Samurai

Auf einen Blick:                        
Verlag : Hans im Glück
Autor : Reiner Knizia
Graphik : Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 1998

Spielart: Taktikspiel / Legespiel

Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 1999 (Platz 4)
Juego del Ano 2017 Finalist

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Samurai von Hans im Glück

Das Spielmaterial
4 Spielplanteile - 39 Figuren - 80 Plättchen - 4 Sichtschirme  - 1 Spielregel (Deutsch / Englisch)

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler einen Sichtschirm und erhält die 20 Plättchen der entsprechenden Farbe. Danach wird - abhängig von der Spieleranzahl - der Spielplan aufgebaut und die restlichen Materialien bereitgestellt.
Danach wählt jeder Spieler aus seinen Plättchen 5 aus und legt sie hinter seinen Sichtschirm. Die restlichen Plättchen werden gut gemischt und bilden für jeden Spieler einen Nachziehstapel, der neben den Sichtschirm gelegt wird. Danach werden die Figuren (Helme, Buddhas, Reisfelder) auf dem Spielplan verteilt. In die Hauptstadt Edo kommt 1 Figur jeder Art, in jede Stadt 2 und in jedes Dorf 1 Figur. Dabei dürfen in einer Stadt nie zwei gleiche Figuren stehen. Danach beginnt das Spiel, wobei der jüngste Spieler Startspieler wird.

Gespielt wird in Spielerzügen. Jeder Spielerzüg besteht daraus aus insgesamt 3 Aktionen, die jeder Spieler durchführen muss. Der Startspieler beginnt und die anderen Spieler folgen im Uhrzeigersinn.

1. Plättchen legen
Der aktive Spieler wählt eines oder mehrere seiner Plättchen von hinter seinem Sichtschirm aus und legt sie auf freie Felder des Spielplans. Grundsätzlich ist dabei zu beachten, dass Schiffsplättchen nur auf See- und Landplättchen nur auf Landfelder gelegt werden können. Jedes Plättchen gibt mehrere Informationen an: Die Farbe zeigt, welchem Spieler das Plättchen gehört; die Zeichnung, welche Figur (Helm, Buddha, Reisfeld) es beeinflusst; die Zahl gibt die Stärke an und das Schriftzeichen zeigt an, dass man mehrere dieser Plättchen in einem Zug legen kann. Jedes Plättchen übt soviel Einfluss auf die darauf gezeigte Figur in einem benachbarten Feld aus, wie die Zahl auf diesem Plättchen angibt. Die Plättchen Samurai, Schiff und Reiter beeinflussen alle 3 Arten von Figuren. Mit dem Plättchen Figurentausch können außerdem zwei beliebige Figuren auf dem Spielplan miteinander vertauscht werden. Aber auch danach dürfen nicht zwei gleiche Figuren an einem Ort stehen. Wenn ein Spieler das Plättchen "Plättchentausch" einsetzt tauscht er ein beliebiges eigenes Plättchen gegen dieses Plättchen aus und setzt es sofort wieder neu ein.

2. Besitznahme
Wenn alle direkten Nachbarfelder einer Figur mit Plättchen belegt sind, dann findet hier eine Besitznahme statt. Die Figur wird vom Spielplan genommen und dem Spieler gegeben, der mit seinen benachbarten Plättchen den größten Einfluss auf diese Figur ausübt. Dabei werden auch die angrenzenden Seeplättchen gezählt. Bei 3 oder 4 Spielern stellen die Spieler diese Figuren hinter den eigenen Sichtschirm, bei nur 2 Spielern stellen sie ihn davor. Wenn es einen Gleichstand gibt, erhält kein Spieler die Figur und sie wird neben den Spielplan gestellt. Bei mehreren Figuren an einem Standort wird für jede Figur der Einfluss getrennt voneinander ermittelt.

3. Plättchen nachziehen
Der Spieler zieht so viele Plättchen von seinem eigenen Vorrat nach, bis er wieder 5 Plättchen auf der Hand hat.

Das Spiel endet, sobald von einer Figurenart die letzte Figur vom Spielfeld genommen oder die vierte Figur neben den Spielplan gestellt wird. Der aktuelle Zug wird dann noch zu Ende gespielt. Grundsätzlich kommen nur die Spieler als Sieger in Frage, die in einer Figurenart die Mehrheit haben. Die Spieler die in einer Figurenart die Mehrheit haben, zählen dann ihre restlichen Figuren. Der Spieler, der dann die meisten Figuren, gewinnt das Spiel. Bei einem Gleichstand zählen die Spieler alle ihre Figuren, also auch die, in denen sie die Mehrheit haben. Wenn dann immer noch Gleichstand herrscht, gibt es ein Unentschieden. Hat ein Spieler die Mehrheit in 2 Figurenarten, hat er das Spiel auf jeden Fall gewonnen.

(Troudi 04.10.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Was von vorneherein sehr angenehm auffällt, sind die kurze und gut verständliche Anleitung und das schöne Spielmaterial. Hinter der einfachen Anleitung versteckt sich dann aber ein Spiel, das sehr viel Tiefe hat und dem Spieler doch einiges an Planungsvermögen abverlangt. Was ist zu beachten? Die Planung des sinnvollen Einsatzes der 5 Plättchen will wohlüberlegt sein, denn schließlich gilt es, möglichst viele verschiedene Figuren zu sammeln. Es bringt also nicht viel, nur von einer Figurensorte sehr viele zu haben, denn dann kommt man mit den Plättchen automatisch in Verzug - denn man sollte von jeder Figurenart möglichst viele haben, um die Hürde bei der Wertung nehmen zu können - außerdem gibts sonst keine Punkte, trotz Teilnahme an der Schlusswertung. Bei "Samurai" gilt es also, aus seinen aktuellen Plättchen das Optimum herauszuholen, dabei die anderen Spieler im Auge zu behalten und seine Plättchen an den richtigen Punkten richtig einzusetzen. Spieltaktiken gibt es viele, aber bei allen sollte man darauf achten, Figuren nicht planlos zu sammeln, sondern man sollte sich nach den ersten Zügen für eine Figurensorte als "Qualifikator" fürs Finale entscheiden und die anderen zum Punkten benutzen. Der Wertungsmechanismus ist typisch für Knizia, das ganze Spiel ähnelt stark "Euphrat & Tigris", ist aber von den Regeln und der Spieldauer her die deutlich familientauglichere Variante. Hans im Glück hat die Produktion mittlerweile eingestellt, aber es sind nach wie vor englische und französische Ausgaben des Spiels im Handel erhältlich (ca. 25 Euro). Auf jeden Fall zu empfehlen!

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