Strada Romana

Vielen Dank an Ghenos Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:                        
Verlag : Ghenos Games
Autor : Walter Obert
Grafik :  S. G. Farhany / P. Simonetti
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer :  ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart : Zugspiel



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Strada Romana von Ghenos Games

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 10 Wagen - 36 Warenmarker - 36 Warenplättchen - 10 Wagenplättchen - 20 Münzen - 20 Siegpunkte - 1 Beutel - 1 Spielregel (Italienisch/Englisch/Deutsch/Französisch/Spanisch)

Die Strada Romana zwischen Rom und dem Hafen Ostia war wohl so eine Art A40 der Antike: An jedem Tag fuhren unzählige Fuhrwerke in beiden Richtungen, um Waren vom Produktionszentrum Rom zum Umschlagshafen Ostia und umgedreht zu produzieren. Bei dem Gedränge war es für die Händler gar nicht so einfach, ihre Ware pünktlich in einen der beiden Zielorte zu bringen oder auch die wirklich lukrativen Waren zu transportieren. Und genau das müssen die Spieler trotz des hohen Verkehrsaufkommens nun erreichen, um möglichst viele Siegpunkte zu erhalten.


Vor dem Spiel werden die jeweils 5 Wagen beliebig auf die 5 Bahnen auf jeder Seite des Spielplans gestellt. Alle Wagen müssen in Fahrtrichtung, also in Richtung Spielplan, ausgerichtet sein. Danach werden die 6 Warenplättchen gemischt und zufällig auf die entsprechenden Felder des Spielplans gelegt. Dadurch sieht man, welche Warennachfrage in dem entsprechenden Bereich des Spielplans besteht. Dann wird auf jedes der Felder entlang der Strada Romana jeweils ein zufällig gezogener Warenmarker gelegt. Alle übrigen Warenmarker kommen zurück in den Beutel. Die 10 Wagenplättchen werden gemischt und eins davon gezogen und - ohne angesehen zu werden - in die Schachtel zurückgelegt. Der Startspieler wird ausgelost und dann erhalten alle Spieler Münzen: Der Startspieler erhält keine Münzen, der zweite Spieler 1 Münze, der dritte Spieler 2 Münzen usw..

Das Spiel wird in Spielerzügen gespielt. Dabei beginnt der Startspieler und dann ist immer der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe, bis das Spiel zu Ende ist. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, dann kann er genau eine der drei folgenden möglichen Aktionen durchführen:
Das Spiel endet entweder, wenn alle 20 Siegpunktmarker an die Spieler verteilt wurden oder der vierte Wagen die gegenüberliegende Seite des Spielplans erreicht hat. Dann zählen die Spieler ihre Siegpunkte: Jeder schwarze Siegpunktmarker zählt genaue 1 Siegpunkt; für jedes  Wagenplättchen, bei dem der zugehörige Wagen das Ziel erreicht hat, erhält man 3 Siegpunkte; für die Verträge erhält man so viele Siegpunkte, wie dies der Anzahl eigener verschiedenfarbiger Verträge multipliziert  mit der größten Anzahl der Verträge einer Farbe im Besitz des Spielers entspricht. Davon abgezogen wird jeweils ein Punkt für jedes Warenplättchen und jeden Warenmarker, die nicht Bestandteil eines Vertrages sind. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat das Spiel gewonnen.
(Troudi 01.08.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Ghenos Games

Troudi vergibt 4 von 10 Punkten:
Bei dem Thema von "Strada Romana" erwartet man eigentlich ein flockiges und fintenreiches Rennspiel. Beim Spielen entpuppt sich "Strada Romana" dann allerdings als relativ belangloses und zähes Zugspiel. Das liegt zum einen daran, dass jeder Spieler versucht, seine Wagen nach vorne zu bringen, wenn er einmal Wagenplättchen in seinem Besitz hat. Die anderen tun dann alles, um diese Wagen zu blockieren, denn lange verstecken lässt sich der Besitz eines bestimmten Wagenplättchen nichts. Durch das ständige Nachziehn von Warenplättchen und Warenmarkern ziehen auf der anderen Seite alle Spieler betont vorsichtig, um keine punkteträchtigen Verträge auszulassen. Hier ergab sich in einigen Runden das Problem, das einige Spieler dann recht schnell ins Ziel wollten, die anderen aber eher langsam, da sie unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen. Und das macht das Spiel nicht gerade interessant, da sich das Ende dann lange hinzögern kann. Abgesehen davon ist durch den ständigen Austausch von Warenplättchen und Warenmarkern ein gezieltes Spielen recht schwierig und die Zusatzaktionen sind verdammt teuer. Da hilft auch die Anfangsverteilung zu Beginn von "Strada Romana" nichts: Der erste Spieler kann eigentlich fast nur auf Geschwindigkeit spielen, denn ansonsten muss z.B. vier Runden passen, um einmal ein zusätzliches Feld fahren zu können. Deshalb kommt es häufig zu Staus, wenn den Spielern das Geld ausgeht und dann kommt die Frage, wer sich nun opfert, um diesen durch eine Zusatzaktion aufzulösen. Sicherlich stecken im Spiel einige nette Ideen und es funktioniert auf, letztendlich bleiben allerdings Spielspaß und Anspruch auf der Strecke: Man zieht seinen Wagen halt irgendwie über den Plan und nimmt dann Waren auf, mit denen man punkten kann - oder auch nicht - und erreicht dann vielleicht mit einem Wagen das Ziel. Dafür ist eine gründliche Planung nötig, die aber im Endeffekt nicht möglich ist. Dazu kommt noch eine recht holprige Spielanleitung, die das Spiel nicht unbedingt klarer macht. Schade auch um das Thema: Hier kann man auch jeden anderen Hintergrund nehmen, denn der Mechanismus erscheint universell. Insgesamt bietet "Strada Romana" zwar einige nette Ideen, letztendlich fehlt diesem Spiel aber der Feinschliff, da es in der vorliegenden Fassung einfach zu viele Stolpersteine aufweist. Das Spiel ist für ca. 25 Euro im Handel zu haben.

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