Schnäppchen Jagd

Auf einen Blick:
Verlag : Queen
Autor : Uwe Rosenberg
Grafik : Reinhard Horst
Spielanzahl : 3 bis 4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min
Erscheinungsjahr : 1998

Spielart: Kartenstichspiel

Auszeichnungen:
A la carte 1998 (Platz 4)

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Schnäppchen Jagd von Queen Games

Anmerkung:
2010 gab eine Neuauflage bei Valley Games unter dem Namen Bargain Hunter. Sowohl die Grafik, als auch die Regeln blieben unverändert.

Das Spielmaterial
110 Spielkarten - 1 Spielanleitung

Ziel des Spiels ist es, durch passende Stiche möglichst viele Punkte zu sammeln.

Zu Beginn des Spiels werden alle 110 Karten gut gemischt und zu einem verdeckten Nachziehstapel bereit gelegt. Bei zwei der Karten handelt es sich um die sogenannten Super-Schnäppchen, zwei Trumpfkarten, die ansonsten keine Werte aufweisen. Die restlichen Karten haben alle genau zwei Eigenschaften. Sie zeigen immer genau eine von sechs Farben und einen Zahlenwert von 1 bis 9.

Gespielt wird über mehrere Runden, die alle wie folgt ablaufen. Bei drei Spielern werden sechs Runden gespielt, bei vier Spielern über vier Runden. Zu Beginn einer Runde teilt der Geber, dessen Rolle jede Runde eine Position nach rechts wandert, jedem Spieler verdeckt acht Handkarten aus.

Nur in der ersten Runde legt jeder Spieler, reihum beginnend mit dem Spieler links vom Geber, eine seiner Handkarten offen vor sich aus. Diese Karte zeigt an welcher Zahlenwert vom jeweiligen Spieler in dieser Runde bevorzugt gesammelt werden möchte. Es ist durchaus möglich, dass mehrere Spieler den gleichen Zahlenwert vor sich ablegen. Gleichzeitig eröffnet diese Karte den sogenannten offenen Schnäppchenstapel. Erhält man einen Stich in dem Karten mit dem zuvor festgelegten Zahlenwert enthalten sind, werden diese auf den Schnäppchenstapel gelegt. Alle anderen Karten, die man über Stiche erhält, bilden einen eigenen verdeckten Krimskramstapel.

Die Runde selber läuft wie folgt ab. Der Spieler links vom Geber eröffnet die Runde und somit den ersten Stich, in dem er eine seiner Handkarten in die Tischmitte spielt. Danach spielen alle Mitspieler genau eine Handkarte ab. Hierbei gelten die folgenden Regeln. 
Die Farbe der ersten Karte muss bedient werden. Kann ein Spieler nicht bedienen, spielt er eine andere Farbe und legt sofort fest, ob diese Farbe eine Fehlfarbe oder die Trumpffarbe ist. Pro Stich kann es maximal eine Trumpffarbe geben. Mögliche weitere Farben, nach Festlegung der Trumpffarbe sind also automatisch Fehlfarben.
Es gewinnt der Spieler den Stich, der die höchste Karte im Stich gespielt hat. Gibt es keinen Trumpf, ist die höchste Karte die Karte, die den höchsten Zahlenwert in der angespielten Farbe zeigt. Wurde eine Trumpffarbe festgelegt, ist die höchste Karte die Karte, mit dem höchsten Wert in der Trumpffarbe. Wird eine Karte gespielt, die in Farbe und Wert mit einer Karte im aktuellen Stich übereinstimmt, legt der aktuelle Spieler fest, ob sie höher oder niedriger ist, als die Karte mit den identischen Werten. Der Super-Trumpf ist die höchste Karte in einen Stich. Wird ein zweiter Super-Trumpf auf einen Stich gespielt, in dem ein Super-Trumpf vorhanden ist, ist der zweite Super-Trumpf immer niedriger als der erste.
Der Spieler, der den Stich gewonnen hat, nimmt sich alle Karten des Stichs und verteilt sie auf seinem Schnäppchen- und seinem Krimskramstapel. Danach eröffnet er den nächsten Stich.
Sind alle Handkarten gespielt und alle Stiche verteilt, startet die sogenannte Aufräumphase der Runde. Jeder Spieler sortiert für sich seinen Kriskramstapel verdeckt nach Zahlenwerten. Beginnend mit dem Gewinner des letzten Stichs, legt jeder Spieler reihum genau einmal die Karten eines Zahlenwertes auf den gemeinsamen Abfallhaufen in der Tischmitte. Hat ein Spieler im 3er-Spiel mehr als drei Karten eines Wertes, bzw. im 4er-Spiel mehr als zwei Karten eines Werten, so legt er im 3er nur drei Karten und im 4er nur zwei Karten dieses Wertes auf den Abfallhaufen, die restlichen Karten dieses Wertes legt er auf den Schnäppchenstapel.
Die Karte, die am Ende der Aufräumphase bei jedem Spieler oben auf dem Schnäppchenstapel liegt, bestimmt den neuen gesuchten Zahlenwert für die nächste Runde. Der Geber der nächsten Runde mischt die Karten des Abfallhaufens und legt sie danach unter den Nachziehstapel. Für den Fall, dass für die Folgerunde nicht genügend Karten vorhanden sind, werden so viele Karten wir möglich verteilt, dass jeder Spieler zu Beginn der Runde, die gleiche Anzahl an Karten auf der Hand hält.

