Verrat !

Auf einen Blick:
Verlag : Winning Moves
Autor : Tom Kremer
Spieleranzahl : 4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : 60 min.
Erscheinungsjahr : 1999
 
Spielart: Taktik und Bluff Spiel

ZUR HAUPTSEITE
Verrat! von Winning Moves

Das Spielmaterial
1 spielbrett - 1 schwarzer Sultan - 12 Wesire - 36 Machtkarten - 6 Gnadekarten - 4 Reiseplaner -
4 Verräter Anzeiger - 12 Zahlenplättchen  - 1 Sanduhr - 4 Kurzspielregeln - 1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es den Sultan vom Thron zu stürzen und somit selbst die Macht zu übernehmen.

Werfen wir zunächst einen Blick auf den Spielplan. Das Zentrum bietet Platz für die Wesire der Spieler. Jeder Platz hat dabei einen Zahlenwert zwischen Eins und Zwölf, wobei der Zahlenwert später unter anderem wichtig ist, wenn es darum geht gegnerische Wesire zu verbannen. Im Aussenbereich des Spielplans sind sieben Städte abgebildet. Hierhin können die Wesire reisen um Machtkarten zu erhalten. Außerdem sehen wir hier noch drei Verliesfelder sowie ein Verbannungsfeld, auf die die unliebsamen Wesire der Mitspieler geschickt werden können, wenn diese zu mächtig werden.

Zunächst werden die drei Wesire in den vier Farben zufällig in das Spielfeldzentrum, dem Hof des Palasts,  gestellt. Danach wird, ebenfalls zufällig, jedem Feld ein Zahlenchip zugeordnet. Erst jetzt wird festgelegt welcher Spieler mit welcher Farbe spielt. Dazu zieht jeder Spieler einen Reiseplaner. Die dort angegebene Farbe ist fortan die Spielerfarbe. Die 42 Spielkarten, bestehend aus 36 Machtkarten und 6 Gnadenkarten werden gut gemischt. Jeder Spieler zieht zwei Karten und legt diese offen vor sich ab. Die restlichen 34 Karten werden wie folgt auf die Städte verteilt. Auf die Metropole Kaffa werden nebeneinander vier Karten verdeckt abgelegt. Auf die restlichen sechs Stadte werden jeweils fünf verdeckte Karten zu einen Stapel abgelegt, wobei die oberste Karte aufgedeckt wird. Jede Machtkarte zeigt ein von genau sechs verschiedenen Symbolen, wobei jedes Symbol sechs mal im Spiel vorkommt. Um später den Sultan stürzen zu können, muss man alle sechs verschiedenen Symbole vor sich liegen haben.

Gespielt wird über mehrere Runden, wobei in jeder Runde die nachfolgenden sieben Phasen nacheinander durchlaufen werden:
Das Spiel endet sofort, sobald ein Spieler sechs verschiedene Machtkarten vor sich liegen hat, und einer seiner Wesire sich auf dem letzten Feld der zwölf Palastfelder befindet. Dieses kann auch mitten in einer Phase passieren, es wird dann nicht mehr weitergespielt. Dieser Spieler stürzt den Sultan und hat somit auch das Spiel gewonnen
(Superfred 15.06.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Winning Moves

Superfred vergibt 3 von 10 Punkten:
Verrat ist ein auf den ersten Blick interessant gestaltetes Intrigenspiel welches aber deutliche Schwächen aufweist. Das fängt schon bei der Regel an, die an einigen Stellen recht unklar formuliert ist. Hier läßt sich sicherlich einiges mit Hausregeln abfangen, auf die man sich vorher einigen kann, dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Das Spiel lebt natürlich von der Kommunikation der Mitspieler, warum dieses auf die erste Phase in der jeweiligen Runde beschränkt sein soll bleibt fraglich. Immerhin ändern sich die Machtverhältnisse mitunter sehr schnell und an getroffene Absprachen muss sich ja sowieso niemand halten. Das nächste Problem tritt auf, wenn die Spielfiguren in die Städte ziehen. In den ersten Runden ist das Interesse im Hof zu verweilen sehr gering, so daß fast alle Spieler versuchen mit ihren Spielfiguren Warenkarten zu erlangen. Wenn sich aber 12 Figuren auf 7 Städte verteilen, so kommen die Spieler anfänglich nur langsam in den Besitz von neuen Karten. Sobald ein einzelner Spieler erst einmal vier Karten hat wird er sofort von den Mitspieler attackiert, so dass er sich kaum dagegen wehren kann. Interessant wird das Spiel erst wenn drei oder alle vier Spieler im Besitz von Karten sind, und sich somit nicht alle auf eine Person stürzen. Aber auch dann kann das Spiel schnell wieder haken. Schließlich muss man ja sechs verschiedene Karten vorweisen, und wenn die sechste Karte in den Städten nicht auftauchen will, helfen auch die schönsten Intrigen nicht. Die Mechanismen von Verrat sind an sich sehr gut, auch die Idee und das Spielmaterial gefällt, leider feht aber der Feinschliff oder zumindest waren die Regelschreiber nicht in der Lage das Spiel sauber wiederzugeben. In dieser Form ist Verrat wirklich nur für Spieler interessant die diese Art von Spielen mögen und Lust haben selber an den Regeln zu feilen. Das Spiel ist im Handel nicht mehr erhältlich.

Fragen zu Verrat! ? Schickt uns eine mail.