Tooor!

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Oliver Abendroth
Graphik: Michael Menzel
Spieleranzahl : 2
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 30 min.
Erscheinungsjahr : 2005

Spielart: Taktikspiel


ZUR HAUPTSEITE
Tooor von Kosmos

Anmerkung
Das Spiel "Tooor!" ist tatsächlich eine überarbeitete Neuauflage des Spiels "Finale" vom gleichen Autor. Grundlegend anders sind nun vor allem die vereinfachten Spielregeln sowie auch die Verbesserung hinsichtlich des Spielmaterials. Allerdings spielt man bei "Tooor!" nun mit einer festgelegten Mannschaft, eine freie Zusammenstellung aus einer ganzen Reihe von Spielern ist nicht mehr möglich.

Das Spielmaterial
22 Fußballspieler/Fußballspielerinnen - 12 Taktikkarten - 6 Positionspfeile - 1 Spielplan - 2 Zahlenwürfel - 1 Ereigniswürfel - 2 Fußballplättchen - 6 Markierungssteine - 12 Gelbe Karten - 10 Plättchen "Verletzt" - 1 Schiedsrichterpfeife - 1 Spielregel

Kicker und andere Tischfußballspiele sind altbekannt - doch hier wird das ganze Thema nun mal wieder als Brettspiel aufgelegt. Jeder Spieler kontrolliert eine Mannschaft aus 11 Spielern - bzw. Spielerinnen - die natürlich beide das Match gewinnen wollen. Gespielt wird mit Taktikkarten. Dabei kommt es darauf an, diese Karten richtig zu nutzen und die richtigen Spieler aktiv werden zu lassen. Denn wer immer den gleichen Spieler zu häufig einsetzt, macht diesen schnell kaputt und damit auch unbrauchbar. Aber, man braucht natürlich eine gute und fitte Mannschaft, um - wie beim Fußball so üblich - mehr Tore als der Gegner zu schießen.

Vor dem Spiel erhält jeder Spieler drei Positionspfeile, den Zahlenwürfel in seiner Farbe und die 11 Spieler, von denen er entweder die Seite mit den Männern oder die mit den Frauen nutzen kann. Zu den Spielerkarten: Auf den 4 Seiten der Spielerkarten sind jeweils Bälle abgebildet, wobei diese Bälle die aktuelle Stärke des Spielers anzeigen. Die Pfeile geben an, in welche Richtung die Karte nach einer einmaligen Benutzung gedreht wird. Die anderen Symbole sind bestimmte Ereignisse, die das Drehen der Karte auslösen kann. Am Anfang stellt jeder Spieler seine Mannschaft so auf, dass er eine Reihe Sturm, eine Reihe Mittelfeld und eine Reihe Defensive hat. Dabei liegen die Spieler jeweils so aus, dass sie für den jeweiligen Spieler "richtig herum" aussehen. Die Reihen können beliebig zusammengestellt werden und werden mit den Positionsmarkern versehen. Nur der Torwart muss immer an der gleichen Position eingesetzt werden. Für die ersten Spiele gibt es eine feste Aufstellung, später kann man dann beliebig varriieren. Zum Schluss der Vorbereitung erhält jeder Spieler seine Taktikkarten, die Schiedsrichterpfeife kommt auf die 15 und die beiden Bälle auf die Null der Torleiste. Und dann ..... Anpfiff!

Gespielt wird in Runden. Zu Beginn jeder Runde wählt jeder Spieler eine Taktikkarte aus und legt sie verdeckt vor sich ab. Dann drehen beide Spieler gleichzeitig ihre Karten um. Der Spieler mit der höheren Zahl ist der Angreifer, der andere Spieler der Verteidiger. Bei Gleichstand wird mit dem Zahlenwürfel gewürfelt. Die Karte des Angreifers ist die für diese Runde die Karte, die die Taktik beider Spieler vorgibt.

Entsprechend der Taktikkarte fängt der Angreifer nun an, Spieler aus den Reihen - wie dies den Abbildungen auf der Taktikkarte entspricht - auszuwählen und markiert diese mit einem Markierungsstein. Ist er damit fertig, macht dies auch der Verteidiger - entsprechend der Anzeige auf der Taktikkarte des Angreifers. Danach würfeln beide Spieler einmal, um ihre endgültige Stärke zu ermitteln. Diese berechnet sich aus der Anzahl der Bälle, die aktuell bei jedem Spieler einer Seite obenliegen und der Zahl auf dem entsprechenden Zahlenwürfel. Konnte der Angreifer ein höheres Ergebnis erzielen, kann er nun einen Torschuss versuchen (s.u.). Ist das Ergebnis beider Spieler jedoch gleich oder der Verteidiger hat ein höheres Ergebnis erzielt, so wird diese Phase nun wiederholt (nachdem die Spieler gedreht wurden), nur dass dann mit der Taktikkarte des Verteidigers gespielt wird und dieser die Chance zum Torschuss hat. Gelingt ihm das allerdings auch nicht, wird die Pfeife ein Feld weitergerückt und die nächste Runde beginnt.

