gespielt. Beginnend mit dem Startspieler, was immer der Geber ist, muss nun jeder Spieler immer genau die oberste Karte vom offenen Ablagestapel oder die oberste Karte vom Nachziehstapel ziehen. Wenn er die oberste Karte vom offenen Ablagestapel hat, muss er die genommene Karte gegen eine offen oder verdeckt ausliegende eigene Karte austauschen. Nimmt er die verdeckt Karte vom Nachziehstapel, dann kann er sie gegen eine eigene offene oder verdeckte austauschen oder auf den Ablagestapel legen. Alle nicht ausgetauschten oder nicht genommenen Karten kommen grundsätzlich immer auf den Ablagestapel. Folgende Karten mit verschiedenen Auswirkungen gibt es:

Zahlenkarte: Auf der Karte ist einfach eine Zahl von -2-10 abgebildet. Diese Karte zählt am Ende der Runde auch den angegebenen Wert.
Sonderkarte: Diese Sonderkarten gibt es einmal mit "rechts" und einmal mit "links". D.h. am Ende der Runde zählt diese Kart so viele Punkte, wie die Karte rechts bzw. links daneben. Außerdem gibt es noch Fragezeichenkarten. Am Ende der Runde muss für eine solche Karte die oberste Karte vom Ablagestapel gezogen werden und ersetzt diese Karte.
Mondkarten: Diese Karte wird sozusagen nur "aktiv", wenn sie vom verdeckten Nachziehstapel gezogen wird. Der Spieler muss die Karte dann in seine Auslage einbauen, d.h. eine beliebige eigene offene oder verdeckte Karte gegen die Mondkarte austauschen. Die Karte, die aus der Auslage entfernt wird, kommt allerdings nicht auf den Ablagestapel, sondern wird an den nächsten Spieler im Uhrzeigersinn weitergegeben. Der muss diese dann an der selben Stelle einbauen, wo der erste Spieler die Mondkarte in seine Auslage gelegt hat. Auch er gibt die aus seiner Auslage entfernte Karte an den nächsten Spieler im Uhrzeigersinn. Das geht immer so weiter, bis auch der letzte Spieler an der Reihe war. Er gibt seine Karte allerdings nicht wieder dem ersten Spieler, sondern muss sie auf den Ablagestapel legen. Danach können Mondkarten beliebig ausgetauscht werden.

Die Runde endet, sobald ein Spieler alle seine 6 Karten aufdecken konnte. Jeder Spieler deckt dann alle seine Karten auf und zählt die Punkte zusammen, nachdem er evtl. noch Fragezeichenkarten ersetzt hat. Der Spieler mit den wenigsten Punkten hat die Runde gewonnen und erhält einen Punktestein. Der Gewinner mischt dann die Karten und verteilt sie so, wie am Spielbeginn. Die nächste Runde kann beginnen.

Das Spiel endet nachdem ein Spieler 3 Punktesteine sammeln konnte. Dieser Spieler hat das Spiel gewonnen - und ist das glücklichste Mädchen der Welt.

Man muss es ganz ehrlich sagen: Das Thema ist eigentlich gar keines, denn was das ganze mit einer gewissen "Ruby Gloom" und deren Status als glücklichstem Mädchen der Welt zu tun hat, hat uns Rätsel aufgegeben. Nichts destotrotz konnte das Spiel aber punkten. Die Regeln sind blitzschnell erklärt und man kann eigentlich sofort loslegen. Danach kommt es vor allem auf ein glückliches Händchen beim Kartenziehen an und darauf, seine Karten in einer entsprechenden Geschwindigkeit aufzudecken. Manchmal kann es von Vorteil sein, in aller Ruhe Karten auszutauschen, manchmal ist es aber auch sinnvoll, die Karten schnell aufzudecken, während die Mitspieler immer wieder die gleiche Karte austauschen. Wie gesagt: Glück ist eine wichtige Komponente. Das tut aber dem Spiel ehrlich gesagt keinen Abschwung, denn "Ruby Gloom" spielt sich sehr schnell und abwechslungsreich und hat einen gewissen Ärgerfaktor, der Spaß ins Spiel bringt. Mit einer Mondkarte hat man dann tatsächlich auch noch eine gewisse taktische Möglichkeit, da man bei anderen Spielern evtl. gezielt Karten austauschen kann. Die Punktzahl gibt es aufgrund des hohen Glücksfaktors und der Tatsache, dass es sich beim Grundmechanismus um den eines traditionellen Kartenspiels namens "Polnischer Poker" handelt. Macht aber insgesamt nix, dafür fanden wir "Ruby Gloom - The Game" auch optisch zu schräg und amüsant, um nicht Spaß zu machen. Das Spiel gibt es immer mal wieder auf den Internationalen Spieletagen an verschiedenen asiatischen Aussteller-Ständen. Der Preis liegt so ca. bei 10 Euro oder drunter.