Tara

Vielen Dank an Abacus für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Tailten Games / Abacus
Autor : Murray Heasman
Graphik : Murray Heasman / Rachel Arbuckle
Spieleranzahl : 2 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 30-45 min.
Erscheinungsjahr : 2006

Spielart: Legespiel



ZUR HAUPTSEITE
Tara von Tailten Games

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 60 Befestigungen - 80 Brücken - 6 Könige - 7 Variantenkarten - 1 Übersichtsblatt  -
1 Spielregel (Englisch / Deutsch / Spanisch / Italienisch / Niederländisch / Französisch)

Bemerkung
"Tara" ist ein Spiel, das aus mehreren verschiedenen Spielvarianten besteht. Dabei ist nur die erste Variante - "Der Heilige Hügel" - im Regelheft des Spiels abgedruckt. Die Regeln für die übrigen Varianten lassen sich von der Homepage herunterladen und ausdrucken oder dort auch interaktiv erklären.

Mit dem heiligen Hügel ist hier der Hügel von Tara in Irland gemeint. Tara ist in Irland vor allem deswegen berühmt, weil es in keltischer Zeit die alte Hauptstadt Irlands war und sich noch heute zahlreiche Mythen und Legenden damit verbinden. In diesem abstrakten Legespiel kämpfen die Spieler als Thronanwärter für das Amt des Hochkönigs nun um Irland und errichten dabei Befestigungen, um ihre Ländereien zu schützen. Die Konkurrenz ihrerseits versucht allerdings,

Vor jedem Sp
iel wählt jeder der beiden Spieler eine Farbe und erhält die Befestigungen und Brücken in dieser gewählten Farbe. Bei beiden Varianten "Hochkönige von Tara" erhalten beide Spieler außerdem zusätzlich die drei Könige in ihrer Farbe. Danach wird das Spiel entsprechend den Regeln der untenstehenden Spielvarianten.

Variante: Der Heilige Hügel

Das Spiel besteht aus zwei Phasen, wobei der Startspieler ausgelost wird und die Spieler dann immer abwechselnd an der Reihe sind. Dabei hängt es von der Spielphase ab, welche Aktion die Spieler dann ausführen.

Die erste Spielphase ist die sogenannte Manöverphase. Seine erste Befestigung darf jeder Spieler auf ein beliebiges Feld stellen. Danach darf jeder Spieler eine weitere Befestigung einsetzen, wobei jede nachfolgende Befestigung von einer bestehenden Befestigung in einer Entfernung von einem Rösselsprung entfernt aufgestellt werden muss. Dabei muss die neue Befestigung außerdem mindestens einen Rösselsprung von jeder eigenen Befestigung aus entfernt sein. Pro Feld darf nur eine Befestigung eingesetzt werden und eigene Befestigungen dürfen neben Befestigungen des Gegners gelegt werden. Sobald ein Spieler keine Befestigungen mehr einsetzen kann, ruft er "Kampf!" und leitet dadurch die zweite Spielphase ein.

Die zweite Spielphase ist die sogenannte Kampfphase. Der Spieler der Kampf gerufen hat, darf nun damit beginnen, eine erste Befestigung auf ein senkrecht oder waagerecht benachbartes Feld einer eigenen Befestigung zu stellen. Danach ist der gegnerische Spieler an der Reihe. Wenn er noch eine Befestigung einsetzen kann, dann muss er dies noch einmal tun. Ansonsten kann auch er mit dem Kampf beginnen. Danach setzen beide Spieler immer eine eigene Befestigung ein. Direkt benachbarte eigene Festungen können immer mit Brücken verbunden werden.

Sobald ein Spieler eine gegnerische Festung belagert, d.h. er sie von allen waagerecht und senkrecht benachbarten Feldern mit eigenen Befestigungen eingeschlossen hat, muss er sie in seinem nächsten Zug erobern, d.h. den gegnerischen Spielstein durch einen eigenen ersetzen. In diesem Zug kann er dann allerdings keine weitere Befestigung einsetzen.

Das Spiel endet, wenn das ganze Spielbrett mit Befestigungen ausgefüllt ist und es keine belagerten Befestigungen mehr gibt. Der Spieler der weniger Königreiche, d.h. weniger zusammenhängende Flächen besitzt, wobei die kleinste Fläche aus zwei Befestigungen besteht, gewinnt die Partie. Er erhält zwei Punkte und zusätzlich soviele Punkte, wie dies der Differenz seiner Königreiche im Vergleich zum Gegner beträgt. Bei gleicher Anzahl an Königreichen gewinnt der Spieler, der das größere Königreich besitzt. Er erhält dann zwei Punkte und soviele zusätzliche Punkte, wie dies der Differenz seiner Befestigungen im größten Königreich im Vergleich zum größten Königreich des Gegners besteht. Danach wird eine weitere Partie gespielt. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Variante: Hochkönige von Tara - Stufe 1

Auch dieses Spiel besteht aus zwei Phasen, wobei der Startspieler ausgelost wird und die Spieler dann immer abwechselnd an der Reihe sind. Dabei hängt es von der Spielphase ab, welche Aktion die Spieler dann ausführen.

