Candamir - Die ersten Siedler

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Klaus Teuber
Graphik: Tanja Donner
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : 60-120 min.
Erscheinungsjahr : 2004

Spielart: Zug- / Taktikspiel

Auszeichnungen:
Schweizer Spielepreis 2005 Strategie (Platz 2)

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Candamir von Kosmos

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 48 Spielsteine - 48 Zielkärtchen - 4 Charaktertafeln - 12 Tränke - 8 Ausrüstungsplättchen - 4 Konditionsmarker - 16 Erfahrungsplättchen -  91 Karten - 29 Wegekarten - 22 Abenteuerkarten - 8 Charakterkarten - 1 Würfel - 2 Kartenhalter - 1 Spielregel

Tjaja, wie war denn das eigentlich, als damals die ersten Siedler nach Catan kamen? Das können die Spieler nun selber nachvollziehen: Sie - bzw. ihre Charaktere - werden nach einem Schiffbruch an Catans Küste angespült und wollen nun selber überleben und auch selber ein Dorf gründen. Doch dazu müssen sie zunächst noch den anderen in der Dorfgemeinschaft helfen und sie mit Rohstoffen und Vieh versorgen. Denn dann helfen einem diese Bewohner hinterher auch, selber unabhängig zu werden.....

Vor dem Spiel werden die Zielkärtchen verdeckt auf dem Spielplan ausgelegt. Dabei werden immer nur die Zielplättchen verwendet, deren Nummer der Anzahl der Mitspieler entspricht. Die restlichen Rohstoff- (Erz, Fell, Holz) und Naturalienkarten (Honig, Kraut, Pilz) werden nach Sorten getrennt und neben dem Spielplan bereitgelegt. Die Abenteuerkarten werden ebenfalls nach Nummern getrennt. Dann kommen alle Karten mit der 3 ganz nach unten, darauf die mit der 2 und dann die mit der 1. Die obersten 3 Karten werden aufgedeckt und offen in eine Reihe gelegt. Die Wegekarten werden verdeckt auf die Karte "Wegekarten mischen" gelegt und auch der Würfel und die Ausrüstungsplättchen werden daneben bereitgelegt. Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält alle Spielsteine dieser Farbe. Seine Spielfigur stellt er auf das Dorf. Außerdem darf jeder Spieler eine Charakterkarte ziehen, wobei es jeden Charakter als männlichen und weiblichen Charakter gibt. Außerdem hat jeder Charakter bestimmte Eigenschaften, die es ihm/ihr z.B. ermöglichen, ein zusätzliches Feld zu gehen, zusätzliche Zielkärtchen anschauen, Bonus bei einer Probe etc.. Diese Charakterkarte legt nun jeder Spieler auf das entsprechende Feld der Charaktertafel. Außerdem stellt er auf der Charaktertafel die 4 auf der Konditionsleiste ein und legt ein Plättchen "Brigittas Trank" auf das entsprechende Feld. Unter die Charaktertafel legt jeder Spieler drei Erfahrungsplättchen mit den Werten 1/2 und eines mit 3/4 und rechts und links daneben einen Heiltrank und ein Met. Jeder Spieler erhält eine Rohstoff-Karte "Holz" als Startkapital. Der Spieler, der die höchste Zahl würfelt, ist Startspieler.

Ein Spieler führt immer seinen kompletten Zug durch, bevor der nächste Spieler an der Reihe ist. In seinem Zug darf ein Spieler zunächst immer Handeln, danach darf er sich dann entscheiden, ob er mit seiner Spielfigur eine Wanderung unternehmen will oder die Aktion "Bauen und Brauen" durchführen möchte.

Handeln:
Diese Aktion darf immer ausgeführt werden, egal wo sich die eigene Spielfigur momentan befindet. Er darf mit allen Mitspielern oder mit der Bank im Verhältnis 3:1 Rohstoffe, Naturalien, Ausrüstung oder Tränke handeln. Allerdings darf ein Spieler, dessen Spielfigur gerade auf Wanderschaft ist, keinen 6. Rohstoff/Naturalie eintauschen. Beim Tausch mit der Bank ist zu beachten, dass hier nur Rohstoffe gegen Rohstoffe und Naturalien gegen Naturalien getauscht werden dürfen.

