Zoll

Auf einen Blick:
Verlag : MB
Spieleranzahl : 3-6 Spieler
Alter : ab 7 Jahren
Dauer : 45+ min.
Erscheinungsjahr : 1982

Spielart: Bluffspiel



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Zoll von MB

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 56 Karten - Spielgeld - 1 Spielregel

Wer reist, der nimmt auch gerne mal das eine oder andere Andenken mit - und solche Andenken sind häufig leider auch zollpflichtig. Dabei kann man natürlich freiwillig Waren anmelden und den korrekten Zoll bezahlen oder aber man versucht, den Zoll zu umgehen - das kann dann aber eventuell teuer werden. Also deklariert man doch einfach ein bisschen weniger, als man wirklich dabei hat. Und genau das sollten die Spieler in diesem Spiel auch machen, dann am Ende gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld.

Vor dem Spiel wird das Geld in gleichen Teilen unter den Spielern aufgeteilt. Das übrige Geld kommt in die Schachtel zurück. Die Karten werden gemischt und bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Ein Spieler wird zum Inspektor bestimmt.

Gespielt wird in Runden. Der Spieler links vom Inspektor beginnt immer die Runde und nimmt sich dazu die vier obersten Karten vom Nachziehstapel. Die Karten im Spiel unterteilen sich in zollfreie  Waren in Form von Gepäckstücken und in 10 verschiedene zollpflichtige Warensorten. Auf dem Spielbrett steht in der grünen Zeile die Gebühr, die fällig wird, wenn man die Waren legal anmeldet, in der roten Zeile steht die Strafe, die für die entsprechende Ware zu entrichten ist. Der aktive Spieler muss nun versuchen, seine 4 Karten an den linken Nachbar weiterzugeben.

Deswegen muss der Spieler eine Zollerklärung abgeben. Er muss dabei erklären, was für 4 Karten er auf der Hand hat. Der Spieler hat dabei die Möglichkeit, die Wahrheit zu sagen oder er kann auch lügen. Für alle zollpflichtigen Waren, die er dabei anmeldet, muss er den entsprechenden Zollbetrag von seinem Bargeld an den Spieler entrichten, der den Zollinspektor spielt.

Der Zollinspektor seinerseits hat nun die Möglichkeit, den Zollbetrag zu kassieren und den Spieler "passieren" zu lassen oder er kann den Koffer kontrollieren. Dann muss der Spieler alle 4 Karten offen auf den Tisch legen. Hat er die Wahrheit gesagt, muss er nur die normalen Zollgebühren bezahlen und der Zollinspektor muss nun von seinem Bargeld 200 DM an den Kontrollierten bezahlen. Hat der Spieler allerdings gelogen, muss er für alle zollpflichtigen Waren den Betrag entrichten, der für die jeweilige Ware in der roten Zeile angegeben ist. Das Geld erhält auch hier der Zollinspektor. Die Karten kommen dann auf den Ablagestapel und der linke Nachbar des kontrollierten Spielers zieht einfach 4 neue Karten vom Nachziehstapel.

Hat der Spieler den Zoll "passiert", gibt er die Karten nun an seinen linken Nachbarn weiter (der Zollinspektor nimmt nicht am regulären Spielablauf teil, d.h. ihm werden keine Karten weitergegeben). Der Spieler kann die Karten nun entweder aufnehmen und 1 Karte ablegen und 1 neue Karte vom Nachziehstapel nehmen und dann wieder eine Zollerklärung abgeben und seine Karten wieder an seinen linken Nachbarn weitergeben etc. - oder er verweigert die Aufnahme der Karten und schwärzt als Schnüffler den vorherigen Spieler beim Inspektor an. Der kontrolliert nun erneut das Gepäck. Hat der Schnüffler Recht gehabt, muss der Spieler nun alle Strafen für die zollpflichtigen Waren an den Inspektor bezahlen, der wiederum 100 DM an den Schnüffler als Belohnung weitergeben muss. Hat der Schnüffler allerdings daneben gelegen, muss der Spieler keinen neuen Zoll mehr entrichten und erhält vom Schnüffler 200 DM Entschädigung. Der Schnüffler darf dann 4 neue Karten ziehen und das Spiel läuft normal weiter.

Eine Runde endet, sobald der Kartenstapel einmal durchgespielt wurde. Der Spieler links vom bisherigen Inspektor wird dann der neue Inspektor. Er mischt den Kartenstapel und der Spieler links von ihm beginnt die neue Runde.

Das Spiel endet, sobald jeder Spieler einmal Inspektor gewesen ist. Zum Schluss zählen alle Spieler das Geld, das sie noch übrig haben. Der Spieler mit dem meisten Bargeld gewinnt das Spiel. Sollte ein Spieler während des Spiels einmal nicht mehr bezahlen können, kann er sich von einem anderen Mitspieler Geld leihen. Will ihm keiner der Mitspieler Geld leihen, scheidet er aus dem Spiel aus.


(Troudi 15.04.06)


Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Bei "Zoll" handelt es sich um die deutsche Version des englischen Spiels "Contraband", das bereits aus den 50er oder 60er-Jahren stammt. Und obwohl das Spiel also schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, kann es sich wirklich sehen lassen, da es viele hochinteressante Elemente miteinander verbindet: Zum einen gilt es natürlich, immer ein Pokerface zu bewahren, wenn man mit dem Inspektor oder den Mitspielern kommuniziert, sie sollten die Maske nicht durchschauen. Gleichzeitig sollte man - vor allem als Inspektor - zumindest versuchen sich zu merken, welche Waren schon draußen sind, da man so eine bessere Grundlage hat, um Koffer zu kontrollieren. Man kann dann nämlich einige Warensorten ganz ausschließen oder zumindest versuchen, unwahrscheinlich erscheinendere Warensorten auszuklammern, so dass man eine höhere Chance hat, bei der Kontrolle eines Spielers wirklich gut Kasse zu machen. Für die anderen Spieler kann die Strategie Sinn machen, zwar Waren anzugeben, aber dann welche, die weniger Zollgebühren kosten. Allerdings wird das gefährlich, wenn der Inspektor mitgezählt hat und daher tun auch die Spieler ganz gut daran, die Häufigkeit der Warensorten ungefähr nachzuhalten. Dazu kommt dann noch die Fähigkeit, Leute richtig einzuschätzen und häufig erweist sich der Schnüffler als die bessere Spürnase als der Inspektor, wenn er neben einem langjährigen Mitspieler sitzt. Für die Spieldauer sollte man bei 6 Spielern schon 90 Minuten einkalkulieren, da jede Runde so ca. 15 Minuten benötigt. Insgesamt ein tolles Spiel, das eigentlich für jede Altersstufe und für jeden Spielertypus geeignet ist. Das Spiel gibt es leider schon länger nicht mehr, aber dafür ist es bei Ebay oder Gebrauchtspielehändlern immer wieder günstig zu haben und wer da ein Exemplar kriegt, sollte zuschlagen.

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