Freight Train

Auf einen Blick:
Verlag : Mayfair Games
Autor : Alan R. Moon
Grafik : Todd Wade
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 60-90 min.
Erscheinungsjahr : 1996
     (1993 im Eigenverlag White Wind)

Spielart: Mehrheitenspiel

Auszeichnungen:
A la carte 1994 (Platz 7)

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Bild oben:                           
Ausgabe von Mayfair       
Bild unten:                          
Ausgabe von White Wind




Anmerkung:
Die beiden Versionen von White Wind und Mayfair unterscheiden sich kaum. In der Ausgabe von White Wind gibt es ein Spielbrett, welchen den Bahnhof zeigt. Außerdem hat dort jeder Spieler einer Vorlage für den eigenen Bahnhof. In der Mayfair Ausgabe werden die Karten einfach auf dem Tisch entsprechend angeordnet. Dafür bietet die Anleitung von Mayfair noch eine zusätzliche Variante, bei der es möglich ist einzelne Zuge doppelt zu werten. Sammler werden sicher an der auf 1.200 Stück und inzwischen sehr gesuchten Ausgabe interessiert sein, für Spieler reicht die immer noch erhältliche Ausgabe von Mayfair völlig aus.

Das Spielmaterial
176 Waggonkarten (Freight Cars) - 35 Lokomotivenkarten (Locomotive) - 7 Bremswagenkarten (Caboose) -
15 Prellbockkarten (Bumper) - 1 Tagesende-Karte (End of day) - 1 Startspielerkarte (Turn Engine) - 1 Spielanleitung

Die Spieler übernehmen in diesem Spiel die Rolle von Leitern in einem Güterbahnhof. Sie müssen nun Zügen mit möglichst gleichen Waggons zusammenstellen, dafür gibt es dann schließlich Punkte. Der Spieler der nach mehreren Runden die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Vor dem Spiel werden zunächst die Waggonkarten gründlich gemischt. Spielen 3 Spieler mit, werden von jeder der 11 Waggonarten 4 Karten herausgenommen, bei nur 2 Spielern sogar 7 pro Waggonart. In der Mitte der Spielfläche werden nun 5 Prellböcke untereinander abgelegt, hinter jeden Prellbock kommen dann 5 verdeckte Waggonkarten und werden danach umgedreht. Diese Waggons sind am Anfang des Spiels im Güterbahnhof verfügbar. Jeder Spieler legt nun noch 2 Prellböcke vor sich selber aus. Jeder Spieler platziert 6 Waggonkarten hinter jedem Prellbock, die nach dem Austeilen umgedreht werden. Dies ist der private Bahnhof jedes Spielers. Die restlichen Karten werden in etwa halbiert und die Karte "End of day" (Tagesende) wird unter einen Stapel gemischt, der dann unter den anderen Stapel gelegt wird. Jeder Spieler erhält außerdem 5 Lokomotiven, die er ebenfalls offen untereinander vor sich ablegt (bei 3 Spielern 6 Lokomotiven und bei 2 Spielern 7 Lokomotiven). Ein Spieler schreibt die Punkte jedes Spielers auf und notiert für jeden Spieler fünf Punkte. Ein Startspieler wird bestimmt und erhält die Karte "Turn Engine". Dieser Spieler beginnt und die Mitspieler folgen im Uhrzeigersinn.

Das Spiel geht über drei Tage, wobei jeder Tag aus unterschiedlich vielen Runden besteht. Jeder Spieler spielt eine Runde durch, erst dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Am Anfang einer Runde kann ein Spieler, wenn er dies möchte und die Möglichkeit dazu besteht, neue Waggons in den Güterbahnhof platzieren, wenn ein oder zwei Reihen komplett leer sind. Er kann dann 5 Waggonkarten vom Nachziehstapel hinter einen Prellbock legen. Jeder Spieler muss in seiner Runde eine der folgenden 4 Aktionen durchführen:

Eine Runde endet, sobald die Karte "End of day" aufgedeckt wird. Die Reihe wird allerdings noch zu Ende aufgefüllt. Alle Spieler die in dieser Runde noch keinen Zug durchgeführt haben, sind jetzt noch einmal in der Reihe. Der Spieler vor dem Startspieler ist also definitiv der letzte Spieler, der an dem aktuellen Tag seinen Zug macht.

