Aqua Romana Spielbericht Rezension Spielekritik

Aqua Romana

Vielen Dank an Queen für die Zusendung eines Rezensionsexemplars

Auf einen Blick:
Verlag : Queen Games
Autor : Martin Schlegel
Grafik : Michael Menzel
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2005

Spielart: Legespiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 2006 Nominierungsliste

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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 16 Arbeiterfiguren - 17 Baumeisterfiguren - 4 Startplättchen - 84 Aquäduktplättchen - 1 Spielanleitung

Das römische Imperium war neben seiner Größe vor allem auch für seine Bauten bekannt, besonders für die imposanten Wasserleitungen und Aquädukte, die das Wasser über riesige Entfernungen auch in die kleinste römische Siedlung transportierten. Die Spieler müssen nun ebenfalls solche Aquädukte anlegen. Wer wird sich dabei wohl als wahrer „römischer Baumeister“ entpuppen?

Vor dem Spiel wird jeweils ein Baumeister jeder Sorte in das Reservefeld oben rechts auf dem Spielplan gestellt. Die restlichen 12 Baumeisterfiguren werden von den Spielern im Uhrzeigersinn auf ein beliebiges Feld des Rundweges gestellt, wobei auf jedem Feld nur eine Figur stehen darf. Jeder Spieler wählt nun eine Farbe und erhält darin ein Wasserreservoir und alle Arbeiterfiguren. Die Reservoirs werden dann – abhängig von der Spieleranzahl – auf dem Spielplan aufgebaut, wie in der Anleitung beschrieben. Auf jeden Anschluss eines Reservoirs stellt jeder Spieler dann eine seiner Arbeiterfiguren. Der älteste Spieler wird Startspieler und das Spiel kann beginnen.

Im Uhrzeigersinn führt jeder Spieler seinen Spielzug durch. In einem Spielzug sind dabei bis zu drei Aktionen in genau dieser Reihenfolge möglich:

Aquädukt ausbauen: Zunächst wird ein Arbeiter ausgewählt, der bauen soll. Dazu muss dieser Arbeiter einen Baumeister am Spielfeldrand in Sichtlinie haben, d.h. es muss eine waagerechte oder senkrechte Linie zu einer Baumeisterfigur auf einem Feld des Rundweges auf dem Spielfeld gezogen werden können. Der Spieler darf sich nun das Plättchen nehmen, das auf der Baumeisterfigur in Sichtlinie abgebildet ist. Bei mehreren Baumeistern in Sichtlinie darf er einen auswählen. Hat keiner der eigenen Arbeiter einen Baumeister in Sichtlinie, darf auch kein Plättchen eingebaut werden. Das Plättchen muss dann so an das Plättchen, auf dem sich der Arbeiter befindet, angelegt werden, dass das eigene Aquädukt fortgesetzt, ein eigenes oder fremdes Aquädukt beendet und nicht Aquäduktplättchen mit zwei Arbeitern darauf verbunden werden. Danach werden die Arbeiter auf das neue Endstück des Aquädukts verschoben. Die benutzte Baumeisterfigur wird außerdem ein Feld im Uhrzeigersinn weiter gezogen, wobei andere Baumeister übersprungen werden müssen. Wird die Baumeisterfigur dabei über ein Eckfeld mit einem Brunnen darauf gezogen, muss der Spieler ein weiteres Plättchen einbauen.
Aquädukt abschließen: Ein Aquädukt ist beendet, wenn sich kein Plättchen mehr an das Ende dieses Aquädukts anlegen lässt. Das kann z.B. passieren, wenn das Endstück eines Aquädukts auf den Spielfeldrand oder auf ein Feld trifft, das durch das Aquädukt eines Mitspielers blockiert ist. Hat ein Spieler in dieser Runde keines seiner Aquädukte fortsetzen können, darf er nun ein eigenes Aquädukt schließen.
Wertung: Wenn ein Spieler in seinem Zug eigene und/oder fremde Aquädukte abgeschlossen hat, werden diese nun gewertet. Dabei ist wichtig, über wie viele Felder ein Aquädukt führt. Für jedes Feld über das das Aquädukt geht, gibt es einen Punkt. Führt ein Aquädukt zweimal über das gleiche Feld, gibt es dafür sogar 2 Punkte. Danach stellt der Spieler seinen Arbeiter, dessen Aquädukt gerade abgeschlossen wurde, den Punkten entsprechend auf das Podest am Spielfeldrand. Ist das Podest mit der Punktzahl schon besetzt, muss er seinen Arbeiter auf das nächstniedrigere Podest stellen. Wurden mehrere Aquädukte geschlossen, wird zuerst der Arbeiter des aktiven Spielers eingesetzt. Für jedes abgeschlossene Aquädukt wählen die beteiligten Spieler – beginnend mit dem aktiven Spieler und danach im Uhrzeigersinn – entsprechend der Anzahl ihrer abgeschlossenen Aquädukte Baumeister aus der Reserve, falls dort noch welche vorhanden sind. Zu Beginn des nächsten eigenen Spielzuges dürfen diese dann auf ein beliebiges freies Feld des Rundweges gestellt werden.

