Hase und Igel

Auf einen Blick:
Verlag : Ravensburger
Autor : David Parlett
Spielanzahl : 2-6
Alter : ab 8 Jahre
Dauer : 45-60 min
Erscheinungsjahr : 1978
    (2000 Neuauflage bei Abacus)

Spielart: Zugspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 1979

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Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 90 Karotten-Karten - 18 Salat-Karten - 12 Hasen-Karten - 6 Übersichtskarten - 6 Spielfiguren

Das Ziel des Spieles ist es, als erster mit seiner Spielfigur das Ziel zu erreichen.
Der Spielplan zeigt einen Weg mit 63 Feldern, auf jedem Feld ist ein bestimmtes Symbol zu sehen, zu denen wir später kommen. Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler eine Übersichtskarte, eine Anzahl an Karotten (abhängig von der Anzahl der Mitspieler) und drei Salat-Karten. Die Spielsteine der Mitspieler werden alle vor dem Startfeld bereit gestellt. Die übrigen Karotten-Karten werden nach Werten sortiert als Vorrat auf den Spielplan gelegt. Die 12 Hasen-Karten werden gemischt und als verdeckter Nachziehstapel auf das entsprechende Feld ebenfalls auf den Spielplan gelegt.
Gespielt wird reihum. Der aktive Spieler zieht nun seine Figur auf ein beliebiges Feld. Dabei muss er folgendes beachten.
- auf jedem Feld darf nur eine Figur stehen. Belegte Felder werden übersprungen, werden aber mitgezählt.
- für das Vorwärtsziehen muß man mit Karotten bezahlen. Für ein Feld zahlt man 1 Karotte, für zwei Felder zahlt man 1+2 = 3 Karotten, für drei Felder zahlt man 1+2+3 = 6 Karotten, usw.
Um zehn Felder vorzuziehen muss man also schon 1+2+3+4+5+6+7+8+9+10 = 55 Karotten bezahlen. Keine Angst man muss diese Zahlen nicht ständig ausrechnen. Die Kosten um vor zu ziehen findet man alle auf der Übersichtskarte. Bei der Vorwärtsbewegung darf der Zug niemals auf einem Igelfeld enden. Die bezahlten Karotten legt man wieder in den Vorrat zurück.
- für das Rückwärtsziehen bekommt man Karotten. Hier ist die Rechnung etwas einfachen. Für jedes Feld das man zurück zieht bekommt man 10 Karotten. Jedoch darf man sich hier kein Feld aussuchen, auf das man zieht. Möchte man rückwärts ziehen so ist immer das vorhergehende Igelfeld das Zielfeld. Ist dieses bereits belegt, kann nicht rückwärts gezogen werden.