Wandern:
Befindet sich die Figur eines Spielers im Dorf, darf sie nur dann eine Wanderung beginnen, wenn man nicht mehr als 5 Rohstoff- und Naturalienkarten bei sich hat. Freiwillig Karten abzugeben ist aber möglich. Der Spieler sieht sich nun zwei Zielplättchen an und markiert eines davon mit seinem Spielstein: Das ist nun sein Zielplättchen. Zielplättchen können beliebig erkundet werden, außer wenn sich der Marker eines Mitspielers darauf befindet. Der Spieler muss nun versuchen, dieses Zielplättchen auf einem möglichst kurzen Weg zu erreichen. Auch auf Warenlager kann ein Spielstein gestellt werden. Ein Spieler kann seine Spielfigur immer so viele Felder weit bewegen, wie dies der Höhe seiner Kondition auf der Konditionsleiste entspricht. Zunächst nimmt der Spieler aber den Stapel mit den Wegekarten auf die Hand: Jedesmal bevor der Spieler seine Figur auf ein neues Plättchen bewegen will, muss er eine Wegekarte aufdecken und sich für eine Richtung entscheiden, wobei Folgendes passieren kann:

Eine Wanderung endet, wenn ein Spieler entweder so viele Bewegungskarten aufgedeckt hat, wie er Konditionspunkte hat oder wenn er sein Zielfeld erreicht. Im ersten Feld bleibt die Figur dort stehen, wo sie gerade ist. Ansonsten erreicht der Spieler sein Zielfeld und stellt seine Figur ins Dorf zurück. Der Spieler legt das Zielplättchen dann offen vor sich ab und erhält die aufgedruckte Belohnung. Dies können Rohstoffe, Naturalien und Erfahrungspunkte oder Ausrüstungsgegenstände, mit denen sich die Werte der Charaktereigenschaften verbessern lassen, sein. Unabhängig davon, ob die Wanderung zu einem Zielplättchen geführt hat oder nicht, schiebt der Spieler seine benutzten Karten unter den Stapel zurück und gibt sie an den linken Nachbarn weiter.

Bauen & Brauen:
Spieler deren Spielfiguren sich im Dorf befinden, können auch diese Aktion durchführen, anstatt ihre Figur zu bewegen. Grundsätzlich gibt es für die Spieler 4 Wunschlisten von anderen Dorfbewohnern, die sie erfüllen können. Dabei handelt es sich entweder um Produkte, die erst hergestellt werden müssen oder um Sachen, die man auf den Wanderungen finden kann. Immer wenn der Spieler ein solches Produkt im Dorf abliefert, darf er dafür einen seiner Spielsteine auf das Feld einer Wunschliste mit dem Produkt stellen, dass er gerade erfüllt hat. Dabei ist zu beachten, dass die Wunschlisten immer von oben nach unten durchgearbeitet werden müssen. Waren werden folgendermaßen hergestellt:

Hat ein Spieler dann seinen Zug gemacht, ist der nächste Spieler an der Reihe und kann auch wieder Handeln und sich zwischen den beiden Aktionen entscheiden.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler alle seiner 10 Spielsteine auf dem Spielbrett untergebracht hat. Dieser Spieler wird dann automatisch der Sieger des Spiels.

(Troudi 28.02.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
Keine Frage: Die graphische Umsetzung ist gut gelungen, die ganze Idee und die Hintergrundgeschichte sind sicherlich auch ganz nett, aber letztendlich fehlt dann doch das, was für ein gutes Spiel eigentlich immer ausschlaggebend ist: Nämlich ein Element, das für den notwendigen Spielspaß sorgt. Tatsächlich ist das ganze Spiel ziemlich monoton. Man zieht immer irgendwie durch die Gegend, würfelt dann irgendwelche Herausforderungen aus, die man dann besteht oder nicht. Besteht man sie nicht, muss man zurück ins Dorf und hat einen dicken Nachteil. Während die anderen - die beim Würfeln mehr Glück hatten - dann fleißig sammeln, kann man selber wieder erneut losgurken. Das Problem dabei ist auch, dass man - außer durch Zufallsfunde - keine Chance hat, sein Los irgendwie zu verbessern. Denn Ausrüstungsgegenstände lassen sich leider nicht kaufen und wenn man auf Herausforderungen mit - für die eigene Spielfigur - ungünstigen Werten trifft, hat man schnell ein Problem. Da man das aber nicht nur selber hat, sondern auch die anderen Spieler, dauert das ganze Spiel recht lange und fängt dann nach ca. 1 Stunde spätestens an, langweilig zu werden. Und dann geht es nochmal genau so lange weiter, ohne das sich am Spiel groß etwas verändern würde - dazu sind einfach zu wenige Elemente im Spiel, die für Abwechslung sorgen könnten. Schade. "Candamir" ist für ca. 21 Euro im Handel zu haben.

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