Silk Road

Vielen Dank an Z-Man Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Z-Man Games
Autor : Ted Cheatham und Bruno Faidutti
Graphik : Benjamin Barnett
Spieleranzahl : 3-6 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2006

Spielart: Versteigerungsspiel



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Silk Road von Z-Man Games

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 75 Waren - 90 Aktionsmarker - 1 Stoffsack - 45 Münzen - 5 Rundensteine -
1 Spielfigur Karawane - 1 Spielfigur Karawanenführer - 6 Sichtschirme - 1 Spielregel

Vor dem Spiel nimmt sich jeder Spieler einen Sichtschirm und legt zunächst sein Startkapital - 1 Gold- und 5 Silbermünzen, wobei eine Goldmünze dem Wert von 5 Silbermünzen entspricht - hinter den Sichtschirm. Die Waren kommen in den Stoffbeutel und jeder Spieler zieht drei Waren aus dem Sack und legt diese auch hinter seinen Sichtschirm. Danach werden die Aktionsmarker auf dem Spielplan platziert: Auf jede Stadt kommt jeweils ein Aktionsmarker weniger, als Spieler teilnehmen. Orangefarbene Marker kommen auf orangene Städte, lilafarbige Marker auf lila Städte.
Auf die Städte Antioch und Chang'An kommen keine Aktionsmarker. Die Karawane kommt auf Chang'An. Ein beliebiger Spieler bekommt den Karawanenführer und die Rundensteine (einen weniger, als Mitspieler teilnehmen; bei 3 Spielern 5 Rundensteine).

Das Spiel verläuft in Runden, wobei jede Runde immer aus drei Phasen besteht, die in genau dieser Reihenfolge abgehandelt werden.

1. Karawanenführer bestimmen
Der Karawanenführer bestimmt immer, wohin sich die Karawane als nächstes bewegt. Die Position des Karawanenführers wird nun versteigert: Der aktuelle Karawanenführer gibt das erste Gebot in Silbermünzen ab oder passt. Danach ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe und kann das vorherige Gebot überbieten oder passen. Wer passt, scheidet aus der Versteigerung aus. Hat jeder Spieler einmal geboten oder gepasst, endet die Versteigerung. Wenn alle Spieler passen, ist der alte auch der neue Karawanenführer. Ansonsten kann sich der Karawanenführer entscheiden: Entweder nimmt er vom Höchstbietenden das Geld und gibt ihm den Karawanenführer oder er zahlt das Gebot des Höchstbietenden an eben diesen und bleibt Karawanenführer.

2. Karawane bewegen
Der Karawanenführer bewegt die Karawane nun eine Stadt weiter Richtung Antioch. Dabei kann er nur entlang der Linien ziehen. Bei vielen Städten ist es möglich, sich zwischen zwei Städten zu entscheiden.

3. Handeln
Grundsätzlich gilt, dass der Karawanenführer sich in der Stadt, in der die Karawane gerade angekommen ist, zuerst einen Aktionsmarker nehmen darf und die entsprechende Aktion durchführt. Danach nimmt er sich einen Rundenstein und gibt einem beliebigen Spieler die restlichen Rundensteine. Dieser Spieler darf dann seinerseits einen Aktionsmarker nehmen und die entsprechende Aktion durchführen und gibt danach die Aktionsmarker an einen beliebigen anderen Spieler weiter, der noch keinen Rundenstein besitzt. Kein Spieler muss eine Aktion durchführen, muss sich aber einen Aktionsmarker und einen Rundenstein nehmen, wenn er an der Reihe ist. In einigen Städten ist ein Aktionsmarker aufgedruckt. Der Karawanenführer darf diese Aktion zusätzlich zu seiner normalen Aktion durchführen. Sobald alle Rundensteine vergeben wurden, liegen keine Aktionsmarker mehr auf der Stadt. Ein Spieler hat nun keine Aktion durchgeführt: Dieser Spieler erhält nun den Karawanenführer. Bei 3 Spielern gibt es eine Ausnahme: Zwei Spieler können zwei Aktionen durchführen, also erhält der Spieler, der nur eine Aktion durchgeführt hat den Karawanenführer. Folgende Aktionsmarker gibt es:
Ist die Handelsphase der laufenden Runde abgeschlossen worden, endet die Runde nun nach dieser Phase und die nächste Runde beginnt wieder mit der Versteigerung des Karawanenführers.

Das Spiel endet, sobald die Karawane die Zielstadt Antioch erreicht hat. Jeder Spieler zählt nun seine Punkte, die sich folgendermaßen berechnen: 5 Punkte pro Goldmünze, 1 Punkt pro Silbermünze, 1 Punkt pro Ware und zusätzlich 2 Punkte für den Spieler, der in einer Warenart die meisten Waren hat. Bei Gleichstand erhält niemand diese Zusatzpunkte. Der Spieler, der dann die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Als Variante wird vorgeschlagen, das man das Spiel auch in Antioch anfangen kann und das Spiel dann endet, sobald die Karawane Chang'An erreicht.
(Troudi 10.12.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Z-Man Games

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
"Silk Road" ist ein tolles Versteigerungs- und Handelsspiel, bei dem es darum geht auf der Reise über die Seidenstrasse möglichst wertvolle Güter anzusammeln. Das Spielmaterial hätte sicherlich etwas schöner ausfallen können, ist aber durchaus zweckmäßig. Die Regeln sind einfach und erscheinen beim ersten Lesen etwas ungewöhnlich, wobei vielleicht ein erstes Spiel etwas zufällig wirken mag. Das Spiel lässt aber durchaus strategische Tiefe zu, sofern alle Spieler mitspielen. Gerade das Wohlwollen, aber auch der Überblick der einzelnen Mitspieler sind notwendig, dass das Spiel rund läuft. Durch die Versteigerung, in der jeder Mitspieler nur ein Gebot abgeben kann, wird alleine der Startspieler einer Runde ermittelt. In welcher Reihenfolge, oder besser gesagt, wer als nächster eine möglichen Aktionen durchführen darf entscheidet dabei alleine immer nur der Spieler, der die letzte Aktion durchgeführt hat. Diese erscheint vielleicht beim ersten Lesen beliebig, ja fast ungerecht, macht aber durchaus Sinn und funktioniert bei "Silk Road" sehr gut. Dabei ist es völlig egal ob man das Spiel in einer kleinen oder größeren Runde spielt. Natürlich kann man "Silk Road" eher ruhig spielen, in dem man sich einfach den jeweiligen Entscheidungen beugt, deutlich interessanter wird es aber noch dadurch, wenn man versucht den jeweiligen aktiven Spieler mit Worten in seiner Entscheidung zu beeinflussen. Silk Road ist sicherlich kein Spiel für jede Spielegruppe und wird eher die Freaks ansprechen. Dennoch, wer Versteigerungsspiele mag, bei denen nicht nur das reine Gebot entscheidend ist, sollte "Silk Road" unbedingt ausprobieren. Im Handel ist das Spiel für rund 35 Euro erhältlich.

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