Zug nach Westen

Auf einen Blick:
Verlag : Mattel
Autor : Michael Blumöhr
Grafik : S. Matussek / B. Lauer
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 30-60 min
Erscheinungsjahr : 1987

Spielart: Aufbauspiel / Eisenbahnspiel

ZUR HAUPTSEITE


Das Spielmaterial
1 Spielplan - 90 Eisenbahnfelder - 10 Flussfelder - 1 Startfeld - 1 Zielfeld - 4 Lokomotiven - 4 Bautrupps - 1 Würfel - 1 Spielregel - 1 Spielanleitung

Anmerkung
Das Spiel ist 1987 nicht nur bei Mattel, sondern gleichzeitig auch bei Hans im Glück erschienen. Unterschiedlich ist jedoch lediglich der Name: Mattels hieß eben "Zug nach Westen", während Hans im Glück damals den wenig aussagekräftigen Namen "Rock Island" wählte.

Nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg erlebte die Westexpansion in den USA einen neuen Höhepunkt und da viele Leute nach Westen zogen, suchte man nach einer schnellen Transportmöglichkeit, die man in der Eisenbahn fand. Ehrgeizige Männer zogen mit eigens dafür gegründeten Gesellschaften aus, die Städte Ost- und Mittelamerikas mit denen des Westens zu verbinden. Genau darum geht es auch in diesem Spiel: Die Spieler machen sich daran, Chicago und Kansas City zu verbinden. Die Spieler bewegen dazu ihre Bautrupps, die Felder aufdecken und die darauf vorhandenen Gleise neu ausrichten dürfen. Wer darauf schließlich als erster seine Lokomotive von Chicago nach Kansas City fahren lässt, gewinnt das Spiel.

Vor dem Spiel werden zunächst die 10 Flussfelder gemischt und danach verdeckt ungefähr in der Mitte des Spielplans ausgelegt. Der Fluss geht immer von oben nach unten und ist immer nur genau ein Feld breit. Danach werden die Eisenbahnfelder gemischt und der restliche Spielplan mit verdeckten Eisenbahnfeldern belegt. Zum Schluss werden noch das Start- und Zielfeld ausgelegt, wobei beide Felder mindestens 4 Felder vom Fluss entfernt sein und am Spielfeldrand liegen müssen. Alle übrigen Felder bilden die Reserve. Jeder Spieler wählt nun eine Farbe und erhält darin eine Lok und einen Bautrupp und stellen diese auf Chicago (Startfeld). Ein Startspieler wird ermittelt und die letzte Phase der Vorbereitung beginnt: Beginnend mit dem Startspieler deckt nun jeder Spieler immer ein Feld im Radius von 3 Feldern um Chicago herum auf, bis alle dieser Felder aufgedeckt sind. Die Felder müssen dabei immer an ihrem Platz bleiben, müssen an ein bereits aufgedecktes Feld angrenzen und so ausgerichtet werden, dass mindestens eine Strecke mit einer Strecke auf einem anderen Feld verbunden ist.

Das eigentliche Spiel wird in Spielerrunden gespielt. Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, muss er zunächst würfeln und dann seinen Bautrupp bewegen. Anschließend kann er - wenn er das möchte - noch seine Lok bewegen:
  1. Bautrupp bewegen: Der Spieler muss seinen Bautrupp nun genau soviele Felder weit bewegen, wie dies der Zahl auf dem Würfel entspricht. Dabei kann der Bautrupp nur einmal während seines Zuges abbiegen. Der Bautrupp bewegt sich über aufgedeckte und zugedeckte Felder und auch über andere und eigene Spielfiguren, allerdings darf er nur auf einem offenen Feld oder einem Feld mit der eigenen Lok darauf seinen Zug beenden. Ist das Feld, auf dem der Bautrupp stehenbleibt, verdeckt, darf der Spieler dieses Feld nun aufdecken und - entsprechend der Regeln in der Vorbereitung - neu ausrichten. Ist das Feld nicht mehr verdeckt, darf er es nur ausrichten. Sollte man ein Flussfeld aufdecken, dann ist darauf zu achten, dass evtl. dort abgebildete Brücken immer zwei Landfelder verbinden müssen. Hat der Spieler eine 6 gewürfelt, darf er außerdem das Feld auf dem sich der Bautrupp befindet gegen ein anderes Feld aus der Reserve austauschen.
  2. Lok bewegen: Wenn ein Spieler dies möchte, bewegt er nun seine Lok. Grundsätzlich kann eine Lok immer nur über Felder bewegt werden, die aufgedeckt sind und eine geschlossene Gleisverbindung darstellen. Eine Lok wird immer auf die markierten Bereiche der einzelnen Felder gestellt. Eine Lok kann immer nur in eine Richtung fahren. Abbiegen ist dabei jedoch erlaubt. Die Lok kann nicht Felder durchqueren, auf denen sich andere Loks befinden.
Hat der aktive Spieler eine oder beide Aktionen durchgeführt, dann ist der nächste Spieler an der Reihe.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler seine Lok auf das Feld von "Kansas City" (Zielfeld) bewegen konnte. Dieser Spieler gewinnt den Wettstreit um den Bau einer Ost-West-Verbindung und damit auch das Spiel.

(Troudi 07.01.06)


Troudi vergibt 4 von 10 Punkten:
Natürlich handelt es sich hier um ein recht frühes Eisenbahnspiel und die Idee, einzelne Plättchen günstig zu verbinden ist hier natürlich wesentlicher, als die Eisenbahn an sich. Das Thema ist also schon ziemlich aufgesetzt, da Bautrupps Streckenverläufe natürlich nicht verändern. Auch ansonsten ist das Spiel nicht wirklich brilliant: Das ganze Spiel ist natürlich einem enormen Glücksfaktor ausgesetzt und man hat schnell den Eindruck, das man nicht weiterkommt. Faktisch ist das auch so und man bastelt stundenlang an einer Strecke herum, bis die Lok dann endlich weiterfahren kann. Dazu kommen dann natürlich noch die Mitspieler, die natürlich Strecken auch wieder nach ihrem Gusto umbringen. Mit 4 Spielern ist man tatsächlich locker eine Stunde (und noch eher darüber hinaus) beschäftigt und da bleibt dann der Spaß schnell auf der Strecke, weil man nicht wirklich viel Einfluss hat. Besonders blöde gemacht ist der Fluss, da dieses - den Spielplan trennendes - Hindernis nur an zwei Stellen überfahren werden kann, wobei es ansonsten noch zwei weitere Flussfelder mit gebogenen Brücken gibt, die allerdings überhaupt keinen Sinn erfüllen, wenn sie nicht direkt neben einer normalen Brücke liegen. Trotzdem glaube ich, dass man aus dem Spiel noch etwas machen könnte, daher basteln wir zur Zeit an einer Variante. Erhältlich ist das Spiel nur noch gebraucht, dafür allerdings auch immer sehr günstig.

Fragen zu Zug nach Westen? Schickt uns eine mail.