Elasund Spielbericht

Elasund

Vielen Dank an Kosmos für die Zusendung eines Rezensionsexemplares

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Klaus Teuber
Graphik: Tanja Donner
Spieleranzahl : 2-4
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 60-75 min.
Erscheinungsjahr : 2005

Spielart: Optimierungsspiel

Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 2006 (Platz 6)

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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 40 Siegpunktesteine - 4 Zählsteine - 2 Würfel - 1 Schiff - 9 Kirchenplättchen - 36 Stadtmauernteile - 37 Gebäude - 51 Goldkarten - 39 Machtkarten - 2 Stadttore - 4 Spielerübersichtskarten - 20 Baubriefe - 1 Spielregel

Auch dieses Mal geht es – natürlich – wieder um Catan. Nachdem die Seefahrer Catan entdeckt hatten, fingen sie an, die Insel zu besiedeln. Aufgrund der erfolgreichen Besiedlung wurde schon bald ein zentraler Handelsplatz notwendig. Deshalb beschlossen die Siedler, die Stadt Elasund zu erbauen. Die Spieler müssen nun diese Stadt aufbauen und dabei möglichst viele Siegpunkte erlangen.

Vor dem Spiel muss zunächst einmal festgelegt werden, wieviel Baufläche zur Verfügung steht. Dementsprechend werden die Stadttorplättchen auf eine der drei Stadtmauern gelegt. Danach wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält darin 10 Siegpunktsteine, die Stadtmauernteile in seiner Farbe, 5 Baubriefe, 1 Zählstein (wird auf das Anfangsfeld der Handelspunkte-Leiste gestellt) und 2 Gebäudekärtchen, die er auf den farblich entsprechend markierten Feldern des Spielplans auslegt. Die Kirchenkärtchen werden gemischt und verdeckt neben die Kirche gelegt, die restlichen Gebäudekarten werden sortiert und neben dem Spielplan bereitgelegt. Die Machtkarten bilden einen verdeckten Nachziehstapel und die Goldkarten werden offen abgelegt. Jeder Spieler erhält als Startkapital 3 Gold- und 1 Machtkarte, die er auf die Hand nimmt. Nun würfeln alle Spieler einmal und der Spieler mit der höchsten Augenzahl wird Startspieler.

Das Spiel wird in Spielerzügen gespielt: Die Spieler führen ihre Züge nacheinander aus. Dabei besteht ein Zug immer aus mehreren Aktionen:

1. Erträge auswürfeln
Der aktive Spieler würfelt mit beiden Würfeln und stellt das Schiff auf die Reihe, die er so bestimmt hat. Jeder Spieler, der ein Gebäude mit mindestens einem Teil in dieser Reihe liegen hat, erhält nun für das Gebäude eine entsprechende Gold- oder Machtkarte – je nach Art des Gebäudes. Bei einer 7 werden die Seeräuber aktiv: Der Spieler versetzt dann das Schiff in eine beliebige andere Reihe. Dort gibt es dann keine Einnahmen, aber jeder Spieler der in dieser Reihe einen Siegpunktmarker hat, muss dafür eine Karte abgeben. Der aktive Spieler darf sich für jeden eigenen Wachturm eine Karte nehmen. Danach kann der aktive Spieler seinen Zug ganz normal fortsetzen.

2. Bauen
Der aktive Spieler darf nun bauen. Man kann entweder ein oder zwei Gebäude, einen Teil der Kirche oder ein Teil der Stadtmauer bauen. Dabei gilt Folgendes:

Wenn der Spieler ein eigenes oder neutrales Gebäude bauen möchte, muss er zunächst kontrollieren, ob er einen Bauplatz findet, auf dessen einzelnen Feldern sich mindestens soviele Baubriefe befinden, wie das Gebäude dies erfordert. Dabei können auch Baubriefe von Mitspielern genutzt werden, vorausgesetzt, der aktive Spieler hat auf dem Bauplatz Baubriefe mit dem insgesamt höchsten Wert ausliegen. Für überbaute Baubriefe eines Mitspielers muss eine Entschädigung bezahlt werden: Deren Höhe entspricht soviel Gold, wie auf dem Baubrief angegeben. Danach entrichtet der Spieler die Baukosten an die Bank, diese unterscheiden sich von Gebäude zu Gebäude. Sollten auf dem Gebäude ein oder zwei rote Fahnen abgebildet sein, legt der aktive Spieler einen Siegpunktemarker der eigenen Farbe darauf. Sollte der Spieler ein Gebäude gebaut haben, dessen Seite an ein oder zwei Mühlensymbole angrenzen, darf er mit seinem Zählstein auf der Handelspunkt-Leiste dementsprechend weit vorziehen. Erreicht er dabei ein Siegpunkte-Feld, darf er einen seiner Siegpunktesteine hier einsetzen. Zum Schluss werden die Baubriefe an die jeweiligen Spieler zurückgegeben.
Zu beachten ist außerdem, dass man auch kleinere oder gleich große Gebäude überbauen kann. Kleinere Gebäude werden ohne zusätzliche Kosten überbaut. Sollte es dabei zur Überbauung von verdrängten Startgebäuden kommen, darf deren Besitzer dieses Gebäude an anderer Stelle sofort wieder neu einsetzen. Andere überbaute Gebäude kommen wieder in den Pool zurück oder werden dem Spieler der entsprechenden Farbe gegeben. Gibt ein Spieler drei gleichfarbige Machtkarten ab, kann man sogar ein oder zwei gleich große Gebäude überbauen.
Stadtmauer bauen: Für Gold kann man ein Stadtmauernplättchen aus dem eigenen Stapel (die Reihenfolge muss eingehalten werden) kaufen und dieses in der Stadtmauer einbauen. Baut man in Richtung des blauen Pfeils, kostet die Aktion 2 Gold, baut man in Richtung des roten Pfeils, kostet sie sogar 4 Gold. Für die Mauern gibt es entweder Machtkarten oder der Spieler baut einen Turm, auf den er dann sofort einen Siegpunktmarker legen kann. Dieser Turm wird dann ein Wachturm.
Außerdem kann man noch an der Kirche bauen: Diese Aktion kostet 7 Gold. Wird zum ersten Mal gebaut, zieht der aktive Spieler die beiden obersten Kärtchen und platziert eins von beiden in Richtung der Windrose auf der Baugrube für die Kirche. Das andere Plättchen kommt unter den Stapel. Bei jedem weiteren Kirchenbau zieht der aktive Spieler das oberste Plättchen und baut es – entsprechend der Abbildung der Kirche – ein. Gebäude werden eingerissen (wie beim Überbauen) und Baubriefe werden dem jeweiligen Besitzer zurückgegeben.