Nach dieser Phase - egal ob der Angriff erfolgreich war oder nicht - werden immer die ausgewählten Spieler beider Parteien eine Position in Pfeilrichtung weitergedreht. Kommt beim Drehen ein Symbol ganz nach oben, so muss man mit dem Ereigniswürfel würfeln. Hat der Spieler z.B. ein Rotes-Kreuz-Zeichen und man würfelt mit dem Ereigniswürfel dieses Symbol, bekommt der Spieler ein "Verletzt"-Zeichen und seine Stärke beträgt immer einen Würfel weniger als aktuell angegeben. Bei einer gelben Karte bekommt der Spieler auch eine gelbe, bei einer zweiten fliegt er aus dem Spiel. Das gilt auch bei einem Rote-Karte-Symbol, nur fliegt der betreffende Spieler hier sofort. Muss ein Spieler vom "Platz", kann allerdings ein anderer Spieler seine Position übernehmen.

Immer wenn es zu einem Torschuss kommt, wählt der Angreifer einen Spieler aus, der entweder durch die Taktikkarte bereits aktiviert wurde oder der in der Reihe mit den Stürmern steht. Der Verteidiger muss seinen Torwart auswählen. Beide Spieler würfeln dann und rechnen die Gesamtwerte zusammen. Nur wenn der Angreifer ein höheres Ergebnis erzielt hat, gewinnt er und macht ein Tor, das entsprechend markiert wird. Nach einem Torschuss - egal ob erfolgreich oder nicht - endet die aktuelle Runde immer. Danach werden noch einmal die Spieler gedreht und auf Ereignisse hin überprüft. Danach endet die Runde: Alle Markierungssteine werden wieder eingesammelt und die Spieler wählen wieder eine Taktikkarte aus, nachdem sie die gerade verwendete Karte in die Schachtel zurückgelegt haben. Vorher wird allerdings noch die Pfeife ein Feld nach vorne gerückt. In der Halbzeit haben die Spieler Gelegenheit, ihre Formation umzustellen, d.h. die einzelnen Spieler können auf neue Plätze verteilt werden.

Das Spiel endet - normalerweise - nach 90 Minuten bzw. nach 6 Runden. Entsprechend den bekannten Regeln des Fussballs entsprechend gewinnt dann der Spieler, der mehr Tore machen konnte. Genau wie im echten Fussball kann es jedoch auch einen Gleichstand geben. In diesem Fall kommt es zunächst zur Verlängerung. Dazu mischt jeder Spieler seine verbrauchten Taktikkarten und zieht zufällig zwei. Danach wird der Spielplan gedreht und es werden die beiden Runden der Verlängerung mit diesen beiden Taktikkarten gespielt. Gibt es auch danach noch kein Ergebnis, kommt es zum Elfmeterschießen. Dazu wählt jeder Spieler fünf seiner Feldspieler aus und danach treten diese abwechselnd gegen den Torwart an. Nur der Torwart wird nach der Ausführung des Elfmeters noch gedreht. Auch das Elfmeterschießen kann noch verlängert werden - bis eine Mannschaft nach der gleichen Anzahl von ausgeführten Elfmetern endlich einen Vorsprung hat und somit das Spiel gewinnt.
(Troudi 13.12.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
"Tooor!" ist eine vergnügliche Fußballsimulation, die zwar taktische Elemente enthält, aber auch recht  glücksabhängig ist. Gespielt wird über sechs Runden, in denen beide Spieler jeweils eine Taktik vorgeben. Der Spieler mit der "besseren" Taktik muss zunächst Fußballer seiner Mannschaft für den Spielzug nominieren, der Mitspieler kann danach ebenfalls Spieler für den Spielzug auswählen. Kann sich der aktive Spieler durchsetzen, so hat er die Möglichkeit eines Torschusses. Schön gelöst ist die Simulation der Stärken der Spieler. Denn nach jeder Aktion eines Fußballspielers ändert sich durch das Drehen der Karte dessen Stärke. Natürlich könnte man auch einen totsicheren Angriff durchführen und tatsächlich nur die stärksten Spieler einsetzen, aber was hat man davon, wenn alle diese Spieler dann in der nächsten Runde ausgelaugt sind? Sinnvoll ist hier natürlich ein Mittelweg zu finden, so dass man zu jeder Zeit bessere und schlechte Fußballspieler in seiner Mannschaft hat, um nicht gnadenlos einem Angriff des gegnerischen Spielers ausgeliefert zu sein. Auch sollte man sich überlegen welche Kärtchen man wirklich einsetzen möchte, denn auf einigen sind Symbole abgebildet und wird ein solches Kärtchen gedreht, so kann es durch den Zufallswürfel passieren, dass ein Spieler eine gelbe oder rote Karte erhält oder verletzungsbedingt den Platz verlassen muss. Gut, das Thema Fußball hatte es in Brettspielen noch nie leicht gehabt, aber mit "Tooor!" ist dem Autor Oliver Abendroth ein unterhaltsames Spiel gelungen, welches nicht nur Fußball-Freaks Spass macht. Bereits 1998 brachte Kosmos dieses Spiel unter dem Namen "Finale" auf dem Markt. Das Spielmaterial hat sich gegenüber der alten Ausgabe deutlich verbessert, dafür hat man in der neuen Ausgabe auf die Möglichkeit verzichtet seine Mannschaft selbst zusammen zu stellen. Wer "Finale" nicht bereits sein eigen nennt und ein kurzweiliges Spiel für Zwei sucht, sollte sich "Tooor!"ruhig mal genauer anschauen. Das Spiel ist für ca. 12 Euro im Handel zu haben.

Fragen zu Tooor!? Schickt uns eine mail.