Beim Zeus!

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Klaus Palesch
Grafik : Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 3-6 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca 90 min.
Erscheinungsjahr : 1997
 
Spielart: Versteigerungs- und Mehrheitenspiel

Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 1997 (Platz 9)

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Beim Zeus! von Kosmos

Das Spielmaterial
1 Spielpan - 48 Grundstückskarten - 31 Tempel (15 kleine, 10 mittlere, 6 grosse) -
90 Besitzsteine in 6 Farben  - je 1 Götterstein in 6 Farben - 6 Bietscheiben -
1 Liebling der Götter-Stein - 1 Notizblock - Spielgeld - 1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es durch den Bau von Tempeln in der Gunst der Götter zu steigen und dadurch möglichst viele Punkte zu sammeln.

Der Spielplan zeigt insgesamt sieben viereckige Gebiete, die jeweils aus sechs oder neun einzelnen quadratischen Grundstücken besteht. Damit diese Grundstücke eindeutig bestimmt werden können, sind diese mit den Zahlen von 1 bis 48 durchnumeriert. Im nachfolgenden Spiel werden die Spieler einzelne Grundstücke ersteigern und dann dort Tempel errichten. Die Tempel überdecken dabei genau immer ein, zwei oder drei Felder nebeneinander liegend in einer Reihe. Da wahrscheinlich grössere Tempel auch mehr Punkte einbringen werden, macht es also Sinn in Reihe benachbarte Grundstücke zu ersteigern. Andererseits werden die gegnerischen Mitspieler bei einem solches Vorhaben aber auch nicht tatenlos zusehen, doch der Reihe nach.
Jeder Spieler erhält das Spielmaterial in seiner Farbe sowie ein Startkapital. Die Anzahl der Besitzsteine und der Wert des Anfangskapitals differieren dabei abhängig von der Spieleranzahl. Bei vier Spieler erhält zum Beispiel jeder Spieler 14 Besitzsteine und Geld in Höhe von 500. Ausserdem wird jedem Spieler noch ein kostenloses Startgrundstück (bei nur 3 Spieler sogar 2 Grundstücke) zugelost, die alle in unterschiedlichen Gebieten liegen. Die entsprechenden Grundstückskarten werden aussortiert und aus dem Spiel genommen. Alle anderen Grundstückskarten werden gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereit gelegt. Nun erhalten alle Spieler noch ihren Götterstein, mit dem bereits gebaute Tempel vergrössert werden können, ein Bietscheibe, mit der im Laufe des Spiel die verdeckten Gebote abgegeben werden, sowie einen Notizzettel, auf denen die eigenen Grundstücke und deren Wert notiert werden. Hier wird auch direkt zu Anfang die Nummer des kostenlosen Grundstückes mit dem Wert Null notiert.

Gespielt wird in Runden, die immer wie folgt ablaufen.
Zunächst erhält der aktive Spieler Geld für jeden bereits gebauten Tempel. Da am Anfang des Spiels noch kein Spieler Tempel gebaut hat, sollte man mit seinem Anfangskapital gut haushalten. Nun deckt der aktive Spieler die drei obersten Grundstückskarten auf. Nun hat er zwei Aktionsmöglichkeiten, von denen er sich für eine entscheiden muss:

Versteigern: Entscheidet sich der aktive Spieler für diese Aktion, so muss jeder Spieler verdeckt einen Wert auf seiner Bietscheibe einstellen. Nachdem dieses geschehen ist, decken alle Spieler ihr Gebot auf. Dabei ist das Gebot des aktives Spielers nominell immer um 3 höher als tatsächlich eingestellt. Der Spieler mit dem höchsten Gebot darf sich zuerst ein Grundstück aussuchen, danach der Spieler mit den zweithöchsten Angebot. Alle anderen Spieler gehen leer aus, die nicht versteigerte Grundstückskarte wird wieder unter den Nachziehstapel gelegt. Die Spieler die Grundstücke ersteigert haben, notieren wieder Nummer und Wert auf ihrem Zettel und markieren das entsprechende Grundstück mit ihren Markern. Sie bezahlen jeweils den auf der Scheibe eingestellten Preis an die Bank.