3. Baubriefe und Gold
Der Spieler kann sich nun entweder zwei Gold aus der Bank nehmen oder er legt einen Baubrief in die Reihe, in der sich das Schiff gerade befindet. Dafür muss er Gold entsprechend der Zahl auf dem Baubrief abgeben. Sind in der mit dem Schiff markierten Reihe bereits alle Felder belegt, darf der Spieler seinen Baubrief in der Reihe darüber oder darunter platzieren. Für 2 gleichfarbige Machtkarten kann der Baubrief in eine beliebige Reihe gelegt werden.

4. Bonusaktion
Es stehen genau 4 Bonusaktionen zur Verfügung, von denen der aktive Spieler am Schluss seines Zuges genau eine durchführen darf. Um einen eigenen Baubrief zu versetzen, müssen zwei gleichfarbige Machtkarten abgegeben werden. Um einen eigenen Baubrief aufzuwerten, müssen 2 gleichfarbige Machtkarten abgegeben werden und soviel Gold, wie die Differenz zwischen dem alten und dem neuen Wert des Baubriefes beträgt. Um einen weiteren Baubrief beliebig zu platzieren, zahlt man 3 verschiedenfarbige Machtkarten zuzüglich der Kosten des Baubriefes in Gold. Für 3 verschiedenfarbige Machtkarten kann man sich aber auch 2 Goldkarten nehmen.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler alle 10 Siegpunktsteine auf dem Spielbrett ausgelegt hat. Dieser Spieler gewinnt dann natürlich automatisch das Spiel.

(Troudi 07.12.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos
- Die Online-Erklärung von Prof. Easy
- Hier kann man sich neue Gebäude zu Elasund herunterladen

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Elasund ist ein interessanten Familienspiel, welches aber auch die Gruppe der Vielspieler anspricht. Mit Elasund schafft es Klaus Teuber mehrere gelungene Mechanismen aus seinen älteren Spielen in einem einzigen Spiel zu vereinen. So kennt sicherlich jeder den Räuberüberfall bei einer geworfenen Sieben oder das Unterbringen seiner 10 Siegpunktsteine auf unterschiedlichen Spielwegen. Aber es gibt auch neue Ideen wie zum Beispiel das "Erobern" von Baufläche und das Überbauen von gegnerischen Gebäuden. Sicher kann man Elasund relativ friedlich spielen, in dem jeder möglichst schnell versucht ohne grosse Konflikte seine Steine unterzubringen, aber gerade das Überbauen von Gebäuden ist ein grosser Reiz von Elasund. Das Spiel funktioniert in jeder Spieleranzahl sehr gut. Am besten gefällt es uns aber in voller Besetzung. Auch wenn das Spielbrett proportional mit der Spieleranzahl steigt, so hat man doch dass Gefühl, dass die Räume im Vierer schnell sehr eng werden. Immerhin drängen nun auch vier Spieler auf die begehrten Plätze. Etwas verwundert waren wir, dass es bei Elasund keine Interaktion in Form von Handel gibt. Gut, es gibt zwar nur Geld und drei unterschiedliche Machtkarten, aber manchmal hätte sich der eine oder andere doch die Möglichkeit gewünscht zu tauschen. Aber Elasund lebt nun einmal von anderen Spielelementen und das ist auch gut so. Nach mehreren Spielen stellte sich allerdings die Frage der Abwechslung im Spiel, die Runden verliefen zwar immer spannend, jedoch in gewisser Weise sehr ähnlich. Aber ist das bei, zum Beispiel Siedler nicht auch der Fall und trotzdem mögen es alle, auch nach der 100sten Partie. Wer die Siedler-Spiele von Klaus Teuber mag wird sicherlich auch Elasund mögen, anschauen sollte man sich das Spiel auf jeden Fall mal. Im Handel ist Elasund für rund 20 Euro zu haben.

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