MarraCash

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Stefan Dorra
Grafik : Marion Pott und Oliver Vogel
Spieleranzahl : 3-4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 1996
 
Spielart: Taktikspiel

Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 1996 (Platz 6)

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Marracash von Kosmos

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 1 Versteigerungsstein - 24 Ladenschilder mit Standfüßen - 4 Übersichtskarten -
54 Spielfiguren - 25 Spielkarten - 1 Satz Spielgeld - 1 Regelblatt - 1 Händler-Almanach


Die berühmten Basare des Orient - wer kennt sie nicht oder hat noch nicht von ihnen gehört? Und auf dem Basar da herrscht bekanntlich ein heftiger Wettstreit der Händler um die Kunden. Und genau die Rolle dieser Händler übernehmen die Spieler nun: Gleich eine ganze Schar von Besuchern gilt es, zu den richtigen Ständen zu locken und damit möglichst viel Geld zu verdienen.

Vor dem Spiel wählt sich jeder Spieler zunächst einen Namen aus und erhält die 6 entsprechenden Ladenschilder und eine Übersichtskarte. Nun werden auf jedes Brunnefeld 3 Besucherfiguren gestellt, wobei auf jedem Brunnen nur jede Farbe einmal vorkommen darf. Die restlichen Figuren werden in U-Form um das Spielbrett herum aufgestellt, die Farben spielen dabei keine Rolle. Jeder Spieler erhält nun 1200 Dirham Startkapital. Ein Startspieler wird ermittelt und das Spiel kann beginnen.

In der ersten Runde werden nur Läden versteigert. Der Startspieler wird der erste Versteigerer und beginnt nun damit, einen Laden auszuwählen und er versteigert ihn dann. Das Mindestgebot liegt bei 100 Dirham. Jeder Spieler gibt jetzt reihum höhere Gebote ab oder passt - bis nur noch ein Spieler übrig bleibt. Dieser bezahlt dann den Preis an die Bank und stellt ein Schild auf den Laden. Ist der Käufer nicht der Startspieler, erhält der Startspieler nun von der Bank eine Provision: Bei einem Kaufpreis von bis zu 500 Dirham sind dies 100, ab 525 Dirham sogar 200 Dirham Provision. Danach wird der Spieler links vom Startspieler neuer Versteigerer. Haben alle Spieler einmal einen Laden versteigert, endet die erste Spielrunde.

Ab der zweiten Spielrunde verläuft jeder Spielrunde immer gleich. Dabei kommen alle Spieler im Uhrzeigersinn an die Reihe. Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, muss er eine der folgenden drei möglichen Doppelaktionen durchführen:
Während dieser Aktionen ist Folgendes zu beachten:
Das Spiel endet, wenn sich keine Besucher mehr in der Warteschlange außerhalb des Basars befinden. Jeder Spieler macht doch noch mal einen Zug, so dass der Spieler, der das Spielende eingeleitet hat, auch den letzten Zug macht. Danach zählt jeder Spieler sein Geld. Der Spieler mit dem meisten Geld ist der erfolgreichste Händler und gewinnt das Spiel.

Es gibt noch eine Variante, bei der mit den sog. "Reiseandenken" gespielt wird. Dazu werden die Spielkarten gemischt und als Nachziehstapel neben den Spielplan gelegt. Die beiden obersten Karten werden aufgedeckt. Jedesmal wenn ein Besucher einen Laden betritt und eine Karte in der Farbe diese Ladens ausliegt, erhält der Besitzer des Ladens den aufgedruckten Geldbetrag. Die benutzte Karte wird dann abgelegt und kommt aus dem Spiel. Am Anfang des Zuges des nächsten Spielers müssen immer 2 aufgedeckte Karten neben dem Spielplan legen.

(Troudi 30.08.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Grundsätzlich ist "MarraCash" mal wieder eines von den Spielen, die äußerst einfach zu lernen aber nicht ganz einfach zu bewältigen sind. Tatsächlich haben wir es hier mit einem hochinteressanten Taktikspiel zu tun: Man hat - auch wenn das auf den ersten Blick nicht so sein mag - eine ganze Anzahl von taktischen Möglichkeiten. Dies fängt beim Versteigern an, wo man immer zwischen selber kaufen oder lieber Provision kassieren entscheiden muss. Dabei sollte der gerade erworbene Laden natürlich auch an einer möglichst günstigen Route stehen, an denen auch andere Spieler Besuchergruppen vorbeiziehen, andererseits sollten diese Spieler dort natürlich nicht mehr Profit machen als man selber. Man sollte stark darauf achten, dass man hier nicht Läden in der gleichen Farbe kauft, die auf der Route schon vorher vorhanden sind. Auch außerhalb von "Ballungsräumen" Läden zu kaufen, bringt wenig: Hinterher ist man nämlich der einzige Spieler, der Figuren dort äußerst mühevoll hinbewegen müsste, während alle anderen Spieler die Besuchergruppen längst abgezweigt haben. Auch beim Einsatz der Besuchergruppen sollte man die gräße der Gruppe auch davon abhängig machen, welche Figuren in eigene Läden kommen und welche in fremde Läden gehen werden. Die Spielvariante ist okay, vergrößert natürlich aber den Glücksfaktor, der durch das Aufstellen der Figuren auch so schon im Spiel ist. Muss nicht unbedingt sein, da das Spiel dadurch nicht wirklich an Qualität gewinnt. Der beiliegende "Händler-Almanach" enthält außerdem zahlreiche Beispiele, die Hauptanleitung ist auf einer Kosmos-typischen Übersichtskarte aufgedruckt. Keine Frage, "MarraCash" ist leider auch wieder eines von den Spielen, den ein viel zu geringer Erfolg beschieden war. Schade, dass es zu wenig Beachtung gefunden hat und wieder aus der Produktion verschwunden ist. Bei Ebay stolpert man aber noch häufig darüber - dann sollte man es ruhig kaufen oder zumindest unbedingt mal ausprobieren.

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