Bauen: In diesem Fall werden die Grundstückskarten nicht benötigt, sie werden unter den Nachziehstapel gelegt. Der Spieler nimmt nun abhängig von der Baugrösse die entsprechenden eigene Besitzmarker vom Brett. Die Kosten für den Tempel ergibt sich auf der Summe, die insgesamt für diese Felder zuvor geboten worden sind. Nachdem das Geld an die Bank gezahlt worden ist plaziert er den Tempel und je nach Grösse einen oder bis zu drei  Besitzsteine zur Markierung auf diese Felder.
Einmal im Spiel darf der Spieler seinen Götterstein einsetzten um das Bauen zu erleichtern. Für die folgenden zwei Möglichkeiten kann der Götterstein genutzt werden:
  • kostenloses Bauen: Hier braucht der Spieler für ein Feld seiner Wahl keine Kosten an die Bank zahlen. Ein 1er-Tempel kann also kostenlos gebaut werden, bei einem 3-er Tempel brauchen nur zwei Felder bezahlt werden.
  • Tempel vergrössern: Normalerweise können Tempel nicht vergrössert werden. Wird der Götterstein eingesetzt wird diese Regel für einen Bau ausser Kraft gesetzt. Liegen bereits zwei eigene Tempel nebeneinander so können sie zu einem baugleichen einzelnen Tempel verbunden werden. Liegt ein Tempel neben eigenen markierten Feldern, so kann der Tempel durch Ankauf der entsprechenden Felder vergrössert werden.
Nachdem alle Grundstückskarten versteigert worden sind, hat jeder Spieler noch genau einmal die Möglichkeit Geld zu kassieren und die Aktion bauen durchzuführen, danach endet das Spiel. Das Spiel kann auch abrupt vorzeitig enden, wenn alle Tempel verbaut worden sind, oder kein noch zur Verfügung stehender Tempel mehr gebaut werden kann.

Es folgt die Schlusswertung: Zunächst wird ermittelt wie oft jede Tempelgrösse auf dem Spielplan vertreten ist, denn je häufiger eine Art gebaut worden ist um so mehr ist sie auch wert. Der Grundwert für 1er/2er/3er-Tempel beträgt 10/30/150. Der tatsächliche Wert eines einzelnen Tempel ergibt sich aus dem Produkt aus Häufigkeit und Grundwert. Würden insgesamt 7 2er-Tempel gebaut, so erhält man für jeden einzelnen 2er-Tempel 7 mal 30, also 210 Geld von der Bank ausbezahlt. Hat ein Spieler auf einer Insel als einziger Tempel gebaut, so bekommt er noch eine zusätzliche Prämie von der Bank ausgezahlt. Der Spieler der am Ende der Wertung das meiste Geld hat gewinnt dieses Spiel.
(Superfred 20.02.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Beim Zeus! ist ein interessantes Mehrheiten- und Versteigerungsspiel, welches begeistern kann. Gut, es gibt Versteigerungsspiele wie Sand am Meer und sicherlich muss man dieses Genre irgendwo mögen um an Beim Zeus! gefallen zu finden. Dennoch sind wir ungeteilter Meinung, dass dieses Spiel zu den besseren seiner Gattung gehört. Zum einen ist natürlich jedes Feld für jeden einzelnen Spieler unterschiedlich wert, so dass man immer abwegen muss, wie wohl diese Gebote der Mitspieler ausfallen werden. Besonders gut hat uns die Doppelfunktion des gebotenen Preises gefallen. Schliesslich gibt das Gebot nicht nur den Kaufpreis des Feldes an, um einen Tempel dort zu bauen muss der gleiche Preis später ja noch einmal gezahlt werden. Möchte man einen Spieler also nur blockieren, so kann man ruhig auch mal etwas mehr für ein Feld bieten, wenn man es sowieso brach liegen lassen möchte. Positiv erwähnenswert ist auch, dass das Spiel relativ unabhängig von der Spieleranzahl ist. Natürlich ist es in einem 5er-Spiel schwieriger an begehrte Bauplätze zu kommen. Es kommt aber auch in grossen Runden zu keinem Leerlauf, da durch die häufigen Versteigerungen immer alle Spieler aktiv am Spiel beteiligt sind. Beim Zeus! ist nicht mehr im handel erhältlich, Freunde dieser Art von Spielen können aber auf Flohmärkten oder bekannten Gebrauchthändler bedenkenlos zuschlagen.

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