Am Ende jeden Tages gibt es Punkte: Für jede der 12 möglichen Züge (11 Züge mit gleichen Waggons und 1 mit verschiedenen) erhält der Spieler mit dem jeweils längsten Zug dieser Art 3 Punkte, der Spieler mit dem zweitlängsten Zug jeweils 1 Punkt. Wenn zwei Spieler beide den längsten Zug einer Art haben, erhalten beide zwei Punkte und es gibt keinen zweiten Platz. Bei drei Spielern kriegen alle nur 1 Punkt, bei 4 Spielern gehen alle leer aus. Haben mehrere Spieler die zweitlängsten Züge, erhält hier gar keiner Punkte. Am Ende der 1. Runde erhält jeder Spieler für je 2 Waggons in seinem Privatbahnhof 1 Punkt (bei ungeraden Zahlen wird abgerundet). Nach dem zweiten Tag werden hierfür gar keine Punkte vergeben und nach dem dritten Tag verliert jeder Spieler dementsprechend sogar Punkte.

Vor Beginn des nächsten Tages wird die "Turn Engine" Karte an den Spieler links neben dem alten Startspieler weitergegeben. Dann werden alle Karten aus dem Güterbahnhof mit dem evtl. noch verbleibenden Nachziehstapel vermischt. Danach wird der Güterbahnhof - wie am Spielbeginn - aufgefüllt. Am Anfang des 2. Tages wird der Nachziehstapel in drei Teile unterteilt und die Tagesendkarte kommt erst in den dritten Stapel. Am Anfang des 3. Tages wird sogar in 4 Stapel unterteilt und dementsprechend kommt die Tagesendkarte unter den 4. Stapel.

Das Spiel endet nach der Abrechnung für den dritten Tag. Der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl gewinnt das Spiel.

Als zusätzliche Regel können noch die Bremswagenkarten mit in das Spiel aufgenommen werden. Die Bremswagen werden in einem separaten Stapel abgelegt. Anstelle eine der 4 oben genannten Aktionen durchzuführen, kann ein Spieler auch einen Bremswagen nehmen und an das Ende eines seiner Züge legen. An diesen Zug können dann allerdings keine Waggons mehr gelegt werden. Ist dieser Zug aber dann der längste oder zweitlängste Zug seiner Art, erhält der Spieler dafür die doppelte Punktzahl.
(Troudi 15.02.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Mayfair Games

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
Freight Train ist ein interessantes Mehrheitenspiel mit einfachen Regeln, die sich schnell erklären lassen, aber mit dennoch umfangreichen taktischen Möglichkeiten. Es geht darum geschickt die Anhänger aus dem Bahnhof zu holen um sie dann an eigene Loks anzubauen oder im eigenen Bahnhof zwischen zu lagern. Gleichzeitig sollte man natürlich vermeiden dem nachfolgenden Spieler Vorlagen zu liefern. Interaktion bietet das Spiel sonst keine, jeder Spieler versucht aus seinem Zug das Optimale raus zu holen. Mit Denkern am Tisch kann es also schon mal ein paar Minuten dauern bis man wieder an der Reihe ist. Dieses hat aber bis dato noch niemanden gestört, immerhin ist es nicht uninteressant wie die Mitspieler ihre eigene Loks mit Waggons füllen. Schliesslich ist die eigene Strategie davon abhängig, welche Waggonarten welcher Spieler in welcher Anzahl bereits vor sich oder im eigenen Bahnhof liegen hat. Wer Spass an Mehrheitenspiele hat sollte sich Freight Train unbedingt anschauen. Bei uns konnte bis jetzt Spieler von Freight Train begeistert werden. Sicher eines der besseren Spiele aus der White Wind Serie, welches schnell bei Mayfair wieder neu aufgelegt worden ist und dort auch noch erhältlich ist. In Deutschland in eine stark vereinfachte Version dieses Spiel unter dem Namen Reibach & Co erschienen.

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