Die erste Spielphase ist die sogenannte Manöverphase. Seine ersten drei Befestigungen darf jeder Spieler auf einem beliebigen Feld - gemeinsma mit einem eigenen König - einsetzen, wobei zwei eigene Befestigungen niemals direkt benachbart sein dürfen. Danach darf jeder Spieler eine weitere Befestigung einsetzen, wobei jede nachfolgende Befestigung mit einem König eingesetzt werden muss, der dazu immer einen Rösselsprung auf ein leeres Feld macht und dort eine neue Befestigung einsetzt. . Pro Feld darf nur eine Befestigung eingesetzt werden und eigene Befestigungen dürfen neben Befestigungen des Gegners gelegt werden. Sobald ein Spieler keinen seiner Könige mehr regelkonform bewegen kann, sind seine Könige unbeweglich und dieser Spieler ruft "Kampf!" und leitet so in die zweite Spielphase über.

Die zweite Spielphase ist die sogenannte Kampfphase. Der Spieler der Kampf gerufen hat, darf nun damit beginnen, eigene Befestigungen auch direkt neben eigenen Befestigungen zu bauen. Dabei müssen für den Bau der Befestigungen auch wieder die Könige benutzt werden. Danach ist der gegnerische Spieler an der Reihe. Wenn er noch eine Befestigung einsetzen kann, dann muss er dies noch einmal tun. Ansonsten kann auch er mit dem Kampf beginnen. Danach setzen beide Spieler immer eine eigene Befestigung ein. Direkt benachbarte eigene Festungen können immer mit Brücken verbunden werden. Wenn ein Spieler eine letzte Befestigung einsetzt, die eine gegnerische Befestigung mit einem König darin isoliert, dann nimmt er diesen König gefangen.

Kann ein Spieler in dieser Phase keine weiteren Befestigungen bauen, dann sind seine Könige nicht im Spiel. Solange dass der Fall ist, kann er gegnerische Befestigungen erobern, wenn er sie belagert hat (s.o.). Dazu muss ein eigener König auf die einzelne gegnerische Befestigung bewegt werden und der gegnerische Stein wird durch einen eigenen besetzt. Der Spieler ist allerdings nicht zur Eroberung einer gegnerischen Befestigung gezwungen. Hat er keine Könige im Spiel, kann er alternativ auch einen eigenen König auf eine bereits bestehende Befestigung bewegen. Dadurch kann auch ein gegnerischer König gefangen werden. Sobald ein Spieler wieder mindestens einen König im Spiel hat, kann er keine Befestigungen mehr erobern.

Wenn sich kein eigener König im Spiel befindet, kann ein Spieler zu Beginn seiner Runde außerdem passen. Er muss dann alle seine Könige vom Spielfeld nehmen. Der andere Spieler kann dann noch weiterspielen bis alle Hügel besetzt sind oder er kann jetzt oder später passen.

Das Spiel endet, sobald der letzte Hügel auf dem Spielfeld besetzt ist oder ein Spieler den zweiten König eines Gegners gefangen hat.
Der Spieler der weniger Königreiche, d.h. weniger zusammenhängende Flächen besitzt, wobei die kleinste Fläche aus zwei Befestigungen besteht, gewinnt die Partie. Er erhält zwei Punkte und zusätzlich soviele Punkte, wie dies der Differenz seiner Königreiche im Vergleich zum Gegner beträgt. Bei gleicher Anzahl an Königreichen gewinnt der Spieler, der das größere Königreich besitzt. Er erhält dann zwei Punkte und soviele zusätzliche Punkte, wie dies der Differenz seiner Befestigungen im größten Königreich im Vergleich zum größten Königreich des Gegners besteht. Für jeden gefangenen König des Gegners gibt es einen Siegpunkt. Wird die zweite Siegbedingung erfüllt, dann gewinnt der Spieler, der die beiden Könige des Gegners gefangen hat. Danach wird eine weitere Partie gespielt.Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Variante: Hochkönige von Tara - Stufe 2

Diese Variante verläuft genau so wie die Stufe 1 von "Hochkönige von Tara",
allerdings gibt es einen Unterschied: Wenn ein eigener König vom Gegner gefangen worden ist, haben die beiden eigenen verbleibenden Könige eine zusätzliche Fähigkeit. Wenn ein eigener König zu einer eigenen Befestigung zurückbewegt wird und diese Befestigung belagert wird, dann kann der Spieler sich dafür entscheiden, diese Befestigung zu opfern. In diesem Fall wird diese eigene Befestigung durch eine fremde ersetzt, der eigene König bleibt jedoch darauf stehen. Der König ist somit für eine Runde sicher und muss erst in der nächsten Runde auf ein leeres Feld oder eine eigene Befestigung bewegt werden oder eine gegnerische Befestigung einnehmen.

