Vielen Dank an Endime
für ein Rezensionsexemplar
Auf einen
Blick:
Verlag : Endime
Autor : Rainer M. Engel
Graphik : Stephan Stölting
Spieleranzahl : 6-16 Spieler (und mehr)
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 40-60 min.
Erscheinungsjahr : 2008
Spielart : Kommunikations- / Rollenspiel
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Das Spielmaterial
1 DVD - 32 Spielkarten -
1 Spielregel
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Eine Stadt östlich des Urals zu
Beginn des 20. Jahrhunderts: Durch einen Felsschlag wurden die
Einwohner von der Außenwelt abgeschnitten und jeglicher Kontakt
mit der Zivilisation ist abgebrochen. Nun kommt noch erschwerend hinzu,
dass sich einer Legende gemäß untote Zombies auf den Weg in
das Dorf gemacht und dabei das Ziel verfolgen, auch die Einwohner des
Dorfes in Ihresgleichen zu verwandeln. Dementsprechend wird also nur
eine der beiden Fraktionen überleben...
Vor
dem Spiel erhält jeder Spieler eine Rollenkarte und eine
Waffenkarte. Welche Charaktere am Spiel teilnehmen, hängt von der
Spieleranzahl ab und ist der Liste im Spiel zu entnehmen. Es gibt
insgesamt 14 verschiedene Charaktere (Staatsanwalt, Apothekerin,
Inspektor, Hochstapler, Zombie, Detektiv, Landstreicher, Psychologe,
Schlafwandler, Lehrerin, Räuber, Pastor, Erfinder und
Gärtner), die alle unterschiedliche Fähigkeiten haben. Mit
von der Partie sind immer Staatsanwalt, Apothekerin, Inspektor,
Hochstapler und mindestens zwei Zombies. Nach der Rollen- und
Waffenkartenverteilgen begeben sich die Spieler in einen Stuhlkreis,
der bei vielen Spielern noch genügend Platz in der Mitte haben
sollte, um dort bestimmte Gegenstände (Lehrerin nimmt ab 12
Spielern teil, dann kommen Zettel und Stift in die Mitte; Pastor nimmt
ab 14 Spielern teil, dann kommt eine Blechdose/ein Becher mit einer
Münze in die Mitte. Danach wird die DVD (bei gerade Spieleranzahl)
benutzt oder ein Spieler übernimmt die Rolle des Moderators (bei
ungerader Spielerzahl).
Das Spiel wird in insgesamt 5 Runden
gespielt, die entweder durch den Moderator per Zettel oder durch
die DVD moderiert werden. Jede Runde ist immer in eine Tag- und eine
Nachtphase aufgeteilt, die folgendermaßen ablaufen:
Nachtphase
Grundsätzlich haben alle Spieler ihre Augen geschlossen. In der
Nacht werden, abhängig von der Spieleranzahl, verschiedene Spieler
aktiv, vor allem aber auch die Zombies. Jeder Zombie erhebt sich nachts
von seinem Stuhl und berührt einen anderen Spieler, der noch kein
Zombie ist. Dieser Spieler muss sich merken, wie oft er in dieser Nacht
berührt worden ist. Ist die Zahl der Berührungen höher
als die Zahl auf seiner Waffenkarte, dann wird der Spieler zum Zombie.
Ist die Anzahl genau so hoch wie die Zahl auf der Waffenkarte, dann
fällt der Spieler ins Koma und kann später durch die
Apothekerin wiederbelebt werden. Wenn die Anzahl der Berührungen
niedriger ist als die Zahl auf der Waffenkarte, dann hat der
Bürger Glück gehabt und ihm passiert gar nichts. Auch die
anderen Spieler verhalten sich, wie auf ihren Rollenkarten angegeben.
Sie holen z.B. andere Spieler aus dem Koma, spionieren die Zombies aus
etc..
