Strozzi

Vielen Dank an Abacus für die Zusendung eines Rezensionsexemplares

Auf einen Blick:
Verlag : Abacus
Autor :  Reiner Knizia
Grafik :  Ryan Laukat
Spieleranzahl : 3 bis 6 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2008
 
Spielart: Strategiespiel


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Strozzi von Abacus

Das Spielmaterial
  1 Spielplan - 29 Karten - 36 Mäzen-Plättchen - 24 Spielsteine - 18 Anspruchsmarkern - 60 Münzen - 1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es zur richtigen Zeit die Führung der ankommenden Schiffe zu übernehmen, um dadurch in den verschiedenen Häfen, unter anderem durch den Warenverkauf zu punkten.

Schauen wir uns zunächst einmal das Spielmaterial an. Der Spielplan zeigt vier Städte an die jeweils unterschiedliche Güter bzw. Schriftrollen geliefert werden können. Auf den jeweils nebenstehenden Skalen, tragen die Spieler die jeweiligen gelieferten Anzahlen an Gütern ab. Je höher später ein Spieler auf einer Skala vertreten ist, um so mehr Punkte kann er machen. Je nach Spieleranzahl wird vor jeder Runde eine vorgegebene Anzahl an Schiffskarten zufällig ausgewählt und zu einem Nachziehstapel bereit gelegt. Jede Schiffskarte kann dabei vier verschiedene Informationen zeigen. Dieses sind zum Einen die Güter, die in die Städte geliefert werden, die Schriftrollen die nach Florenz geliefert werden, die Geschwindigkeit des Schiffes und ob ein Mäzen an Bord an des Schiffes sind. Die Mäzen-Plättchen werden zu Beginn des Spieles gemischt. Drei Karten, die entweder Kunst, Wissenschaft oder Architektur zeigen können, werden offen neben dem Plan ausgelegt. Außerdem erhält noch jeder Spieler die Spielsteine, sowie die drei Anspruchsmarker in seiner Wunschfarbe und schon kann das Spiel beginnen.

Gespielt werden drei Runden, die alle wie folgt ablaufen. Zunächst werden, wie oben bereits beschrieben, die Schiffskarten als verdeckter Nachziehstapel bereit gelegt. Es sind grundsätzlich immer ausreichend Karten für jeden Spieler im Spiel. Da erfahrungsgemäß aber manche Schiffskarten von keinem Spieler ersteigert werden, kann es durchaus passieren, dass nicht alle Spieler ihre kompletten Zugmöglichkeiten ausschöpfen können. Der Startspieler deckt die oberste Schiffskarte auf. Danach wird jeder Spieler, beginnend mit dem Startspieler, gefragt ob er diese Karte für sich beanspruchen möchte. Dieses kann man mit seinen drei Anspruchsmarkern anzeigen, die jeder Spieler in jeder Runde zur Verfügung hat. Möchte der Spieler der gerade an der Reihe ist die Schiffskarte auf jede Fall haben setzt er seinen Piratenmarken ein. Die Versteigerung dieser Schiffskarte ist damit sofort beendet. Hat noch kein Spieler eine Marke eingesetzt kann man auch mit dem "+1"-Marker oder mit dem Warenmarker seinen Anspruch anzeigen. Die Versteigerungsrunde wird weitergeführt. Der Anspruch auf die Schiffkarte kann allerdings nun nur noch mit einem Piratenmarken übertroffen werden. Legt kein Spieler in einer Versteigerungsrunde einen Marker, kommt die Schiffskarte aus dem Spiel und der Startspieler gibt die nächste Schiffskarte zur Versteigerung frei.
Hat ein Spieler eine Karte ersteigert, legt er diese zusammen mit seinem Marker in einen der drei Häfen, in dem er die Waren verkaufen möchte. Hierbei ist zu beachten, dass in jeden Hafen nur ein vorgegebenes Gut verkauft werden kann. Sofern der Spieler in diesem Hafen noch nichts verkauft hat, stellt er seinen Zählstein auf die Stufe der Skala, die der Anzahl der Waren auf der Karte entspricht. Hatte er bereits schon Waren hier verkauft, rückt er seinen Zählstein entsprechend der Anzahl auf der Skala weiter nach oben. Sind bereits schon Zählsteine auf dieser Stufe, wird der eigene Zählstein immer nach rechts neben den möglichen Zählsteinen anderer Spieler gestellt. Wurde zur Ersteigerung des Schiffes der Warenmarker benutzt, so hat das Schiff automatisch eine geforderte Ware des Hafen mehr an Bord.
Die Schiffskarte wird entsprechend der Geschwindigkeit auf der Karte in den Hafen gelegt, wobei das schnellste Schiff sich ganz oben einreihen darf. Hat das eigene Schiff die gleiche Geschwindigkeit wie bereits ein oder mehrere Schiffe in diesen Hafen, wird es unterhalb der Schiffe gelegt, die die gleiche Geschwindigkeit haben. Wurde zur Ersteigerung des Schiffes der "+1"-Marker benutzt, so hat das Schiff automatisch einen Geschwindigkeitspunkt mehr, als auf der Karte angegeben.
Sind auf der Karte Schriftrollen angegeben darf man seinen Zählstein in Florenz entsprechend der Anzahl erhöhen. Und ist ein Mäzen-Symbol auf der Schiffskarte angegeben, so darf man sich aus der Auslage ein Mäzen-Plättchen nehmen und vor sich offen ablegen. Zeigt dieses gerade gelegte Mäzen-Plättchen eine Ware, so darf man seinen Zählstein sofort eine Stufe raufsetzen, unabhängig davon ob man in diesem Hafen gerade sein Schiff positioniert hat oder nicht. Danach werden die offenen Mäzen-Plättchen wieder auf Drei aufgefült.
Jeder Spieler hat nur drei Marken und kann somit auch nur maximal drei Schiffe in einer Runde ersteigern. Außerdem ist zu beachten, dass jeder Spieler in einer Runde jeden Hafen auch nur einmal anfahren darf. Nachdem der Spieler seiner Aktionen durchgeführt hat wird der Spieler links von ihm neuer Startspieler, der nun die nächste Schiffskarte aufdeckt.