Das Spiel endet nach dem Ende der letzten Runde. Nun wird noch ein letztes mal eine Aufräumphase durchgespielt. Danach subtrahiert jeder Spieler die Anzahl der Karten in seinem Krimskramstapel von der Anzahl der Karten in seinem Schnäppchenstapel. Es gewinnt der Spieler, der nun den höchsten Zahlenwert aufweisen kann.

(Superfred 18.05.15)


Weitere Infos:
- Die Homepage von Queen Games

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
Schnäppchen Jagd ist ein ungewöhnliches Stichspiel, bei dem man ein wenig um die Ecke denken muss. Das hat mehrere Gründe. Zum einen legt jeder Spieler in jeder Runde fest, was er für Karten sammeln möchte, die ihm später Punkte bringen. In der ersten Runde kann man seine Wunschkarte noch relativ frei bestimmen, in den Folgerunden wird die Wunschkarte unter anderen durch die Karten festgelegt, die man durch die Stiche in der aktuellen Runde gemacht hat. Dazu kommt noch die Art und Weise wie man Stiche macht. Auch hier gilt es zu bedienen. Wir eine Farbe anspielt, muss man diese fortsetzen. Hat man die Farbe nicht, darf man eine Fehlfarbe spielen. Sofern es die erste Fehlfarbe im Stich ist, kann der Spieler, der die Fehlfarbe spielt bestimmen, ob diese Farbe Trumpf werden soll oder weiter als Fehlfarbe gilt. Entscheidet er sich für Fehlfarbe kann der Spieler, der eine weitere Fehlfarbe spielt, ebenfalls entscheiden ob diese Farbe Trumpf werden soll oder nicht. Denn auch bei diesem Stichspiel gilt, dass der Spieler den Stich erhält, der den höchsten Wert in der Trumpffarbe gespielt hat. Gibt es keine Trumpffarbe geht der Stich an den Spieler, der den höchsten Wert in der angespielten Farbe gespielt hat. Dazu kommt noch, dass jede Karte genau zweimal im Spiel ist. Wird eine Karte gespielt, die bereits schon im Stich vorhanden ist, entscheidet der Spieler der zweiten Karte, ob seine Karte höher oder niedriger ist, das die vorhandene Karte. Die letztgenannte Regel ist aber eher nettes Beiwerk, welches zwar durchaus entscheidend sein kann, im Vergleich zu den vielen Stichen, die gemacht werden, aber dann doch eher selten vorkommt. In wie weit das nun alles so planbar ist, wie man gern möchte sei dahin gestellt. Jeder Spieler verfolgt seine eigene Ziele, und man sollte immer versuchen, dass die eigenen Ziele nicht mit denen der Mitspieler konkurrieren. Auch sollte man sich immer zweimal überlegen, ob man einen Stich denn überhaupt haben möchte. Immerhin können Kartenwerte, die man nicht sammelt und am Ende einer Runde nur selten in den eigenen Stichen hat, schnell Minuspunkte bringen. Um das Spiel erfolgreich zu gestalten, sollte man versuchen immer die Häufigkeit der Werte nachhalten, die sich in den eigenen Stichen befinden. Letztendlich spielt aber auch bei diesem Kartenstichspiel der Faktor Glück eine nicht zu unterschätzende Rolle. Dennoch, wer außergewöhnliche Stichspiele mag, sollte sich Schnäppchen Jagd ruhig mal genau anschauen. Das Spiel ist, in der Ausgabe von Queen, selber nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu finden. Allerdings gab es 2010 eine fast identische Neuauflage von Valley Games unter dem Namen Bargain Hunter.

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