Tagphase
In der Tagphase, die wiederum durch den Moderator oder die DVD angesagt
wird, öffnen die Spieler zunächst ihre Augen. Nun muss sich
jeder Spieler einen Mitspieler aus dem Stuhlkreis aussuchen, mit dem er
sprechen will. Wenn der nicht will, muss man sich halt einen anderen
Partner suchen. Was die Spielerpärchen dann im einzelnen
besprechen, bleibt ihnen überlassen. Wenn die Spieler sich
gegenseitig ihre Identitäten enthüllen wollen, müssen
sie das im Gespräch miteinander vereinbaren und jeder Spieler muss
wahrheitsgemäß beantworten. Ziel ist natürlich
grundsätzlich, dass man möglichst viele Informationen
erhält. Danach gehen die Spieler in den Stuhlkreis zurück,
suchen sich dabei allerdings neue Plätze und die nächste
Nachtphase beginnt.
Das Spiel endet entweder wenn
der Staatsanwalt eine erfolgreiche Anklage machen kann oder die Zombies
das Spiel beenden. Der Staatsanwalt muss eine Anklage machen indem er
die Spieler richtig in Zombies und Bürger aufteilen kann. Dazu
braucht er natürlich eine Menge Informationen, die er selber
sammeln kann und die ihm von den Spielern zugespielt werden
müssen. Sollte der Staatsanwalt mutiert sein, kann der Inspektor
die richtige Lösung mitteilen. Die Zombies gewinnen wenn der
Staatsanwalt oder der Inspektor bei ihrer Anklage nur einen einzigen
Spieler falsch zuordnen oder der Staatsanwalt in einen Zombie
verwandelt wurde und auch der Inspektor schon mutierte.
(Troudi 27.04.08)
Troudi vergibt 9 von
10 Punkten:
Erster
Vorwurf wird natürlich sein: Das ist ja wie "Werwölfe". Aber - das sollte man hier
direkt vorwegnehmen - "Citizen X" hat nicht wirklich viele Parallelen
mit dem vorgenannten Spiel. Ansonsten basiert dieses Spiel noch mehr
auf Kommunikation und Menschenverstand: Durch die Wahl eines
Diskussionspartners muss man schon - gerade bei vielen Spielern -
einigermaßen geschickt vorgehen und sollte nicht dem erstbesten
Spieler gleich seine Identität preisgeben. Vielmehr gilt es, dem
Spieler in einem Gespräch die gewünschten Informationen zu
entlocken und sich seine Theorien anzuhören, die man dann wieder
mit der Theorie eines anderen Spielers in der nächsten Runde
abgleichen muss und dann auch die dementsprechenden Schlussfolgerungen
ziehen sollte. Dazu kommen dann natürlich noch die Informationen,
die man während der Nachtphase erhält. Hier ist also eine
vernünftige und wohl überlegte Gesprächsführung
erforderlich, was übrigens im besonderen Maße auch für
den Staatsanwalt gilt. Gerade der sollte mit der Enthüllung seiner
Identität sehr vorsichtig sein, denn sonst kann das Spiel schnell
frühzeitig ändern. Bemerkenswert an "Citizen X" ist des
Weiteren nicht nur die große Auswahl an den Charakteren, sondern
auch die sorgfältige Planung der einzelnen Spielrunden durch den
Autoren. Durch die verschiedenen Aktionen sind die Chancen von Zombies
und Bürgern ungefähr ausgeglichen, wobei Kommunikation - wie
oben dargestellt - der Schlüssel zum Erfolg ist. Was auch Klasse
ist, ist die Idee der immer neuen Sitzordnung und außerdem die
Tatsache, das jeder Spieler bis zum Schluss im Spiel bleibt. Auch die
DVD ist eine echte Hilfe, da das Spiel hier ausführlich
erklärt wird und man eigentlich sofort losspielen kann. Der Verlag
weist außerdem ausdrücklich darauf hin, dass sich "Citizen
X" als offenes Spielprinzip versteht, d.h. das Einbringen eigener
Regeln und Ideen ist nicht nur möglich, sondern auch
ausdrücklich gewünscht. Insgesamt stellt "Citizen X" somit
eine echte Empfehlung dar, die auch für Gruppen ab bereits 6
Personen gut geeignet ist, wobei größere Gruppen
natürlich immer netter sind. Das Spiel ist direkt beim Verlag (s.
Link unter "Weitere Infos") für 35 Euro zu beziehen.
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