Volldampf

Auf einen Blick:                        
Verlag : TM-Spiele
Autor : Martin Wallace
Grafik : Helmut Krüger
Spieleranzahl : 2-6 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 70-90 Min.
Erscheinungsjahr : 2001

Spielart: Aufbau-/Taktik-/Eisenbahnspiel

Spielart: Strategiespiel
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2002

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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 48 Streckenkarten - 18 Warenkarten - 14 Aktionskarten - 6 Reihenfolgekarten -
6 Lok-Marker - 36 Anleihen - 40 Warensteine - 96 Gleisstücke - 100 Geldscheine - 1 Spielanleitung

Die Spieler übernehmen in diesem Spiel die Rolle von Eisenbahnbaronen, die im Deutschland der 1920-Jahre ein Streckennetz errichten müssen. Es gilt dabei die richtigen Investitionen zu tätigen, um dann erfolgreich Waren zu transportieren zu können und natürlich auch möglichst viel Geld zu verdienen. Es geht darum, insgesamt seine Figur auf dem Einkommensmarker möglichst weit noch vorne zu kriegen, denn der Spieler der am weitesten vorne steht, gewinnt das Spiel.

Zur Vorbereitung des Spiels wählt zunächst einmal jeder Spieler seine Farbe. Darin erhält er dann - abhängig von der Spielerzahl - eine gewisse Anzahl seiner Gleisstücke (bei 2 Spielern alle, bei 3 Spielern 15, bei 4 Spielern 12, bei 5 und 6 Spielern 8) und ein Startkapital von 10 Mark. Die Lok-Marker kommen auf das große Startfeld. Die Streckenkarten werden gemischt und ggf. werden einige aussortiert, da nur bei voller Spielerzahl alle Karten benötigt werden (bei 2 Spielern werden 2 Karten von jeder Farbe aussortiert, bei 3 Spielern 3 zufällig gezogen, bei 5 von jeder Farbe 1 aussortiert und 2 Karten zufällig gezogen und verdeckt in die Schachtel gelegt). Außerdem werden die Aktionskarten gemischt, die Anleihe-Chips nach Werten getrennt bereitgelegt und die Warenkarten gemischt und bereitgelegt. Dann werden noch Warensteine verteilt: Auf alle blauen und violetten Städte kommt jeweils 1 Warenstein der zufällig gezogen wird. Je nach Spielerzahl werden dann weitere Warenkarten gezogen (5 Karten bei 2 Spielern, 4 bei 3, 2 bei 4 und 1 bei 5/6 Spielern) und die Warensteine dementsprechend eingesetzt. Der älteste Spieler ist für die erste Runde der Startspieler. Er erhält die Karte mit der 1, die Spieler im Uhrzeigersinn jeweils die Karte mit der nächsthöheren Zahl.

