Flaschenteufel - The Bottle Imp

Auf einen Blick:
Verlag : Bambus Spieleverlag, Lautapelit
Autor : Günter Cornett
Grafik : Carsten Fuhrmann (2003) Tuuli Hypen, Jere Kasanen (2017)
Spielanzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 10 Jahre
Dauer : ca 30 min
Erscheinungsjahr : 2003, 2017
      (Neuauflage von 1995)

Spielart: Kartenstichspiel

Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 1996 (Platz 20)
A la carte 2004 (Platz 8)
A la carte 1996 (Platz 4)

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Bild oben:                   
Bambusspiele (2003)
Bild unten:                  
 Lautapelit (2017)        
Flaschenteufel vom Bambus Spieleverlag

The Bottle Imp von Lautepelit

Anmerkung:
Flaschenteufel wurde bereits 1995 schon einmal im Bambus Spieleverlag veröffentlicht, damals noch mit den Kartengrafiken von Günter Cornett. Da viele Spieler diese Grafiken als "häßlich" und "abschreckend" empfanden, aber auch weil Flaschenteufel einfach ein tolles Stichspiel ist, hat man sich 2003 entschlossen dieses Spiel mit neuer Grafik von Carsten Fuhrmann nochmal auf den Markt zu bringen.
2017 wurde Flaschenteufel von Lautapelit erneut veröffentlicht, diesmal unter den englischen Namen "The Bottle Imp". Am Spielverlauf hat sich nicht geändert.  Dafür wurden erneut die Spielkarten, die auch diesmal wieder die Geschichte vom Flaschenteufel erzählen, mit einer neuen Grafik versehen. Verantwortlich für die neuen Bilder sind hier die beiden finnischen Illustratoren Tuuli Hypen und Jere Kasanen.

Das Spielmaterial
36 Spielkarten - 1 Startkarte - 3 Übersichtskarten - 1 Holzflasche - 1 Anleitung - 1 Novelle "Flaschenteufel" in deutsch und englisch !!

Das Ziel des Spieles ist es, möglichst viele Stiche zu machen, ohne dabei in den Besitz des Flaschenteufels zu geraten.

Das Spiel zu dritt oder zu viert:
Gespielt wird über mehrere Runden, deren Anzahl man vorher festlegt oder bis zu einer bestimmten Zielpunktzahl, die man ebenfalls zu Beginn des Spiel festlegt. Am Anfang jeder Runde wird die Karte mit der Nummer 19 offen, zusammen mit dem Flaschenteufel, in die Tischmitte gelegt.
Die restlichen 36 Karten, mit den Werten von 1 bis 18 und 20 bis 37, in den Farben gelb, blau und rot, werden gemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt. Außerdem sollte jeder Spieler eine Übersichtskarte in seiner Nähe liegen haben, die anzeigt welcher Kartenwert welche Farbe hat. Die Farben sind nämlich nicht auf die Karten gleich verteilt. Gelbe Karten haben oft niedrige Werte, rote Karten oft hohe. Desweiteren hat jede Karte noch einen Punktwert, der zwischen 1 und 6 Punkten liegt. Die Anzahl der Punkte auf den Karten in den eigenen Stichen sind am Ende einer Runde für die Endabrechnug relevant.
Bevor die Runde startet legt jeder Spieler eine Handkarte verdeckt in die Tischmitte. Diese Karten gehen am Ende der Runde in den Besitz des Spielers mit dem Flaschenteufen und zählen als Miese. Nun tauscht noch jeder Spieler verdeckt jeweils eine Karte mit seinem linken und rechten Spieler. Danach kann die Runde beginnen.
Der Spieler links vom Kartengeber eröffnet den ersten Stich. Er spielt eine Handkarte offen aus, danach folgen die Spieler im Uhrzeigersinn. Die aufgespielte Farbe muss bedient werden. Nur wenn ein Spieler diese Farbe nicht auf seiner Hand hat, kann er eine beliebige Karte spielen. Doch wer gewinnt denn nun den Stich. Wir unterscheiden hier zwei mögliche Fälle:
Der Spieler der den Stich gewonnen hat, eröffnet den nächsten Stich. Sind alle Handkarten runter gespielt folgt die Abrechnung der Runde.
Alle Spieler notieren die Punktewerte ihre Stiche, außer der Spieler der im Besitz des Flaschenteufels ist. Er nimmt die Karten die zum Anfang der Runde verdeckt in die Mitte gelegt worden sind. Die Punktewerte werden ihm als Minuspunkte gutgeschrieben.
Es werden so viele Runden gespielt wie zuvor vereinbart oder bis mindestens ein Spieler einer vorher vereinbarte Punktzahl erreicht hat. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt dieses Spiel.

