Vegas Showdown

Auf einen Blick:
Verlag : Avalon Hill
Autor : Henry Stern
Graphik: Peter Whitley
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 75 min.
Erscheinungsjahr : 2006

Spielart: Versteigerungs- / Aufbauspiel



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Vegas Showdown von Avalon Hill

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 5 Spielerpläne - 2 Übersichtskarten - 20 mittlere Bauplättchen - 26 kleine Bauplättchen - 17 große Bauplättchen - 33 Ereigniskarten - 5 Einkommensmarker - 5 Bevölkerungsmarker - 5 Ruhmesmarker - 5 Gebotsmarker - 4 Marker für Minimalgebote - 2 Übersichtskarten - 1 Startspielerplättchen - 6 Marker "No-Bid" - 80 Spielchips - 1 Spielanleitung (Englisch)

Las Vegas - Zentrum des internationalen Glücksspiels und Symbol des schnellen Reichtums aber auch des schnellen Untergangs. Und wer profitiert am meisten davon: Natürlich die Casinos und Hotels, die sich in der Stadt befinden. Und je bekannter ein Hotel, desto besser sind natürlich seine Umsätze. Und genau da wollen unsere Spieler nun auch hin. Jeder Spieler besitzt einen Hotel-/Casinobetrieb und will nun, dass dieser Betrieb der berühmteste Laden in ganz Las Vegas wird.

Vor dem Spiel nimmt sich jeder Spieler einen Spielerplan in einer bestimmten Farbe und alle Marker in der entsprechenden Farbe. Der Einkommensmarker kommt auf die 5 der Tabelle auf der rechten Seite des Spielerplanes jeden Spielers, der Bevölkerungsmarker auf die 8. Die Ruhmesmarker kommen auf die Null der Ruhmesleiste auf dem Spielbrett. Die Bauplättchen werden in zwei Stapel sortiert: Die normalen Plättchen kommen alle, getrennt nach Größe, auf die entsprechenden Felder im oberen Bereich des Spielbretts. Die Premium-Bauplättchen werden in entsprechender Buchstabenreihenfolge sortiert und verdeckt neben den Spielplan gelegt. Von jedem Stapel kommt das oberste Plättchen auf eines der vier Versteigerungsfelder im unteren Bereich des Spielbretts. Die Ereigniskarten werden gemischt und bringen ebenfalls einen verdeckten Nachziehstapel. Jeder Spieler erhält Spielchips im Wert von 80 Dollar, wobei die weißen Chips 1, die roten 5 und die blauen Chipse 25 Dollar entsprechen. Ein Startspieler wird bestimmt und das Spiel kann beginnen.

Gespielt wird in Runden, wobei eine Runde immer aus bis zu 6 Schritten bestehen kann:

1. Preisverfall
Der Startspieler der aktuellen Runde senkt alle Preise auf den Versteigerungsfeldern im unteren Bereich des Spielbretts und zieht sie - auf den rot umrandenten Feldern - ein Feld weiter nach vorne, sofern auf diesen Versteigerungsfeldern überhaupt Bauplättchen liegen. In der allerersten Runde findet kein Preisverfall statt.

2. Ereigniskarte ziehen und Bauplättchen nachlegen
Sollte ein Versteigerungsfeld im unteren Bereich des Spielbretts (für die Premium-Bauplättchen) frei sein, zieht der Startspieler eine Ereigniskarte und führt die entsprechende Aktion aus. Kommt es dabei zu Kaufverboten für diese Runde, werden auf die entsprechenden Stapel mit den Bauplättchen die "No-Bid"-Marker gelegt. Danach nimmt der Startspieler die obersten Plättchen von dem Stapel, wie auf  der Ereigniskarte angegeben und legt sie auf die freien Versteigerungsfelder. Die roten Marker für die Minimalgebote werden auf die Summe gelegt, die auf dem jeweiligen Bauplättchen angezeigt werden. Spielt man nur mit 3 Spielern, wird das 4. Versteigerungsfeld im gesamten Spiel freigelassen.

3. Einkommen
Jeder Spieler erhält nun Einkommen entsprechend seiner Tabelle auf seinem Spielerplan: Dabei kriegt der Spieler immer so viel Geld, wie dies der Anzahl an Punkten entspricht, auf denen sein Einkommens- oder Bevölkerungsmarker entspricht. Der niedrigere von beiden Werten wird ausbezahlt.