Das Spiel endet, wenn eine Runde lang keine Aquäduktplättchen mehr eingesetzt wurden. Das Spiel endet dann bei dem Spieler, der als letzter ein Plättchen gelegt hat. Zunächst werden noch die offenen Aquädukte abgerechnet, dann folgt die Schlusswertung: Jeder Spieler erhält Siegpunkte entsprechend der Summe der Zahlen auf den Podesten mit seinen Arbeitern darauf. Der Arbeiter auf dem höchsten Podest erhält außerdem 4 zusätzliche, der auf dem zweithöchsten 3 und der auf dem dritthöchsten 2 zusätzliche Siegpunkte. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand teilen sich die beteiligten Spieler den Sieg.

(Troudi 30.03.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Queen Games

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Aqua Romana ist ein interessantes Legespiel, bei dem die Spieler versuchen punktebringende Wasserwege zu bauen. Auch wenn dass Spiel auf den ersten Blick doch sehr an Metro oder Linie 1 erinnert, werden die Unterschiede im ersten Spiel schnell deutlich. Zum einen hat sich Martin Schlegel hier ein sehr trickreiches System ausgedacht, welche Plättchen überhaupt an die Wasserwege angelegt werden dürfen. Natürlich ist hier die Einflussnahme im 2er-Spiel deutlich höher als in einem 4er, bei dem man eher reagieren, als agieren kann, dennoch ist auch unsere Spielegruppe in einer grossen Runde von Aqua Romana begeistert. Zum anderen kommt noch die tolle Idee der Punktevergabe für die Wege. Nicht (nur) die Länge eines Weges ist dabei entscheidend, sondern auch wann man seine Weg letztendlich wertet. Immerhim werden die Punkte von 1 bis 20 jeweils nur einmal vergeben. So ist es manchmal klüger einen Weg frühzeitig zu werten, denn sind erst einmal die Punkte der tatsächlichen Länge vergeben, muss man sich mit dem nächst kleineren Punkktwert zufrieden geben, der dann noch vorhanden ist. Insgesamt kann man Aqua Romana als ein flockiges, aber durchaus taktisches Legespiel bezeichnen, welches bei uns sowohl von den Gelegenheits-, als auch Vielspielern durchaus positiv angenommen worden ist. Einige hätten sich etwas mehr Möglichkeiten beim Legen der Plättchen gewünscht, andere fanden das nicht gut, dass Spieler die ihre Wege beendet hatten, nicht mehr in das Spiel eingreifen konnten. Aber hier hat ja auch jeder Spieler seine eigenen Vorstellungen. Abschliessend kann man sagen das Aqua Romana sicherlich eines der besseren Spiele ist, die uns deutsche Verlage auf der Spiel 05 präsentiert haben. Im Handel ist das Spiel für rund 25 Euro erhältlich. Für Freunde von Legespielen kann man Aqua Romana nur wärmstens empfehlen.

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