Guildhall
Zünfte & Intrigen

Auf einen Blick:
Verlag : Pegasus
Autor : Hope S. Hwang
Grafik : Mike Perry
Spielanzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 30 bis 45 min
Erscheinungsjahr : 2013
        (engl. Ausgabe 2012 bei AEG)

Spielart: Kartensammelspiel

Auszeichnungen:
Kennerspiel der Jahres 2014 Empfehlungsliste
A la carte 2013 (Platz 6)

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Guildhall von Pegasus

Das Spielmaterial
120 Berufskarten - 30 Prestigekarten - 30 Siegpunktekarten - 1 Spielanleitung

Ziel des Spiels ist es die eigenen Zünfte zu vervollständigen um dadurch viele Punkte zu sammeln.

Zu Beginn des Spiels werden die 120 Berufskarten gut gemischt und zu einem verdeckten Nachziehstapel bereitgelegt. Jede Berufskarte zeigt dabei eine der sechs Zünfte und eine der fünf Farben im Spiel. Außerdem ist auf jeder Berufskarte auch nochmal die Funktion der Zunft erläutert. Aus den 30 Prestigekarten werden je nach teilnehmender Spieleranzahl einige Karten entfernt. Die restlichen Prestigekarten bilden einen weiteren verdeckten Nachziehstapel. Fünf Prestigekarte davon werden offen in die Tischmitte ausgelegt. Jede Prestigekarte zeigt dabei die Anzahl der Siegpunkte und mögliche Bonusaktionen. Die Siegpunktkarten werden nach ihren Werten getrennt und zu einzelnen offenen Nachziehstapel bereitgelegt. Jeder Spieler erhält zu Beginn verdeckt neun Berufskarten, die er auf die Hand nimmt. Von diesen Karten kann nun jeder Spieler beliebig viele auf den offenen Ablagestapel abwerfen und danach vom verdeckten Nachziehstapel die Hand wieder auf neun Karten auffüllen. Danach darf jeder Spieler noch drei Karten in seine Auslage, sprich in sein Zunfthaus ablegen. Wegen der Übersicht sollte man immer Karten der gleichen Zunft versetzt übereinander legen. Zu keiner Zeit dürfen in einem  Zunfthaus identische Karten, also Karten der gleichen Zunft und Farbe liegen.