Das Spiel zu zweit:
Hier bietet die Regel folgende zwei Varianten zum Grundspiel:
Lopaka: Lopaka ist der Name für einen Dummy-Spieler der sich immer rechts vom Geber einordnet. Jeder Spieler bekommt hier 11 Karten, die restlichen 3 werden verdeckt in die Tischmitte gelegt. Die beiden realen Spieler tauschen eine Handkarte. Die Karten von Lopaka werden offen und nach Werten sortiert ausgelegt. Ist nach mindestens einer gespielten Karte Lopaka an der Reihe so werden seine Karten wie folgt gespielt. Kann er den Stich gewinnen, so spielt er die höchste Karte, wenn nicht seine kleinste Karte. Hat Lopaka das Aufspielrecht spielt er seine höchste Karte.
Glitzerhaus: Hier erhält jeder Spieler zwei unabhängige Stapel mit je 9 Karten. Jeder Spieler nimmt zunächst ein beliebiges Set auf und es wird eine Karte getauscht. Danach nehmen beide Spieler das andere Set auf und tauschen ebenfalls eine Karte. Danach entscheidet jeder Spieler welches seiner beiden Sets er auf die Hand nimmt und welches er offen vor sich ablegt. Der Stich wird dann wie folgt gespielt. Der Spieler mit dem Aufspielrecht spielt zuerst eine offene, dann der andere Spieler eine offene, danach wieder derr Spieler mit dem Aufspielrecht eine verdeckte Handkarte und dann wieder der andere Spieler eine verdeckte Handkarte.
(Superfred 07.04.06)

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Flaschenteufel ist ein interessanten Kartenstich mit äußerst gewöhnungsdürftigen Regeln. Nicht dass diese kompliziert oder gar schlecht seien, gerade Anfänger brauchen oft mehrere Runden bis sie den Mechanismus von diesem wirklich schönem Spiel verinnerlicht haben. Dabei passt der Mechanimus wirklich perfekt zum Buch Flaschenteufel, welches in einer Kurzausgabe der Version von 2003 mit dabei liegt. Natürlich spielt es auch hier, wie bei vielen anderen Kartenspielen, eine Rolle welche Karten man zum Anfang einer Runde auf die Hand bekommt. Es gibt einfach bessere und schlechtere Kartenblätter, dennoch bietet Flaschenteufel ausreichende Möglichkeiten seine Karten zu spielen, Punkte zu machen und zu Verhindern, dass man am Ende nur mit dem Flaschenteufel dasteht. Außerdem spielt man in der Regel ja auch immer mehrere Runden, so dass sich gute und schlechte Blätter die Waage halten. Ob man nun die Ausgabe von 1995 oder 2003 besser findet, ist sicherlich Geschmackssache, insgesamt sehen die Karten aus der aktuellen Ausgabe aber einfach spielerfreundlicher aus. Die 2er-Varianten sind ganz nett, die volle Breite liefert das Spiel aber erst zu dritt oder noch besser zu viert. Wer ungewönliche Kartenstichspiele mag, kann hier bedenkenlos zuschlagen. Im Handel ist das Spiel für rund 10 Euro zu beziehen.

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