Variante: Der vergiftete Kelch

Auch die vierte Variante besteht wieder aus zwei Phasen, wobei der Startspieler ausgelost wird und die Spieler dann immer abwechselnd an der Reihe sind. Dabei hängt es von der Spielphase ab, welche Aktion die Spieler dann ausführen.

Die erste Spielphase ist die sogenannte Manöverphase. Zuerst stellt jeder Spieler eine Befestigung auf jede der vier Seitenteile des Spielfeldes, wobei in jeder Längs- und Querreihe nur eine Befestigung - egal welchen Spielers - stehen darf.

Auch hier ist die zweite Spielphase wieder die Kampfphase. Dabei ist grundsätzlich wichtig, dass ein Spieler mit allen Querreihen und der andere Spieler mit den Längsreihen spielt. Nur diese Reihe zählen für den jeweiligen Spieler. Das ist nun wichtig. Wenn er an der Reihe ist, dann darf der Spieler eine eigene Befestigung auf ein freies Feld in einer seiner Reihen - also entweder einer Längs- oder einer Querreihe - stellen. Das darf allerdings nur eine Reihe sein, in der der Spieler maximal genau so viele oder weniger Befestigungen wie der andere Spieler hat.

Hat ein Spieler keine Reihe, in die er eine seiner Befestigungen stellen könnte, dann darf er eine gegnerische Befestigung erobern. Dabei muss er sie auch - wie in allen anderen Spielen - mit eigenen Befestigungen eingeschlossen haben und es muss sich um eine einzelne Befestigung handeln. Der aktive Spieler nimmt dann die Befestigung des Gegners vom Spielfeld und ersetzt sie durch eine eigene. Kann der Spieler wieder Befestigungen in eine Reihe setzen, dann darf er keine Befestigungen mehr erobern.

Das Spiel endet, sobald einer von beiden Spielern keinen Zug mehr machen kann - also keine Befestigung mehr einsetzen oder erobern kann. Die Siegbedingungen sind wie im Grundspiel "Der Heilige Hügel".

(Troudi 26.02.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus
- Die Homepage von Tailten Games

Troudi vergibt 9 von 10 Punkten:
Auch wenn ich selber eher ein Themenspieler bin, hat auch mich diese Spielesammlung begeistern können. Die Regeln sämtlicher hier vorgeschlagener Spiele sind einfach zu verstehen und schnell zu erklären. Danach erwartet die Spieler ein Leckerbissen an strategischen Legespielen. Denn natürlich muss man die eigenen Befestigungen nicht nur planlos einsetzen sondern - je nach Spielvariante - auch Verschiedenes berücksichtigen: Wo könnte der Gegner noch Befestigungen einsetzen? Sollte ich lieber eigene Punkte machen oder versuchen, den Gegner zu blockieren? Wie kann ich den gegnerischen König in eine Falle locken und fangen? etc. etc.. Die Varianten sind enorm facettenreich und trotz der einfachen Regeln zum Teil wirkliche Nussknacker, wobei die Partien aber eine angenehme Spiellänge haben und auch bei der härtesten Variante - unserer Meinung nach "Der vergiftete Kelch" - und grübelnden Spielern nicht überschritten hat. Eine Revanche ist also nicht nur möglich, sondern ja auch erwünscht. Auch die Anzahl der Varianten ist erfreulich, zumal diese vom Schwierigkeitsgrad her aufeinander aufbauen und "Der Heilige Hügel" auch für Kinder gut geeignet ist. Dazu kommt eine ansprechende Ausstattung, die besonders durch die fertigen Brücken einen gewissen Piff erhält. Dazu kommen dann noch die guten Erklärungen online, wobei natürlich schön gewesen wäre, wenn alle Varianten in der Anleitung gewesen wären. Das ist übrigens mit den bisher entwickelten Varianten nicht wirklich erschöpft und für die bisher nicht verwendeten Plättchen wird es zukünftig noch weitere Anleitungen geben - die wohl zuerst online erscheinen werden. Also hier die Augen offen halten. Im Endeffekt stellt "Tara" eine hervorragende Spielesammlung für 2 Spieler dar, die mit einem durchschnittlichen Preis von ca. 25 Euro auf jeden Fall eine wirkliche Empfehlung darstellt.

Fragen zu Tara - Der Heilige Hügel? Schickt uns eine Mail.