Gespielt wird reihum. Der Spieler, der an der Reihe ist muss in seinem Spielzug zwei beliebige Aktionen der nachfolgenden drei Aktionsmöglichkeiten durchführen. Es ist erlaubt, zweimal die gleiche Möglichkeit zu wählen.
Berufskarte ausspielen: Der Spieler spielt eine Karte vor sich ab und legt sie zunächst neben sein Zunfthaus ab. Er darf dabei niemals eine Karte spielen, die identisch mit einer Karte ist, die bereits in seinem Zunfthaus liegt. Nun darf man die Fähigkeit der gerade gespielten Zunft nutzen. Wie stark die Fähigkeit ist, hängt von der Anzahl der Karten ab, die von dieser Zunft bereits im Zunfthaus liegen. Es ist erlaubt auf die Zunftfähigkeit zu verzichten oder eine schwächere Stufe zu nutzen als möglich. Folgende sechs Zunftfähigkeiten können genutzt werden:
  • Bauer: Der Spieler erhält keine, einen oder zwei Siegpunkte und legt entsprechende Siegpunktekarten offen in seine Auslage.
  • Händler: Der Spieler darf eine oder zwei eigene sich in der Zunft befindliche Karten gegen die gleiche Anzahl eines Mitspielers austauschen. Oder er darf eine angefangene Zunft gegen eine angefangene Zunft eines Mitspielers austauschen.
  • Historiker: Der Spieler darf die die oberste Karte vom Ablagestapel in sein Zunfthaus legen. Oder er darf den Ablagestapel durchsuchen und eine oder zwei Karten daraus in sein Zunfthaus legen.
  • Meuchler: Der Spieler entfernt eine Karte aus dem Zunfthaus eines Mitspielers und legt diese auf den Ablagestapel. Oder er entfernt zwei Karten aus unterschiedlichen Zünften oder aus einer Zunft eines gegnerischen Zunfthauses.
  • Tänzerin: Der Spieler zieht soviele Handkarten nach wie er Tänzerinnen in seinem Zunfthaus liegen hat. Danach führt er sofort eine zusätzliche Aktion aus.
  • Weberin: Der Spieler legt eine, zwei oder beliebig viele Handkarten in sein Zunfthaus und nimmt dafür eine oder zwei Karten aus der Zunftauslage auf die Hand.
In einem kompletten Spielzug darf von jeder Zunft nur eine Karte ausgespielt werden.
Hat ein Spieler die fünfte Karte einer Zunft in sein Zunfthaus gespielt, so werden die Karte sofort als verdeckter Stapel in die Zunft gelegt. Diese Karten sind somit nicht mehr angreifbar. Außerdem kann der Spieler sofort eine neue Zunft der gleichen Berufsgruppe eröffnen. Zu keiner Zeit dürfen mehr als drei komplette Zünfte im Zunfthaus liegen. Sollte eine vierte vollständige Zunft gebildet werden muss sofort eine Zunft auf den Ablagestapel gelegt werden.
Berufskarten abwerfen: Der Spieler darf eine beliebige Anzahl an Handkarten auf den Ablagestapel abwerfen und danach seine Hand wieder auf sechs Handkarten auffüllen. Das Handkartenlimit gilt nur am Ende dieser Aktion. Ansonsten kann ein Spieler durch bestimmte Zunftfähigkeiten auch zu mehr Handkarten gelangen.
Prestigekarte erwerben: Hat der Spieler eine komplette Zunft vor sich ausliegen, kann er diese gegen Prestigekarten eintauschen. Für den Erwerb einiger Prestigekarten werden sogar zwei vollständige Zünfte benötigt. Der Spieler gibt die benötigte Anzahl an Zünften ab und legt diese Karten auf den Ablagestapel. Die gewonnene Prestigekarte legt er offen zu seinen Siegpunkten. Sollte auf der Prestigekarte eine Bonusaktion angegeben sein, darf diese nun sofort genutzt werden. Alternativ darf man auch hier auf die Nutzung der Bonusaktion verzichten. Danach wird eine neue Prestigekarte vom Nachziehstapel aufgedeckt, so dass wieder fünf Prestigekarten offen ausliegen.
Am Ende eines Spielzuges werden noch alle ausliegenden Karten, die noch nicht im Zunfthaus liegen, in das Zunfthaus gelegt.

Das Spiel endet sobald ein Spieler 20 oder mehr Siegpunkte sammeln konnte. Dieser Spieler gewinnt das Spiel.

(Superfred 06.07.14)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Pegasus Spiele

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
Guildhall ist ein spannendes Kartenspiel in kleiner Spielschachtel, die mit großem Spielspass gefüllt ist. Der Clou bei dem Spiel ist, dass die Spieler in ihrer Auslage Zünfte sammeln, die mit jeden neuen Mitglied mächtiger werden. Ist eine Zunft komplettiert erhält man Siegpunkte und kann wieder von vorn mit der Sammelei beginnen. Im Spiel gibt es sechs Zünfte mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Durch eine Zunft kann man seine Handkarten füllen, eine weitere ermöglicht den schnellen Ausbau der eigenen Zunft. Andere Zünfte entfernen Mitglieder aus fremden Zünften oder geben einfach zusätzliche Siegpunkte. Ständig muss man abwägen, ob man die eigene Auslage ausbaut oder lieber doch die Mitspieler beim Ausbau der Zünfte stört. Natürlich ist es von Vorteil wenn eine Zunft fast fertig gestellt ist, da sie dann besonders stark in das Spiel eingreifen kann. Aber solange sie noch nicht vollendet ist, ist sie von den Mitspielern angreifbar und nur vollständige Zünfte können gegen die hohen Siegpunkte eingetauscht werden. Guildhall macht Spass, bietet viel Interaktion und ist auf Grund der unterschiedlichen Möglichkeiten der Nutzung der Zünfte immer wieder anders. Es spielt sich sehr gut im direkten Kampf Mann gegen Mann im Spiel zu zweit, und sogar noch besser in großer Runde, da hier insgesamt eine größere Anzahl an Karten ins Spiel kommt und auch vor dem Mitspielern ausliegen. Die Spielregel ist an manchen Stellen etwas ungeschickt formuliert und strukturiert, aber spätestens nach dem ersten Versuch eines Spiels wird klar was sich der Autor bei dem Spiel gedacht hat. In Handel ist das Spiel für rund 13 Euro erhältlich.

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