Tonga Bonga Spielbericht

Tonga Bonga

Auf einen Blick:
Verlag : Ravensburger
Autor : Stefan Dorra
Grafik : Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 3-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 45-60 min.
Erscheinungsjahr : 1998

Spielart: Versteigerungs- und Zugspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 1998 Auswahlliste

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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 4 Schiffe - 16 Camps - 12 Würfel - 80 Dukaten - 1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist, durch das günstige Anheuern der Mannschaft und das schnelle Errichten von Camps möglichst viele Dukaten zu verdienen.

Das Spielbrett zeigt neben der Start/Ziel-Insel Tonga Bonga noch fünf weitere Inseln, die im Verlauf des Spiel angefahren werden können. Die Wasserwege zwischen den Inseln sind in quadratische Felder eingeteilt über die sich später die Schiffe bewegen werden. An der Oberseite des Spielplans sind Schiffe in den Spielerfarben abgebildet, darunter sind jeweils drei Felder für Würfel, sowie je ein Dukaten-Feld für Kapitän und Steuermann abgebildet. Durch die Würfel wird zum Einen später bestimmt, wie viele Felder sich ein Schiff bewegen darf, zum Anderen wer den Zuschlag auf den Kapitän und den Steuermann, und die damit zusammenhängende Heuer erhält.

Nachdem sich jeder Spieler für eine Farbe entschieden hat, erhält er ein Schiff, welches im Hafen von Tonga Bonga plaziert wird, drei Würfel und vier Camps, die er vor sich ablegt, sowie ein Startkapital von 20 Dukaten.

Gespielt wird reihum, wobei jede Runde aus vier Phasen besteht. In jeder Phase agiert zuerst der Startspieler, die anderen Spieler folgen in Sitzreihenfolge.

Heuer setzen: Um einen Kapitän und einen Steuermann anzuheuern muss zunächst einmal investiert werden. Deshalb legt nun jeder Spieler auf die entsprechenden Felder, auf dem Spielbrett, so viele Dukaten, jedoch jeweils mindestens eine, wie er bereit ist an die Mannschaft Geld zu zahlen.
Mannschaft verteilen: Nun würfelt jeder Spieler mit seinen drei Würfeln. Jeder Würfel zeigt dabei die Zahlen 1 bis 5, sowie einen seekranken Seemann. Der Würfelwurf gibt die Tüchtigkeit der Seeleute an, wobei 5 der höchste Wert ist. Die Würfel werden nun auf die Schiffe der Mitspieler verteilt, wobei niemals mehr als ein Würfel auf ein Schiff gelegt werden darf (eine Ausnahme bildet das Spiel zu dritt, wo diese Regel nicht gilt, sofern keine andere Verteilung möglich ist.). Ein Würfel der einen seekranken Seemann zeigt darf nicht verteilt werden. Wie aber werden die Würfel nun verteilt. Unter jedem Schiff sind ja drei Position zu vergeben, wobei die ersten beiden, der Kapitän und der Seemann, Geld einbringen. Entscheidend für die Position auf einem Schiff ist dabei die erwürfelte Augenzahl. Auf das rote Schiff wurde zum Beispiel eine gelbe 2, eine weisse 4 und eine orangene 5 gelegt. Orange nimmt die Position des Kapitän ein, weiss wird Steuermann und für gelb bleibt nur die Position des Schiffsjungen, der aber später kein Geld verdienen wird. Liegen auf einen Schiff mehrere Würfel mit der gleichen Augenzahl, so gilt der Würfel, der in Zugreihenfolge später gelegt wurde, als der höhere. Hat also zunächst gelb eine 5 auf das weisse Schiff gelegt, danach legen rot und orange ebenfalls eine 5 auf weiss, so bleibt für gelb nur die undankbare Position des Schiffsjungen, obwohl alle Würfelaugen die gleiche Anzahl zeigen.
Schiff bewegen: Als nächstes werden die Schiffe bewegt. Die Bewegungsweite entspricht dabei die Summe der Würfel, die die Mitspieler auf das eigene Schiff gelegt haben. Die Bewegung erfolgt dabei über die quadratischen Felder, wobei immer waagerecht und senkrecht gezogen werden darf. Auf jedem Feld, außer in den Häfen, darf immer nur genau ein Schiff stehen. Man darf aber über Felder ziehen, auf denen bereits ein Schiff steht. Für ein solches Feld werden dann allerdings nicht ein, sondern direkt drei Bewegungspunkte berechnet. Kommt man bei einer Bewegung auf ein Hafenfeld, so kann man sofort auf dieser Insel ein Camp errichten. Hat man dann noch Bewegungspunkte übrig, kann man seinen Zug fortführen. Jeder Spieler kann auf jeder der fünf Inseln nur ein Camp absetzen. Auf der Start/Ziel-Insel Tonga Bonga können keinen Camps errichtet werden. Für jedes errichtete Camp erhält der Spieler 25 Dukaten aus der Bank. Sollten bereits andere Spieler auf dieser Insel schon vorher ein Camp gebaut haben, so erhalten sie alle vom aktuellen Spieler 5 Dukaten.
Heuer einstreichen: Am Ende einer Runde streichen sich die Spieler die verdiente Heuer für Kapitän und Steuermann ein, also das Geld, welches direkt unterhalb ihren plazierten Würfel liegt.

Der Spieler links vom aktuellen Startspieler wird nun neuer Startspieler der Folgerunde.

Das Spiel endet mit der Runde, in der mindestens ein Spieler alle seine vier Camps errichten konnte und mit dem Schiff wieder nach Tonga Bonga zurückgekehrt ist. Der Spieler der dabei zuerst Tonga Bonga erreicht hat, erhält eine zusätzliche Belohnung von 10 Dukaten. Der Spieler der nun die meisten Dukaten vorweisen kann gewinnt dieses Spiel.

(Superfred 21.06.06)

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
"Tonga Bonga" ist ein nettes Biet- und Zugspiel, bei dem das Würfelglück sicherlich eine grosse Rolle spielt, man aber auch ausreichend Freiräume für taktische Möglichkeiten hat. Der Spielmechanismus hinter dem Spiel ist dabei relativ einfach. Legt man einen hohen Würfel auf das Boot eines Mitspielers bekommt man selber zwar viele Dukaten, der Mitspieler kann dafür sein Schiff weit bewegen und dadurch vielleicht vor den anderen ein Camp errichten. Natürlich hilft dieses alles nichts, wenn die drei Würfel alle ähnliche Augenzahlen zeigen und man dadurch keine Entscheidungsfreiheit hat, wie man die Würfel denn nun auf die Mitspieler verteilt. Dennoch kann das Spiel insgesamt gefallen, da solche Situationen sich im gesamten Spiel meist die Waage halten. Die Schiffe und die Dukaten sind schön moduliert und tragen zum Spielspass bei. Gut, die Camps sind "nur" Holzwürfel, aber dafür durchweg funktional. Insgesamt handelt es sich bei Tonga Bonga um ein solides Familienspiel, welches damit zu Recht seinen Weg auf die Auswahlliste zum Spiel des Jahres 1998 gefunden hat. Inzwischen ist Tonga Bonga leider nicht mehr im Laden erhältlich.

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