Gold!

Vielen Dank an Abacus für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Abacus
Autor : Michael Schacht
Spieleranzahl : 2 bis 3 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 20 min.
Erscheinungsjahr : 2011
 
Spielart: Kartensammelspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2011 (Platz 9)

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Gold von Abacusspiele

Das Spielmaterial
60 Zahlenkarten - je 1 Spielregel in deutsch, englisch, französisch und italienisch

Ziel des Spieles ist es durch das Sammeln von Karten möglichst viele Siegpunkte zu erlangen

Zu Beginn des Spieles bekommt zunächst jeder Spieler eine Eselkarte, in einer anderen Farbe, die er offen vor sich in seiner eigenen Auslage ablegt. Die restlichen Karten werden gut gemischt und bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Die obersten zwei Karten werden unbesehen aus dem Spiel genommen. Nachdem der Startspieler festgelegt worden ist,werden nun noch fünf Karten vom Nachziehstapel offen in die Tischmitte ausgelegt. - Im Spiel zu Zweit wird von jeder Farbe zu Beginn eine Eselskarte aus dem Spiel genommen, im Spiel zu dritt sind zunächst alle Karten im Spiel.

Gespielt wird reihum. Der Spieler der an der Reihe ist muss genau eine der beiden folgenden Aktionen durchführen:
Karte nehmen: Hier nimmt sich der Spieler die Karte mit dem kleinsten Zahlenwert aus der Tischmitte. Haben mehrere Karten in der Tischauslage den kleinsten Wert, kann er zwischen diesen Karten frei entscheiden. Eselkarten haben den Zahlenwert -2, alle anderen Karten haben einen Zahlenwert von 3 bis 8. Liegt also mindestens eine Eselskarte in der Tischmitte muss man eine Eselskarte nehmen, da diese Karte zwangsläufig den kleinsten Wert hat.
Karte eintauschen: Um eine Karte zu tauschen gibt es zwei Möglichkeiten
  • Entweder man legt eine Karte aus seiner Auslage in die Tischmitte und nimmt sich dann eine Karte mit einem kleineren Zahlenwert, allerdings keinen Esel.
  • Oder man legt eine Eselskarte in die Tischmitte und nimmt sich dafür eine beliebige Karte mit positivem Zahlenwert.
Die Karte, die ein Spieler erhält, legt er immer offen in seine eigene Auslage. Hat ein Spieler am Ende seiner Aktion drei Karten in der gleichen Farbe in seiner Auslage, so werden diese drei Karten sofort verdeckt auf einem Ablagestapel in der eigenen Auslage abgelegt. Außerdem darf er danach noch eine beliebige Karte aus der offenen Auslage eines beliebigen Mitspielers nehmen um diese dann in die eigene Auslage zu legen. Hierbei darf er allerdings keine Karte in der gleichen Farbe nehmen, wie die der Karten die er zuvor auf seinen Ablagestapel gelegt hatte. Auch darf die Farbe der genommenen Karte aktuell in seiner Auslage noch nicht vorhanden sein.
Danach ist reihum der nächste Spieler mit seiner Aktion an der Reihe. Hat ein Spieler zu Beginn seines Zuges keine Karte in der Tischauslage zieht er zu Beginn seines Zuges wieder fünf Karten vom Nachziehstapel und legt sie offen in die Tischauslage. Danach führt er wie gewohnt eine Aktion durch.

Das Spiel endet, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht worden ist und keine offene Karte mehr in der Tischmitte liegt. Nun werden zunächst die offenen Auslagen der Spieler gewertet. Dazu vergleichen die Spieler ihre Kartenwerte in allen sechs Spielfarben, wobei Eselskarten nicht beachtet werden. Der oder bei Gleichstand die Spieler, die in einer Farbe den höchsten Wert aufweisen können, legen die entsprechende Karte auf den eigenen Ablagestapel. Nun addiert jeder Spieler die Kartenwerte der Karten in seinem Ablagestapel.

Es gewinnt der Spieler, der in seinem Ablagestapel die meisten Punkte aufweisen kann.

(Superfred 17.03.11)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus
- Die Homepage von Michael Schacht

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
Gold ist ein hochinteressantes Kartenspiel für zwei oder drei Spieler. Dabei sind die Regeln relativ einfach. Schliesslich muss sich der Spieler nur entscheiden ob er eine Karte aus der allgemeinen Auslage nimmt oder ob er vielleicht doch lieber eine Karte aus seiner Auslage mit der allgemeinen Auslage austauscht. Die Spielanleitung versieht diese Aktionen mit vielen Beispielen, so dass keine Frage offen bleibt. Die Grafik der Karten ist zweckmäßig. Ausnahmsweise muss man hier auch mal die Rückseiten der Karten lobend erwähnen. Sie sind goldfarbend und hinterlassen insbesondere bei Gegenlicht ein sehr edles Gefühl. Doch zurück zum Spiel. Wenn man Gold zum ersten mal spielt, wird man noch nicht zwingend die Tiefe des Spiel mitbekommen. Auch der Eindruck dass man gerade mal zwei Aktionsmöglichkeiten hat trügt. Vor jedem Spielzug gibt es immer sehr viel bedenken, da man nicht nur selber eine Karte nimmt, und ggfs. eine Karte zurückläßt, man hinterläßt seinem Mitspieler auch immer eine bessere oder schlechtere Tischauslage. Somit ist es ungeheuerlich wichtig auch die Karten der Mitspieler im Auge zu behaten um abschätzen zu können, worauf der Mitspieler spielt. Vielicht besteht ja auch die Möglichkeit ihm eine Vorlage zu liefern, um die er nicht herum kommt, so dass man im Folgezug an eine Karte kommt, an die man zuvor vielleicht noch nicht herangekommen wäre. Auch muss man Abschätzen ob man lieber einen Drilling mit einem Esel bildet um einem Mitspieler eine Karte wegnehmen zu können, oder viellecht mit der Bildung des Drillings doch noch etwas wartet bis wieder fettere Punkte ausliegen. Von allen taktischen Überlegungen losgelöst ist auch das Timing im Spiel ungeheuerlich wichtig. Manchmal lohnt es sich einfach eine Karte auszutauschen und damit die Anzahl der Karten in der Tischauslage nicht zu verändern um den Startpieler für die nächsten fünf offenen Karten zu verändern. Dem einen oder anderen Spieler mögen diese ganzen Überlegungen und Abwägungen vielleicht schon etwas zu viel sein. Diesen sei gesagt man kann Gold auch prima aus dem Bauch heraus spielen und Spass dabei haben. Bei uns ist Gold aber insgesamt wegen der vielfältigen Möglichkeiten die man hat um vielleicht auch Zwänge auf seine Mitspieler auszuüben besonders positiv aufgefallen. Wer gerne grübelt sollte Gold unbedingt zu zweit ausprobieren, wobei  das Spiel zu dritt auch ohne Frage seinen Reiz hat, auch wenn hier eine langfristige Planung schwerer fällt. Gold ist ohne Frage eines der ersten Highlights der Neuerscheinungen 2011. Wer Kartenspiele mit einfachen, und dennoch sehr tiefgründigen und grüblerischen Mechanismen mag, kann hier bedenkenlos zuschlagen. Im Handel ist das Spiel für rund 6 Euro erhältlich.

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