Marquis

Vielen Dank an LudoArt für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : LudoArt
Autor : Czarnè und Martin Götz
Graphik : Czarnè
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 15 min. pro Spieler
Erscheinungsjahr : 2005

Spielart: Taktikspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2006 (Platz 2)

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Marquis von LudoArt

Das Spielmaterial
48 Karten - 16 Münzen - 18 Diamanten - 13 Rubinen - 1 Übersichtstafel - 1 Spielregel (Deutsch / Englisch)

Frankreich im 17. Jahrhundert: Auf dem Landgut des Marquis geht es hektisch zu, da alle Anwesenden auf diesem Landgut es auf die wertvollen Goldmünzen der anderen Anwesenden abgesehen haben, um diese dann gegen noch wertvollere Diamanten einzutauschen. Und nur wem es schließlich gelingt, selber die meisten Diamanten zu sammeln, wird reich und erkauft sich damit den Titel "Marquis".

Vor dem Sp
iel nimmt sich jeder Spieler einen Kartensatz, der aus insgesamt 12 Karten besteht. Für jeden Spieler werden 4 Münzen in die Staatskasse in der Tischmitte gelegt. Danach mischt jeder Spieler seinen Kartensatz und deckt die oberste Karte auf. Der Spieler, dessen Karte den Buchstaben zeigt, die im Alphabet am weitesten vorne ist, wird Startspieler. Dieser Startspieler erhält 2 Münzen aus der Staatskasse, sein linker Nachbar 1 Münze. Nun mischt jeder Spieler wieder seinen Kartenstapel und jeder Spieler nimmt die obersten 4 Karten auf die Hand.

Gespielt wird in Spielerrunden. Beginnend  mit dem Startspieler spielt jeder Spieler im Uhrzeigersinn eine Karte aus und führt danach genau 4 Aktionen in der vorgegebenen Reihenfolge durch, bevor der nächste Spieler an der Reihe ist:
  1. Einnahmen: Entsprechend der Zahl auf dem Münzsymbol auf der ausgespielten Charakterkarte erhält jeder Spieler Münzen aus der Staatskasse in der Tischmitte. Befinden sich keine Münzen mehr in der Staatskasse, hat der Spieler Pech gehabt und geht leer aus.
  2. Münzen stehlen: Danach darf der Spieler die Charaktere bestehlen, die auf seiner Charakterkarte angegeben sind - natürlich vorausgesetzt, dass diese Charaktere offen ausliegen. Er darf sich dann von dem jeweiligen Spieler so viele Münzen nehmen, wie auf seiner Charakterkarte rechts neben dem entsprechenden Symbol angegeben. Hat ein Spieler keine Münzen mehr vor sich ausliegen, dann darf er sich auch keine Münzen nehmen.
  3. Münzen abgeben: Der Spieler gibt nun jedem Spieler, der den gleichen Charakter offenliegen hat, eine Münze aus seinem Vorrat.
  4. Münzen tauschen: Das Tauschsymbol auf jeder Karte gibt an, wieviele Münzen ein Spieler in die Kasse legen muss, um sich dafür einen Diamanten nehmen zu dürfen. Dabei entspricht ein Rubin 5 Diamanten. Wenn die Staatskasse leer ist und ein Spieler tauschen kann, muss er das tun. Die Aktion "Münzen tauschen" ist zwar die letzte Aktion eines Charakters, darf aber erst dann durchgeführt werden, bevor der Spieler seine nächste Karte ausspielt. Zum Abschluss seines Zuges nimmt der aktive Spieler eine neue Karte von seinem eigenen Stapel auf die Hand. Wenn der Nachziehtstapel leer ist, hat der Spieler einfach weniger Karten auf der Hand.
Außerdem kann ein Spieler noch die Sondereigenschaften seines jeweiligen Charakters nutzen, wobei alle Charaktere dies zu verschiedenen Zeitpunkten im eigenen Zug tun können. Zusätzlich gibt es noch eine Vetokarte, die ein Spieler ausspielen kann: Die Vetokarte verhindert einmal die Aktionen eines Mitspielers, dem diese Karte dann ausgehändigt wird und der diese bis zum Ende des Spiels offen vor sich auslegt. Der Spieler, der die Vetokarte zieht, darf sofort eine weitere Karte vom Stapel nachziehen. Ansonsten haben die Charaktere folgende Sondereigenschaften:
Das Spiel endet, wenn ein Spieler alle Karten ausgespielt hat. Die laufende Runde wird dann aber noch zu Ende gespielt. Danach zählt dann jeder Spieler, wieviele Diamanten und Rubine er tauschen konnte, wobei ein Rubin 5 Diamanten wert ist. Der Spieler mit den meisten Diamanten gewinnt das Spiel.

(Troudi 05.07.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von LudoArt

millibeth vergibt 8 von 10 Punkten:
Zu allererst hat schon Mal das Material eine besondere Erwähnung verdient: Die Karten sind wunderschön illustriert, die Münzen sind "richtige" Goldmünzen aus Metall und das Ganze ist noch in einer optisch sehr ansprechenden Holzschachtel verpackt. "Marquis" ist ein sehr dynamisches Spiel, das mehr taktische Elemente hat und tiefgründiger ist, als man zunächst vermuten würde. Das Spiel birgt eine ganze Anzahl verschiedener Raffinessen und Möglichkeiten, die dem Spieler erst nach mehreren Runden wirklich deutlich werden. Alleine das  Ausspielen einer Karte zum richtigen Zeitpunkt ist mehr als wichtig, hier sollte man unbedingt darauf achten, die spezifischen Eigenschaften der einzelnen Charaktere voll auszunutzen. Optimal ist außerdem, am Ende des Spiels noch mehr Karten als die anderen Spieler auf der Hand zu haben, letztendlich kann man dann noch Edelsteine zu recht guten Kursen eintauschen und ist hier definitiv im Vorteil gegenüber den Spielern, die schon ausgestiegen sind. Dieser Vorteil kann mitunter spielentscheidend sein. Aber wie gesagt: Hier bedarf es einiger Runden, bevor man alle Karten in der Form taktisch ausspielen kann, denn man muss sich erst mit allen Feinheiten des Spiels bekannt machen. Das führt natürlich zu einem extrem hohen Wiederspielwert, da jede Runde anders verläuft. Einziger Schwachpunkt im Spiel ist die Anleitung, die an einigen Stellen dazu neigt, missinterpretiert zu werden. Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Spiel, das in keiner guten Spielesammlung fehlen darf. Bei uns kommt "Marquis" immer wieder auf den Tisch. Der Ladenpreis von ca. 20 Euro ist für das hochwertige Material mehr als angemessen. Mit zwei Spielen kann man das Spiel übrigens mit bis zu acht Spielern spielen.

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