Die Bedeutung der einzelnen Felder:
Zahlen- und Flaggenfelder: Endet der Zug auf einem solchen Feld passiert noch nichts. Erst wenn man wieder an der Reihe ist wird geschaut, an welcher Position man selber gerade ist. Stimmt die Position mit der Zahl auf dem Feld überein so bekommt man an Anfang des Zuges Karotten, und zwar in der Anzahl 10 mal die Position. Ist ein Spieler an fünfter Position und steht auf einem Feld mit der Zahl 5, so bekommt er 50 Karotten.
Igelfelder: Wie bereits oben beschrieben. Zieht man beim Rückwärtsziehen auf ein Igelfeld, so bekommt man für jedes gezogenen Feld 10 Karotten. Zieht also ein Spieler seinen Stein auf ein Igelfeld, welches sieben Felder zurück liegt, so bekommt er 70 Karotten.
Salatfelder: Jeder Spieler hat am Anfang 3 Salatkarten. Im Ziel angekommen, darf er allerdings keine Salatkarten mehr besitzen. Deswegen sollte man zwischendurch seinen Zug auf Salatfeldern beenden. Endet der Zug auf einem solchen Feld passiert zunächst noch nichts. Kommt der Spieler wieder an der Reihe, gibt er nun eine Salatkarte ab, darf seine Figur aber nicht mehr bewegen. Dafür bekommt er aber entsprechend seiner Position, wie oben, Karotten-Karten hinzu. Kommt der Spieler ein weiteres mal an die Reihe, so muß er von diesem Feld aus weiterziehen. Hat ein Spieler keine Salat-Karten mehr, darf sein Zug nicht auf einem Salat-Feld enden.
Karottenfeld: Endet die Bewegung auf einem Karottenfeld und beim nächsten mal bewegt sich der Spieler weiter, so passiert nichts. Man darf aber auch auf einem Karottenfeld aussetzen und sich dafür 10 Karotten aus dem Vorrat nehmen oder 10 Karotten in den Vorrat zurücklegen.
Hasenfelder: Wer auf einem Hasenfeld landet nimmt sich sofort eine Hasenkarte und führt die darauf beschriebene Aktion aus. Die Aktionen können sowohl positiv sein (zB gebe eine Salatkarte ab) aber auch negativ (zB setzte eine Runde aus).
Hat ein Spieler keine Karotten mehr und kann sich auch keine mehr beschaffen, so bekommt er die anfängliche Anzahl an Karotten, muß dafür aber auch am Startfeld neu beginnen.
Um ins Ziel zu kommen, muß man genau ein Feld über das letzte Feld hinausziehen. Man darf nur als erster in das Ziel ziehen, wenn man nach Bezahlung seiner Bewegung nicht mehr als 10 Karotten auf der Hand hat. Die weiteren Plätze werden ebenfalls noch ausgespielt. Der zweite Spieler darf nicht mehr als 20 Karotten auf der Hand haben, usw. Hat auch der vorletzte Spieler das Ziel erreicht, endet das Spiel.
(Superfred 19.12.04)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Ravensburger
- Die Homepage von Abacus

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Hase und Igel ist inzwischen über 25 Jahre (!) alt, was man dem Spiel aber nicht wirklich anmerkt. Auch heute noch kann das Spiel überzeugen. Die Idee Spielsteine entlang eines Weges zu ziehen, hin und wieder Aktionen durchzuführen, und irgendwann das Ziel zu erreichen hört sich sicher nicht gerade spannend an. Dennoch, man muss während des Spiels immer kalkulieren, welche Felder man als nächstes ansteuern kann und wieviele Karotten man bereit ist dafür zu bezahlen. Schließlich gilt ja, je weiter mal in einem Zug vorrücken möchte um so mehr muss man auch an Karotten bezahlen. Zieht man in einem Zug 10 Felder vor, so kostet das immer 55 Karotten, zieht man in zwei Zügen jeweils 5 Felder vor, so kosten beide Züge zusammen gerade mal 30 Karotten. Man muss also schon genau darauf achten was im Moment wichtiger erscheint, schnell nach vorne zu kommen oder lieber kostengünstig nach vorne zu kommen. Außerdem muss man ja auch noch 3 Salat-Karten irgendwann im Spiel loswerden. Und wann genau ist der richtige Zeitpunkt sich mal wieder nach hinten fallen zu lassen? Auch wenn Hase und Igel wie ein Kinderspiel scheinen mag, dieses ist es auf keinen Fall. Man muß schon ziemlich genau seine Züge im voraus berechnen um als erster ins Ziel zu gelangen. Immerhin reicht es ja auch nicht aus einfach ins Ziel zu kommen, man darf ja schließlich im Ziel nur eine gewisse Anzahl an Karotten auf der Hand haben.
Auch wenn Hase und Igel wegen starker Konkurrenz nicht mehr ganz so häufig gespielt wird, gehört es immer noch zu der Gruppe der besseren Spielen. Und als erstes Spiel des Jahres überhaupt gehört es sowieso in jede gute Spielesammlung.

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