Jericho

Vielen Dank an Abacus für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Abacus
Autor : Tom Lehmann
Grafik : Christof Tisch
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 20 min.
Erscheinungsjahr : 2006
 
Spielart: Karten-Ablegespiel

Auszeichnungen:
A la carte 2006 (Platz 10)

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Jericho von Abacus

Das Spielmaterial
85 Mauerkarten (je 17 in 5 Farben) - 22 Trompetenkarten - 3 Wertungskarten - 1 Spielregel (D, GB, F, I)

Ziel des Spieles ist, punktebringende Mauern aufzubauen, die auch den Trompetenklängen der Mitspieler Stand halten.

Die 85 Mauerkarten und die 22 Trompetenkarten werden gut gemischt, danach erhalt jeder Spieler sieben Karten auf die Hand. In dem verbleibenden Kartenstapel werden nun die drei Wertungskarten eingemischt, so dass die drei Wertungen in ungefähr drei gleichmässigen Abständen stattfinden. Diese Karten bilden nun den verdeckten Nachziehstapel.
Schauen wir uns kurz die Karten genauer an. Die Mauerkarten haben immer eine von insgesamt fünf im Spiel vorhandenen Farben und einen Zahlenwert zwischen 1 und 7. Trompetenkarten sind Joker, können also jede Farbe annehmen, haben einen Zahlenwert von zwei und können bereits gebildete Mauern einstürzen lassen.

Zu Beginn des Spiel legt jeder Spieler eine Mauerkarte verdeckt vor sich ab. Diese Karte ist der erste Teil einer Mauer, sie wird allerdings erst aufgedeckt, nachdem jeder Spieler im ersten Durchgang eine Karte in den Punktestock gelegt hat.
Gespielt wird reihum in insgesamt drei Durchgängen, das Ende eines Durchgangs erfolgt sofort, wenn eine Wertungskarte aufgedeckt wird. Danach werden die Karten im Punktestock verteilt und dann das Spiel im Uhrzeigersinn fortgesetzt.
Ein Durchgang läuft dabei wie folgt ab. Zunächst legt jeder Spieler reihum je eine Karte verdeckt in den Punktestock. Die bereits vor jedem Spieler verdeckten Karten werden nun aufgedeckt. Sie bilden das erste Mauerteil. Danach beginnt die Bauphase. Der aktive Spieler hat nun immer die Wahl zwischen den drei nachfolgenden Aktion:
Danach nimmt der aktive Spieler eine Karte vom Nachziehstapel auf die Hand und sein linker Nachbar muss sich für eine Aktion entscheiden.
Deckt der Spieler eine Wertungskarte auf, so erfolgt sofort eine Wertung.
Die Karten im Punktestock werden nach Farben sortiert, mögliche Trompetenkarten kommen aus dem Spiel. Nun wird der Reihe nach in den fünf Farben überprüft welcher Spieler bis dato die längste Mauer in dieser Farbe gebaut hat. Gibt es einen eindeutigen Sieger, so erhält er alle Karten dieser Farbe aus dem Stock. Gibt es mehrere Spieler, die alle eine längste Mauer in der entsprechenden Farbe haben, so werden die Karten aus dem Punktestock gleichmässig an die Spieler verteilt. Hierbei spielt der Wert der Karten keine Rolle, es geht nur um die Anzahl. Überzählige Karten bleiben für die nächste Runde in Punktestock liegen.
Hat ein Spieler die erste oder zweite Wertungskarte aufgedeckt, darf er nun noch eine weitere Karte auf die Hand nehmen, so dass alle Spieler wieder gleichviele Karten auf der Hand haben. Der Spieler links von ihm eröffnet dann den nächsten Durchgang.
Nach der dritten Wertung endet das Spiel. Nun zählt jeder Spieler wie viele Karten er aus dem Punktestock erbeuten konnte und wie viele 1er-Mauerteile sich in seinen Mauern befinden. Der Spieler mit der höchsten Kartenanzahl gewinnt.

(Superfred 12.02.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus

Superfred vergibt 6 von 10 Punkten:
Jericho ist ein einfaches Kartenablegespiel mit einem hohem Ärgerfaktor. Kaum hat man eine punktebringende Karte irgendwo angelegt, kommt ein Mitspieler und bringt sie wieder zum Einsturz. Also wird man zunächst einmal versuchen möglichst kleine Werte zu spielen und seine Mauern langsam aufzubauen. Gleichzeitig versucht man aber auch möglichst lange Mauer zu errichten, schliesslich möchte man ja auch bei den drei Wertungsrunden vorne mit dabei zu sein. Ein Konflikt, der sich zunächst einmal sehr interessant anhört, der aber im Endeffekt fast nur über das Kartenglück gesteuert wird. Mit Taktik hat Jericho leider nicht viel zu tun. Dennoch konnte Jericho gefallen, insbesondere bei den Spielern, denen es Freude bereitet ihren Mitspieler mal kräftig eins auszuwischen, Es ist einfach toll wenn ein Spieler versucht eine fette Mauer auszubauen und nach und nach fällt die Kartenreihe dann in sich zusammen. Das Thema zum Spiel ist gut gewählt und auch die Gestaltung der Karten kann durchaus gefallen. Jericho ist sicherlich kein Spiel für Jedermann. Spielergruppen die Spiele mit hohem Glücksfaktor und hohem Ärgerpotential mögen werden auch sicherlich Spass an Jericho haben. Das Spiel ist für rund 6 Euro im Handel erhältlich.

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