Eine Runde besteht aus 7 einzelnen Phasen. Beginnend mit dem Startspieler wird jede Phase erst von jedem Spieler durchgeführt, bevor die nächste Phase folgt. Es gibt dabei die folgenden 7 Phasen:
  1. Warenkarten aufdecken: Abhängig von der Spieleranzahl werden Warenkarten aufgedeckt (1 Karte bei 2 Spielern, 2 bei 3 und 4 Spielern, 3 bei 5 Spielern und 4 Karten bei 6 Spielern) und auf jede Stadt auf der Karte wird ein Warenstein gelegt, der zufällig aus dem Beutel gezogen wird.
  2. Als nächstes werden die Streckenkarten aufgedeckt: Die Streckenkarten werden in Gruppen von jeweils 3 untereinander liegenden Karten ausgelegt. Dabei werden immer so viele Gruppen ausgelegt, wie Spieler teilnehmen.
  3. Dann werden die Anleihen ausgegeben. Jeder Spieler kann in dieser Phase nun Anleihen aufnehmen. Jeder Spieler erhält dazu den Anleihe-Chip in der gewählten Höhe, außerdem bekommt er von der Bank sofort den sechsfachen Betrag ausgezahlt.
  4. Festlegung der Zugreihenfolge und Wahl der Streckenkarten: Der Startspieler (der mit der Karte Nummer 1) beginnt. Er bietet eine bestimmte Geldsumme und legt sie vor sich ab. Danach folgen die anderen Spieler, die ihrerseits ein höheres Gebot abgeben müssen. Wer nicht überbieten will, kann aussteigen. Es folgen mehrere Bietrunden, bis ein Höchstbietender feststeht. Der erste Spieler der aussteigt, zahlt nichts und nimmt sich die Karte mit der höchsten Zahl. Die nächsten Spieler zahlen jeweils die Hälfte ihres Gebotes und nehmen sich ebenfalls die jeweils höchste Karte. Nur die Spieler mit dem höchsten und dem zweithöchsten Gebot müssen den vollen Betrag bezahlen. Jeder Spieler darf sich, der neuen Spielerreihenfolge entsprechend, nun eine Gruppe Streckenkarten nehmen.
  5. Gleise bauen: Der Zugreihenfolge entsprechend darf nun jeder Spieler eine seiner Gleiskarten auswählen und die dementsprechende Strecken bauen und muss sie auch bezahlen. Alle Strecken haben dabei Symbole, Strecken mit einem Kreis können z.B. nur mit einer Karte mit einem Kreissymbol darauf bebaut werden. Jede Strecke kann nur einmal bebaut werden, zur Kennzeichnung legt der Spieler ein Gleisstück seiner Farbe auf das Feld mit der Zahl. Hat ein Spieler ein Gleisstück gelegt, folgt der nächste Spieler usw.. Möchte ein Spieler kein Gleisstück legen, muss er dafür eine beliebige Gleiskarte ablegen. Es werden solange Gleiskarten abgegeben, bis kein Spieler mehr Karten hat. Bei 5 oder 6 Spielern gibt es nur 2 Legerunden. Danach werden alle Gleiskarten auf den Ablagestapel gelegt.
  6. Waren transportieren: Der Spieler wählt einen beliebigen Warenstein aus und muss ihn zu einer Stadt in der gleichen Farbe transportieren. Jeder Warenstein darf dabei über maximal 6 Gleisstücke bewegt werden. Für jedes benutzte Gleisstück erhält der Besitzer dieses Gleisstücks 1 Punkt auf der Einkommensleiste. Der Lok-Marker wird dementsprechend nach vorne bewegt. Hat jeder Spieler eine Ware bewegt, kann jeder Spieler eine zweite Ware bewegen. Wer auf einen Warentransport verzichtet, erhält dafür eine Aktionskarte vom Stapel. Wer auf beide Warentransporte verzichtet, sogar 2 Aktionskarten.
  7. Einkommen und Dividende: Die Spieler erhalten nun Geld entsprechend ihrer Position auf der Einkommensleiste. Ein Spieler, dessen Lokmarker auf der 12 steht, erhält 12 Mark Einkommen. Allerdings müssen die Spieler auch eine Dividende in Höhe der Anleihe-Chips bezahlen, die sie vor sich liegen haben. Wenn ein Spieler kein Geld mehr hat, muss er entsprechend viele Felder mit dem Lok-Marker zurückgehen. Zum Schluss der aktuellen Runde erhält der Spieler, dessen Lok-Marker am weitesten hinten ist, eine Aktionskarte. Bei Gleichstand erhalten beide Spieler eine Karte. Jeder Spieler kann beliebig viele Karten besitzen und beliebig viele Karten in einer Runde ausspielen.
Das Spiel endet nach einer bestimmten Anzahl von Runden: Bei 2 Spielern nach 6 Runden, bei 3 Spielern nach 5 Runden und bei 4, 5 und 6 Spielern 4 Runden. Jeder Spieler muss seinen Lok-Markern abschließend noch um so viele Felder zurücksetzen, wie dies der Höhe seiner Anleihen entspricht. Der Spieler mit dem höchsten Einkommen gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand entscheidet das Bargeld darüber, welcher Spieler Erster wird.
(Troudi 1.02.05)

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Wenn man sich die Rezension anguckt, wird es einem sofort klar: Bei diesem Spiel handelt es sich um den Vorgänger von "Age of Steam". Dieser Vorgänger ist dementsprechend weniger taktisch, außerdem gibt es durch die Strecken- und Aktionskarten Glückselemente, die in "Age of Steam" vollkommen eliminiert worden sind. Trotzdem hat auch dieses Spiel seine Vorzüge: Zum Einen endlich mal ein Eisenbahnspiel mit der Thematik Deutschland, dann ist das Spiel auch wunderschön graphisch gestaltet. Die Regeln sehen zunächst komplex aus, tatsächlich sind sie dies aber nicht. Das Spiel geht insgesamt zügig voran, es gibt nicht so große Denkpausen wie bei AoS und tatsächlich ist das Spiel nicht so kompliziert wie AoS: Man muss nicht alle Züge vorausplanen, da man dies aufgrund der Streckenkarten auch gar nicht kann. Außerdem ist die Bestrafung für Züge, die ein wenig in die Hose gegangen sind, nicht so hart wie bei AoS: Es gibt vor allem noch die Aktionskarten, die hier immer wieder für einen Ausgleich zwischen den Spielern sorgen. Insgesamt ein gelungenes Spiel, das vor allem auch für Familien und Gelegenheitsspieler geeignet ist. Das Spiel ist mittlerweile leider nicht mehr erhältlich, es gibt aber immer wieder sehr günstige Spiele bei Gebrauchtspielehändlern und Ebay.

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