Die Weinhändler

Auf einen Blick:
Verlag : Piatnik
Autor : Dominique Ehrhard
Spieleranzahl : 3-6 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 50 min.
Erscheinungsjahr : 2000
 
Spielart: Taktikspiel

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Die Weinhändler von Piatnik

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 6 Raddampfer - 108 Spielkarten - 1 Startspielerfigur - Spielgeld - 1 Spielregel

Schauplatz dieses Spiels ist dieses Mal die Königin der französischen Flüsse - die Loire. Obwohl heute vor allem für ihre malerischen Schlösser bekannt, war die Loire lange Zeit auch eine wichtige Wirtschaftsroute. Anfang des 19. Jahrhunderts tauchten nun die ersten Raddampfer auf der Loire auf und genau hier setzt das Spiel nun an: Die Spieler übernehmen die Rolle von Dampferkapitänen die nun Wein und Passagiere auf der Loire transportieren, um so möglichst viel Geld zu verdienen.

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler einen Raddampfer und stellt ihn auf ein beliebiges freies Feld des Spielplans. Danach werden zunächst die Spielkarten getrennt: Die Sonnen-, Wein- und Passagierkarten kommen momentan zur Seite, die anderen Karten werden gründlich gemischt. Von diesen Karten erhält dann jeder Spieler 5 Karten auf die Hand. Nun werden die restlichen Karten wieder mit den aussortierten Karten zusammengemischt und bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Der jüngste Mitspieler erhält den Startspielerstein und beginnt das Spiel.

Das Spiel geht über eine unbestimmte Anzahl von Runden, deren Ablauf jeweils gleich ist. Jede Runde besteht dabei aus drei Phasen, wobei immer erst alle drei Phasen von allen Spielern durchgespielt werden, bevor die nächste Phase beginnt.
  1. Neue Karten aufdecken: Der Startspieler deckt nun - abhängig von der Spieleranzahl - Karten vom Nachziehstapel auf und legt sie offen neben den Spielplan. Bei 3 Spielern sind dies 12 Karten, bei 4 14, bei 5 16 und bei 6 Spielern 18 Karten. Wein- und Passagierkarten werden jeweils in die Stadt gelegt, die unten auf der Karte abgedruckt ist. Sollte mindestens eine Sonnenkarte bei den aufgedeckten Karten sein, kommt diese gemeinsam mit allen evtl. aufgedeckten Weinkarten auf den Ablagestapel: Es hat eine schlechte Ernte gegeben, da das Wetter zu warm war. Nun darf jeder Spieler, beginnend mit dem Startspieler, reihum immer genau eine Karte aus der Auslage wählen und auf die Hand nehmen. Dabei müssen nicht alle Spieler gleich viele Karten erhalten.
  1. Karten ausspielen: Beginnend mit dem Startspieler spielt nun jeder Spieler reihum immer genau eine Handkarte aus. Folgende Karten gibt es:
  1. Fracht aufnehmen und abladen: Jeder Spieler kann nun - falls er Fracht (also Wein oder Passagiere) an Bord hat, diese an seinem Kai ausladen und erhält dafür den aufgedruckten Geldbetrag. Für Wein gibt es in Nantes entweder 1 oder 2 Louis D'Or - abhängig davon, an welchem Kai der Dampfer angelegt hat. Außerdem können noch alle Karten an Bord genommen werden, die sich in dieser Stadt befinden. Jeder Dampfer kann beliebig viele Karten aufnehmen. Ist auch diese Aktion abgeschlossen, kommen nun alle Karten aus der Auslage der Spieler auf den Ablagestapel. Der Startspieler gibt den Stein an den nächsten Spieler im Uhrzeigersinn und eine neue Runde beginnt.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler mindestens 20 Louis D'Or erwirtschaftet hat. Dieser Spieler gewinnt dann automatisch das Spiel. Sollten mehrere Spieler gleich viel Geld haben, gewinnt der Spieler, der noch mehr Weinfässer an Bord seines Raddampfers hat. 
(Troudi 09.09.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Piatnik

Troudi vergibt 6 von 10 Punkten:
"Die Weinhändler" ist ein gut durchdachtes und gut funktionierendes Spiel, das ein gelungene Mischung aus Glück und Taktik darstellt. Das Glückselement ist ganz klar das Aufdecken und Nachziehen der Karten. Ansonsten gilt es, seine Chancen realistisch abzuschätzen und danach auch die Karten auszuspielen. Besonders nützlich sind in diesem Zusammenhang natürlich die Anglerkarten, die einem eine lange Beobachtung der Züge der anderen Spieler ermöglichen. Ansonsten kann es manchmal lohnen, freiwillig auf das Ausspielen von Karten zu verzichten, da man sowieso weiß, dass ein anderer Spieler z.B. schon Bootsmannkarten ausgespielt hat, während man selber zwar das gleiche Ziel hat, aber keine Bootsmannkarten besitzt. Bei uns hat sich außerdem auch die Taktik als günstig erwiesen, möglichst viele Waren an Bord seines Dampfers zu sammeln und diese dann quasi als Paket zu verkaufen, um so möglichst viel Geld auf einen Schlag zu erwirtschaften. Das Spiel hätte mit Sicherheit mehr Punkte gekriegt, hat jedoch einen Mangel: "Die Weinhändler" ist ein relativ trockenes Spiel, bei dem sich nicht wirklich großer Spielspaß einstellt. Das Spiel dauert relativ lange und es passiert eigentlich relativ wenig. Fazit: Ein gelungenes Spiel mit einem schönen Mechanismus, das allerdings viele Spieler zu trocken finden werden. Wer sich für das Spiel interessiert, sollte es vorher erst ausprobieren. Das Spiel ist im Handel für 10 Euro oder weniger erhältlich.

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