Die Runde endet sobald alle Spieler ihre drei Marken eingesetzt haben oder der Schiffskartenstapel komplett durchgespielt worden ist. Es folgt eine Rundenwertung: Zunächst werden die Schiffe in den drei Häfen gewertet. Ist man in einem Hafen an oberster Position so erhält man 15 Punkte, der jeweils zweitbeste Spieler in jedem Hafen erhält 10 Punke, Spieler auf Position Drei erhalten noch 5 Punkte für ihr Schiff. Danach werden die Zählsteine in den vier Städten analog gewertet. Ein Spieler der mit seinem Zählstein an oberster Position steht erhält 15 Punkte, für Platz Zwei und Drei werden auch hier 10 Punkte bzw. 5 Punkte vergeben. Die obersten Stufen der Skalen in den Städten zeigen Sonderpunkte. Unabhängig von der Anzahl der Spieler und der Reihenfolge der Spieler auf diesen Stufen, erhält jeder Spieler der einen solche Bonusstufe erreicht hat die angegebenen Punkte gutgeschrieben. Jeder Spieler nimmt sich die gesammelten Punkte in Form von Spielmünzen und legt diese verdeckt vor sich ab.
Nach der Wertung nimmt sich jeder Spieler seine drei Marker zurück und die Schiffskarten für die nächste Runde werden zufällig, verdeckt ausgewählt. Die Zählsteine in den Städten bleiben auf ihrer Position für die nächste Runde stehen.

Am Ende der dritten Runde folgt eine zusätzlich Endwertung. Nachdem die Schiffs- und Städtewertung vollzogen wurde folgt nun eine einmalige Mäzenwertung. Hier wird geschaut wer durch seine Mäzen-Plättchen die jeweils meisten Punkte in den drei Bereichen sammeln konnte. Platz 1 ist hier jeweils 30 Punkte wert, Platz 2 und Platz 3 bringen noch 20 bzw. 10 Punkte. Sollte es hier zu Gleichständen in einem Bereich kommen ist der Spieler der Führende, der in Florenz, also auf der Skala der Schriftrollen, weiter oben steht.

Es gewinnt der Spieler der nach drei Runden die meisten Punkte sammeln konnte.
(Superfred 01.10.09)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus Spiele

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
"Strozzi" ist ein hochinteressantes Versteigerungsspiel, bei dem alle Spieler immer beim Geschehen dabei sein müssen, obwohl jeder Spieler im gesamten Spiel gerade mal neun Züge hat. Das Spielmaterial ist ansprechend, auch wenn man sich einen übersichtlicheren Spielplan gewünscht hätte, auf denen auch die Schiffskarten ihren Platz gefunden hätten. Die Anleitung ist ausführlich und mit Beispielen verstehen, so dass man sofort loslegen kann. Man sollte aber durchaus zunächst einmal eine Proberunde spielen, damit man den "Wert" der Schiffskarten besser einschätzen kann. Auch die Verzahnungen der verschiedenen Punktemöglichkeiten sollten in einer Proberunde verinnerlicht werden. Ist man erst einmal im Spielgeschehen, bietet "Strozzi" beste Versteigerungs-Unterhaltung. Im Gegensatz zum Spielablauf änlichen Medici, wo jeder Spieler mit seinen Punkten bietet, hat jeder Spieler hier nur die Möglichkeit, entweder mit zwei Marken jeweils Interesse zu bekunden und zu hoffen, dass man die Schiffskarte bekommt, oder mit dem Piratenmarken direkt zuzuschlagen. Dabei gilt es nicht nur abzuschätzen welchen Wert die ausliegende Schiffskarte für einen selber hat, sonderrn auch, ob die Mitspieler die Karte gebrauchen können, und ob man vielleicht deshalb die Karte doch lieber wegschnappen sollte. "Strozzi" spielt sich in jeder Spieleranzahl gut. In kleiner Spieleranzahl ist eine bessere Planung des Spielgeschehen möglich. Steigt die Spieleranzahl steigt auch die Gefahr, dass eine gute Schiffskarte aufgedeckt wird, man selber aber vielleicht keinen Marker mehr legen kann, weil andere Spieler einem bereits zuvor gekommen sind. Dafür sind aber auch insgesamt mehr Karten im Spiel, aus denen die Spieler auswählen können. Manchmal kann es auch Sinn machen eine Karte relativ früh in einer Runde zu ersteigern, da man sich als Nachleger ja immer rechts hinter den bereits gesetzten Zählsteinen in der gleichen Stufe einordnen muss. Hat man aber bereits alle drei Marken eingesetzt, kann man in die laufenden Runde nicht mehr eingreifen und muss vielleicht zusehen wie Topkarten an die Mitspieler gehen. Wer Verteigerungsspiele mag kommt um Strozzi nicht herum ,auch wenn man bereits Besitzer von Medici sein sollte. Im Handel kostet das Spiel rund 29 Euro.
Noch eine Anmerkung zum Schluss. In der Anleitung wird Strozzi als drittes Spiel der Medici-Strozzi-Bardi-Serie genannt. Bardi? Hmm, bis dato gibt es noch kein Bardi Spiel. Sollte Reiner Knizia also noch ein weiteres Spiel in dieser Versteigerungsreihe planen. Wir würden uns auf jeden Fall darüber freuen.

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