Boom Town

Auf einen Blick:
Verlag : Livingston Games
Autor : Ian Livingston
Grafik :  Brian Smallwood
Spieleranzahl : 4-6 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 60 min.
Erscheinungsjahr : 1990
 
Spielart: Mehrheitenspiel

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Boom Town von Livingston Games

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 164 Häuser in 6 Spielerfarben - 54 grosse Gewerbe-Kärtchen -
54 kleine Gewerbe-Kärtchen - 6 Baugenehmigungen  - 1 Wertungsblock - 1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es, die eigenen Häuser in die wertvolleren Stadtviertel zu plazieren um dadurch möglichst viele Punkte zu erwirtschaften.

Das Spielbrett ist in sechs Stadtgebiete eingeteilt. In jedem Gebiet werden im Verlauf des Spiels 5 grosse Gewerbe und 5 kleine Gewerbe-Kärtchen, sowie 20 Häuser ihren Platz finden. Gewerbe-Kärtchen haben Werte von +6 bis -6 und werten ein Gebiet, und somit auch die Häuser in diesem Gebiet auf oder ab. Mit den Baugenehmigungen lassen sich Bauvorhaben der Mitspieler verhindern.

Zu Beginn des Spiel erhält jeder Spieler eine vorgegebene Anzahl an Häusern (bei 4 Spieler z.B. 30 Häuser) in seiner Spielerfarbe. Die grossen und kleinen Gewerbe-Kärtchen werden getrennt voneinder gemischt und bilden zwei verdeckte Nachziehstapel. Jeder Spieler nimmt sich von beiden Kartenarten je fünf Karten auf seine Hand. Ausserden erhält jeder Spieler noch eine Baugenehmigungskarte, die er offen vor sich ablegt.

Ein Startspieler wird festgelegt, gespielt wird rundenbasiert. Hierbei führen die Spieler reihum, immer jeweils mit dem Startspieler beginnend, der Reihe nach die nachfolgenden Aktionen durch:
Immer wenn ein Spieler ein Gewerbe-Kärtchen spielt, können die Mitspieler Einspruch erheben, sofern sie noch eine offene Baugenehmigungskarte vor sich liegen haben. In diesem Fall kommt das Gewerbe-Kärtchen aus dem Spiel und der Spieler muss sich für ein anderes Gewerbe-Kärtchen entscheiden, dass er nun wieder beliebig einsetzen kann. Der Spieler der die Baugenehmigungskarte gespielt hat, muss diese nun auf die Rückseite legen.
Am Ende einer Runde füllen alle Spieler ihre Handkarten wieder auf 5 grosse und 5 kleine Gewerbe-Kärtchen auf. Die gespielten Baugenehmigungskarten werden wieder auf die offene Seite gedreht.
Das Startspielerrecht wechselt zum linken Nachbar und die nächste Runde kann beginnen.

Das Spiel endet wenn das Spielbrett komplett bebaut ist (bei 5 oder 6 Spielern), bzw. nach der 7. Runde (bei 4 Spielern). Dann folgt die Endwertung. Die sechs Stadtviertel werden nun der Reihe ausgewertet. Zunächst werden alle Gewerbe in einem Viertel aufaddiert. Die Summe gibt den Wert des Viertels an. Jeder Spieler multipliziert diesen Stadtviertelwert mit der Anzahl seiner Häuser in diesem Viertel und notiert die Punktzahl. Derjenige Spieler der in der Summe über alle sechs Viertel die höchste Punktzahl aufweisen kann gewinnt das Spiel.

(Superfred 04.08.06)

Superfred vergibt 6 von 10 Punkten:
Boom Town ist ein taktisches Legespiel mit Glückselementen. In insgesamt 6 Gebiete legen die Spielen abwechselnd Häuser, die später entscheidend sind mit welchem Faktor ein Gebiet gewertet wird, und Gewerbekarten, die dann über den eigentlichen Wert eines Gebietes bestimmen. So steht man immer vor zwei Dilemmata. Baut man zuviele Häuser in ein einzelnes Gebiet, so werden die Mitspieler sicher schnell dass Gebiet mit ungeliebten, da Minus-Punkte bringenden Gewerbe bebauen. Und baut man in einem Gebiet viele punktebringende Gewerbe, so werden auch schnell die Mitspieler in diesem Gebiet Häuser bauen. Die Spieler bauen somit alle abhängig von den letzten Spielezügen und versuchen dabei leichte Vorteile für sich selbst zu erabeiten. Gleichzeitig sollte man aber auch darauf achten, nirgendwo komplett aussen vor zu sein, schliesslich könnten dort ja plötzlich viele Punkte warten. Vom Spielgefühl erinnert Boom Town etwas an Auf Heller Und Pfennig, spielt sich aber etwas behäbiger, weil das Brett einfach mehr Freiräume bietet und das Spiel dadurch unnötig länger dauert. Das Spielmaterial könnte sicherlich besser sein, die Pappe der Gewerbeplättchen ist schon ziemlich dünn, aber so etwas verzeiht man einem Kleinverlag dann doch schon. Warum das Spiel erst ab 4 Spieler spielbar sein soll, muss man nicht unbedingt verstehen, denn auch mit wenigeren Spielern funktioniert es einwandfrei, es ist sogar taktischer als in einer grossen Runde. Wartezeiten können entstehen wenn Mitspieler vor ihrem Zug erst einmal den optimal Zug errechnen wollen. Hier kann man nur empfehlen, Boom Town einfach aus dem Bauch heraus zu spielen, und sich dann vom Endergebnis überraschen zu lassen. Boom Town ist auf 1000 Exemplare limitiert. Hin und wieder taucht ein Exemplar im Gebrauchthandel auf, dann muss man schon so um die 50 Euro für das Spiel auf den Tisch legen. Hier sollte sich jeder für sich selbst überlegen, ob ihm ein einfaches Mehrheitenspiel so viel Geld wert ist.

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