4. Aktionen durchführen
Beginnend  mit dem Startspieler der Runde kann sich nun jeder Spieler dafür entscheiden, eine der drei folgenden Aktionsmöglichkeiten zu nutzen:
5. Abrechnung
Jeder Spieler stellt nun auf seiner Tabelle und der Ruhmesleiste seine Marker entsprechend der gerade durchgeführten Aktionen durch.

6. Startspielerwechsel
Nach der Abrechnung ist die Runde abgeschlossen und endet mit der Weitergabe des Startspielerplättchens an den linken Nachbarn des bisherigen Startspielers.

Das Spiel endet, sobald eine der zwei folgenden Bedingungen erfüllt worden ist: Entweder hat ein Spieler seinen Spielerplan komplett zugebaut oder der Startspieler muss Premium-Plättchen nachfüllen, aber es sind nicht mehr genügend Premium-Bauplättchen vorhanden. Dann folgt die Endabrechnung:
Der Spieler, dessen Ruhmesmarker dann am weitesten vorne steht, wird der Hotel-Casino-König von Las Vegas und gewinnt das Spiel. Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr Bargeld besitzt. Ansonsten geht das Spiel unentschieden aus.

(Troudi 10.05.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Avalon Hill

millibeth vergibt 8 von 10 Punkten:
Schade eigentlich, dass dieses Spiel nur auf Englisch erschienen ist, denn tatsächlich verbirgt sich dahinter ein ansprechendes und kurzweiliges Spiel. Die Regeln sind denkbar einfach und das ganze Spiel läuft sehr zügig ab und es treten keine Längen auf - man kommt schnell in das Spiel rein und eine Partie ist dann hinterher in ca. 1 Stunde zu bewältigen. Das Spiel hat mehr Tiefe, als sich aufgrund der Beschreibung vielleicht vermuten lässt: Es gibt mehrere Strategien, die letztendlich zum Erfolg führen. Obwohl natürlich das Einkommen auch immer mit entscheidend ist, gibt es auch die - nennen wir sie Bonusbedingungen - die spielentscheidend sind: Besonders der Einbau von Bauplättchen mit Diamantenteilen in das eigene Hotel kann sich am Ende des Spiels noch entscheidend auswirken. Im sonstigen Spielverlauf ist es vor allem wichtig, die richtigen Plättchen zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen, wobei das Versteigerungssystem optimal gelöst wurde - auch bei 5 Spielern, wo dann 2 Plättchen gekauft werden können. Oft kann es von Vorteil sein, doch lieber auf ein Plättchen zu verzichten, wenn der Preis zu hoch ist - andererseits kann es aber auch sein, das genau dieses Plättchen benötigt wird, um z.B. einen Diamanten zu vervollständigen und das bringt dann immerhin 3 Ruhmespunkte. Und hat man auch noch so viel Geld: Wer sein Geld nicht vernünftig anlegt oder es einfach nur hortet, hat am Ende wenig Aussichten darauf, das Spiel zu gewinnen - das Gleiche gilt allerdings auch für den Kauf und Einbau von Plättchen. Es gilt also, hier einen goldenen Mittelweg zu finden und die Suche danach macht das Spiel extrem spannend. Auch die Ereigniskarten stören einen taktischen Spielablauf nicht, sondern sie sind sehr ausgewogen und wer sie einmal kennt, kann davon wirklich profitieren. Der Wiederspielwert wäre also gesichert! 9 Punkte kriegt das Spiel dann aber doch nicht, dafür ist das Material leider nicht gut genug: Bei einem durchschnittlichen Preis von 50 Euro hätte man etwas liebevoller gestaltete Bauplättchen erwarten können und auch die Spielerpläne aus schlichtem Papier sind nicht wirklich toll. Momentan gibt es das Spiel allerdings bei mehreren Online-Spielehändlern für 20 Euro im Sonderangebot, da sollte man schnell zuschlagen. Trotzdem: Unbedingt mal ausprobieren, wers direkt kauft, kann aber auch nicht viel falsch machen. Eine angenehme Überraschung!

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